Zukunftsperspektiven: Wird 2013 das Schlüsseljahr für Microsoft?
Kann sich Microsoft mit Windows Phone 8
als dritte Kraft etablieren?
Foto: dpa
Im Jahr 2000 wäre Microsoft beinahe als Monopolist
zerschlagen worden. Auch jetzt noch laufen mehr als 90 Prozent der
weltweiten PCs mit Windows. Aber als das US-Magazin "Fast Company"
vor einem Jahr die Fronten im "großen Tech-Krieg 2012" markierte,
fehlte der weltgrößte Software-Konzern in der Auflistung neben Apple,
Google, Facebook und Amazon. Es war zur Mode geworden, Microsoft als
PC-Dinosaurier abzutun. Mit der neuen Windows-8-Familie will der
Konzern zurück ins Rampenlicht und versucht, seine Relevanz aus der
PC-Welt in die neue Realität mit Smartphones und Tablet-Computern zu
tragen.
Entscheidungsjahr 2013?
Kann sich Microsoft mit Windows Phone 8
als dritte Kraft etablieren?
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Das Jahr 2013 könnte zu einem Schlüsselmoment in der
Microsoft-Geschichte werden. Die PC-Verkäufe fallen - und damit gerät
auch das Kerngeschäft des Konzerns mit dem Betriebssystem Windows und
den Office-Büroprogrammen unter Druck. Es ist nicht so, dass die
Spitze um Konzernchef Steve Ballmer dem tatenlos zusehen würde: So
wird die Spielekonsole Xbox 360 seit Jahren konsequent zur
Unterhaltungszentrale fürs Wohnzimmer ausgebaut.
Und seit Jahren versucht Microsoft, im Online-Geschäft zum Suchmaschinen-Primus Google aufzuschließen - und nimmt dafür in Kauf, dass die Internet-Sparte jedes Jahr mehrere hundert Millionen Dollar verbrennt. Microsoft erlebte 2012 auch seinen ersten Quartalsverlust, durch eine hohe Abschreibung auf einen Spezialisten für Online-Werbung, der im Zuge der Aufholjagd zu Google teuer gekauft wurde.
Microsoft muss bei Tablets und Smartphones deutlich zulegen
Die größte Gefahr für die Zukunft von Microsoft wäre jedoch, im boomenden Geschäft mit Smartphones und Tablets außen vor zu bleiben. Und da sah es bisher nicht gut aus für den Riesen aus Redmond. Bei den Computer-Handys darbte Microsoft bis zuletzt bei Marktanteilen im niedrigen einstelligen Prozent-Bereich. Im Tablet-Markt war Windows gar nicht zu sehen. Das soll sich mit dem ersten eigenen Tablet Surface und neuen Smartphones mit dem gerade erschienenen System Windows Phone 8 ändern. Marktforscher wie Gartner trauen Microsoft zu, in einigen Jahren zur dritten Kraft im Smartphone-Markt neben Googles dominierender Android-Plattform und Apples iPhone-System iOS zu werden.
Microsoft will Windows für alle Geräte
Microsofts Vision: Ein einheitliches Windows quer über alle Geräte. Das soll auch Hybride wie eine Kombination aus Notebook und Tablet ermöglichen. Apple-Chef Tim Cook erklärte das in markanten Worten für den falschen Weg: "Man kann auch einen Toaster und einen Kühlschrank vereinen." Zugleich warnte er aber auch davor, Microsoft abzuschreiben. "Es gibt ein Pferd in Redmond, das immer mitzieht und immer läuft", antwortete Cook auf die Frage, ob der Wettbewerb im Mobilfunkmarkt zu einem "Zwei-Pferde-Rennen" zwischen dem iPhone und Android-Smartphones geworden sei.