Drucken muss nicht teuer sein - Patronen nachfüllen spart Geld
Drucken muss nicht teuer sein - Geld sparen durch Nachfüllen
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Drucker sind oft richtig preiswert. Doch für die
Verbraucher gibt es ein böses Erwachen, sobald die erste
Druckerpatrone leer ist. Ersatz ist so teuer, dass der Preis des
Druckers schon bald von den Kosten der Patronen überholt wird.
Diese Praxis war bereits Gegenstand eines Prozesses vor dem Europäischen Gerichtshof (Az.: T-296/09). Geklagt hatte die European Federation of Ink and Ink Cartridge Manufacturers (EFIM). Sie vertritt die Hersteller von Ersatzpatronen und sah Wettbewerbsverstöße der Druckerhersteller. Ihre Patronen seien so kompliziert gebaut, dass Hersteller von Nachfüllpatronen behindert würden. Das Gericht wies die Klage allerdings ab.
Im Drucker eingebauter Druckkopf bringt größere Ersparnis
Das Öko-Institut in Freiburg weist darauf hin, dass man auch durch das eigene Verhalten Druckkosten sparen kann: "In den Einstellungen der Geräte lässt sich festlegen, dass die Seiten nur schwarz und nur im Entwurfsmodus ausgedruckt werden", sagt Dietlinde Quack, Leiterin der Verbraucherinformationskampagne Ecotopten am Öko-Institut. Allein dadurch lasse sich viel Tinte sparen.
Sparpotenzial bieten außerdem preiswertere Patronen, die nicht vom Druckerhersteller stammen. Es gibt sie in zwei Varianten: nachgefüllte Originalpatronen und nachgebaute Patronen. Der Hintergrund: Manchmal ist der sogenannte Druckkopf auf der Originalpatrone selbst. "So eine Patrone nachzubauen, ist technisch aufwendig und auch aus patentrechtlichen Gründen nicht ohne weiteres möglich", erklärt Michael Wolf von der Stiftung Warentest. Diese Patronen müssten mit einigem Aufwand gereinigt und neu befüllt werden. Die Ersparnis beim Kauf sei entsprechend geringer.
Die anderen Patronen sind kleine Kanister, die Tinte enthalten, während der Druckkopf in den Drucker eingebaut ist. "Hier ist die Ersparnis beim Verwenden von Fremdtinte oft deutlich höher", sagt Wolf. Gegenüber Originalpatronen können nachgebaute Einzelfarbtanks von Drittanbietern die Druckkosten um bis zu 90 Prozent senken, hat Stiftung Warentest ermittelt. Allerdings enthalten sie manchmal einen Chip als elektronisches Bauteil zur Kontrolle des Tintenstandes. "Er kann den Nutzern von Nachfüllpatronen das Leben schwer machen, etwa weil der Drucker beim Einsetzen einer Fremdpatrone anzeigt, dass die Patrone leer ist, obwohl es nicht stimmt", erklärt Wolf.
Originalpatronen oder Fremdtinte - Qualitätsunterschiede?
Drucken muss nicht teuer sein - Geld sparen durch Nachfüllen
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Ob es für die Geräte besser ist, Originaltinte zu benutzen, ist
umstritten. Die Hersteller setzten auf Qualitätssicherung und auf die
Entwicklung umweltfreundlicher und sicherer Technologien, so Isabel
Richter, Bereichsleiterin Umwelt & Nachhaltigkeit beim
IT-Branchenverband Bitkom. Bestandteil der Forschung sei die optimale
Kombination aus Tinte und Druckkopf.
Hersteller könnten für die Sicherheit ihrer Geräte und die Qualität der Ausdrucke nur garantieren, wenn Originalverbrauchsmaterialien eingesetzt werden. Außerdem seien viele Geräte mit dem Blauen Engel ausgezeichnet. Für dieses Umweltzeichen werden sämtliche Anforderungen nur mit der vom Hersteller empfohlenen Tinte überprüft.
"Von Warnhinweisen, die suggerieren, dass die Verwendung von Fremdtinte schädlich sei, sollte man sich nicht ins Bockshorn jagen lassen", sagt dagegen Michael Wolf. Solche Warnungen können auf dem Bildschirm auftauchen, wenn die Elektronik des Druckers eine fremde Patrone erkennt. Hier dürfe man unbedenklich auf "Ja" oder "Ok" klicken und den Druckvorgang fortsetzen. "Gewährleistung oder Garantie sind von der Nutzung einer Fremdtinte nicht berührt." Zwar sei es nicht völlig auszuschließen, dass eine solche Tinte den Drucker beschädige. "In unseren Tests ist das aber noch nie vorgekommen."
Manche Druckergebnisse kommen nach dem Urteil von Stiftung Warentest denen von Originaltinte sehr nahe, andere sind merklich schlechter. "Man sollte Versprechen von Anbietern misstrauen, die ihre Tinte als Universallösung für alle Drucker anpreisen", betont Wolf. "Unterschiedliche Druckermodelle brauchen unterschiedliche Tintenrezepturen. Beim Nachfüllen muss man sehr sorgfältig arbeiten und Handschuhe anziehen." Denn die Tinte sei farbstark und wischfest. Das Nachfüllen sei eher etwas für Leute mit Bastelleidenschaft.
Nicht jeden Drucker nach dem Benutzen ausschalten
Nicht jeden Drucker sollte man nach dem Benutzen ausschalten: "Bei Tintenstrahldruckern hängt es vom Modell ab, ob das Trennen vom Stromnetz sinnvoll ist", erklärt Dietlinde Quack. Einige Drucker starten nach dem Wiedereinschalten nämlich einen automatischen Reinigungslauf, der Tinte verbraucht. "Die Kosten für die Tinte können die Einsparungen durch weniger Stromverbrauch deutlich übertreffen", sagt Quack. Bei so einem Drucker sei es besser, ihn nur mit dem Ausschalter am Gerät in den Standby-Modus zu versetzen.
Auch an die eigene Gesundheit sollte man denken: "Geräte mit dem Blauen Engel gewährleisten, dass Originaltinten und -toner Grenzwerte für bestimmte Schadstoffe einhalten", sagt Quack. Das betreffe vor allem die großen Tonerkartuschen, die in Laserdruckern verwendet werden. Sie können Feinstaub freisetzen oder Schwermetalle und Schadstoffe enthalten.