Ericsson und Philips: Mobilfunk in der Straßenlaterne
Straßenlaterne mit Mobilfunk-Basistation von Ericsson.
Bild: teltarif.de
Der Telekom-Ausrüster Ericsson will gemeinsam
mit Philips Straßenlaternen in Mobilfunkmasten verwandeln. "Wir
glauben, dass Städte in Zukunft viel mehr Mobilfunkabdeckung
brauchen", sagte Ericsson-Chef Hans Vestberg heute auf dem
Mobile World Congress in Barcelona.
Typischerweise stellen Mobilfunkanbieter ihre Antennen auf Hausdächer oder bringen sie an Fassaden an. "Es wird immer schwerer, in Städten Plätze auf Dächern zu bekommen", sagte Vestberg. Gleichzeitig würden mehr Menschen mit Smartphones in Städten unterwegs sein und Datenanwendungen über das mobile Internet nutzen.
Straßenlaterne mit Mobilfunk-Basistation von Ericsson.
Bild: teltarif.de
Im verdickten oberen Teil des Mastes der Straßenlampe werden die Mobilfunk-
Antennen untergebracht. Möglich sind in einer Laterne bis zu 12 Antennen, es
können sich folglich mehrere Netzbetreiber eine Straßenlaterne teilen.
Alternativ können die Netzbetreiber aber ihre Technik auch getrennt aufbauen,
so dass jeder jeweils eine Straßenlaterne komplett für sich erhält. Für ein dichtes Netz muss nur jede fünfte bis zehnte Laterne von einem
Netzbetreiber mit Technik bestückt werden.
Die eigentliche Basisstation wird in einem Serverschrank im Fundament der Straßenlaterne versenkt. Sie ist dort für Wartungstechniker gut erreichbar. Die HF-Kabel führen von diesem Serverschrank durch den Mast der Straßenlaterne zu ihrem verdicktem "Antennenbauch".
Ericsson und Philips wollen die Mobilfunk-Laternen noch dieses Jahr in ersten Städten in Nordamerika aufstellen, sagte Ericsson-Managerin Cecilia De Leeuw. Dort sei das Kapazitätsproblem für Mobilfunkanbieter besonders akut. Es gebe allerdings Gespräche mit Städten in anderen Teilen der Welt. Die Laternen sollen mit energiesparenden LED-Lampen ausgestattet sein. Der Aufwand für die Umrüstung soll über acht bis zehn Jahre über niedrigere Energiekosten ausgeglichen werden.