schlechte Aussichten

London 2012: Engpässe bei den Handy-Netzen zu befürchten

British Telecom setzt auf Bereitschaft der eigenen Kunden bei Olympischen Spielen
Von Steffen Herget

Bürgermeister Boris Johnson Bürgermeister Boris Johnson
Bild: The Telegraph
Vom 27. Juli bis 12. August 2012 finden die Olympischen Spiele in London statt. Dieses Großereignis zieht unzählige Besucher aus der ganzen Welt in die Hauptstadt des Vereinigten Königreichs, und wohl nahezu alle Besucher werden mindestens ein Handy dabei haben und damit auch verstärkt Datendienste nutzen wollen. Diese Masse an Geräten wird allerdings für Probleme sorgen, das scheint bereits jetzt klar zu sein. Engpässe in den Mobilfunknetzen sind zu befürchten, wie der Londoner Bürgermeister Boris Johnson angekündigt hat. Ein Missverständnis liegt aber offenbar in der Absprache mit dem verantwortlichen Provider British Telecom vor.

Bürgermeister Boris Johnson Bürgermeister Boris Johnson
Bild: The Telegraph
Johnson sagte in einem Interview mit der Zeitung The Telegraph, der Anbieter werde die Zahl der WLAN-Hotspots in London bis zum Beginn der Spiele im kommenden Sommer von derzeit rund 380 000 auf über 500 000 erhöhen. British Telecom selbst gab jedoch gegenüber ZDNet zu Protokoll, man werde keineswegs besonders viel Geld in den Ausbau der Hotspot-Kapazitäten stecken. Im Gegenteil setzt der Anbieter auf ein "natürliches Wachstum" durch die Tatsache, dass die Kunden der British Telecom ihre eigenen WLAN-Router für die Nutzung als allgemeiner Hotspot öffnen sollen. Ob diese Strategie wirklich geeignet ist, vor allem die Sportstätten selbst und die großen Plätze in der Innenstadt von London besser mit Datenverbindungen zu versorgen, wird abzuwarten sein.

Generelle Problematik bei Großereignissen

Bürgermeister Boris Johnson ist die Problematik der möglichen Netzüberlastung natürlich bewusst: "Wir müssen realistisch bleiben. Im 100-Meter-Finale der Männer etwa werden riesige Datenmengen heruntergeladen, die die Netze massiv belasten. Wir werden genügend Masten aufstellen und eine ausreichende physikalische Infrastruktur haben, um den großen Bedarf zu decken." Solche Probleme treten jedoch nicht nur bei den Olympischen Spielen immer wieder auf, und zwar quer über alle Netzbetreiber.

In einem speziellen Ratgeber haben wir uns eventuellen Lösungen gewidmet, die dazu dienen können, auch während solch einer Veranstaltung noch erreichbar zu sein. Dazu zählt etwa, als Ausländer eine Roaming-SIM an Stelle einer britischen zu verwenden. So stehen mehrere Netze zur Auswahl, was die Möglichkeiten erhöht, eine Verbindung zu bekommen. Es gilt allerdings in jedem Fall, die Kosten im Augen zu behalten, denn andere als der bevorzugte Roaming-Partner des eigenen Netzbetreibers können deutlich teurer sein.

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