Netzabdeckung

Ericsson und Philips: Mobilfunk in der Straßenlaterne

Für die Verbesserung der Netzabdeckung wollen Ericsson und Philips Mobilfunk-Basisstationen in Straßenlaternen einbauen. Inzwischen werden Antennenstandorte auf Hausdächern knapp.
Von Marie-Anne Winter / mit Material von dpa

Straßenlaterne mit Mobilfunk-Basistation von Ericsson. Straßenlaterne mit Mobilfunk-Basistation von Ericsson.
Bild: teltarif.de
Der Telekom-Aus­rüster Ericsson will gemeinsam mit Philips Straßen­laternen in Mobil­funk­masten ver­wan­deln. "Wir glauben, dass Städte in Zukunft viel mehr Mobil­funk­abdeckung brauchen", sagte Ericsson-Chef Hans Vestberg heute auf dem Mobile World Congress in Barcelona.

Typischer­weise stellen Mobil­funk­anbieter ihre Antennen auf Haus­dächer oder bringen sie an Fassaden an. "Es wird immer schwerer, in Städten Plätze auf Dächern zu be­kommen", sagte Vestberg. Gleich­zeitig würden mehr Menschen mit Smart­phones in Städten unterwegs sein und Daten­anwendungen über das mobile Internet nutzen.

Straßenlaterne mit Mobilfunk-Basistation von Ericsson. Straßenlaterne mit Mobilfunk-Basistation von Ericsson.
Bild: teltarif.de
Im verdickten oberen Teil des Mastes der Straßen­lampe werden die Mobil­funk- Antennen unter­gebracht. Möglich sind in einer Laterne bis zu 12 Antennen, es können sich folglich mehrere Netz­betreiber eine Straßen­laterne teilen. Alternativ können die Netz­betreiber aber ihre Technik auch getrennt auf­bauen, so dass jeder jeweils eine Straßen­laterne komplett für sich erhält. Für ein dichtes Netz muss nur jede fünfte bis zehnte Laterne von einem Netz­betreiber mit Technik bestückt werden.

Die eigent­liche Basis­station wird in einem Server­schrank im Fundament der Straßenlaterne versenkt. Sie ist dort für Wartungs­techniker gut erreich­bar. Die HF-Kabel führen von diesem Server­schrank durch den Mast der Straßen­laterne zu ihrem verdicktem "Antennen­bauch".

Ericsson und Philips wollen die Mobil­funk-Laternen noch dieses Jahr in ersten Städten in Nord­amerika auf­stellen, sagte Ericsson-Managerin Cecilia De Leeuw. Dort sei das Kapazitäts­problem für Mobil­funk­anbieter besonders akut. Es gebe aller­dings Gespräche mit Städten in anderen Teilen der Welt. Die Laternen sollen mit energie­sparenden LED-Lampen aus­gestat­tet sein. Der Aufwand für die Umrüstung soll über acht bis zehn Jahre über niedrigere Energie­kosten aus­geglichen werden.

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