Im Test: Mobiles Internet im Netz von Telefónica
Wie in den beiden anderen deutschen Mobilfunknetzen haben wir mobiles Audiostreaming auf dem Weg von Osthessen bis nach Rheinhessen ausprobiert. Vom Großraum Fulda fuhren wir auf der A66 bis nach Hanau und dann über die B43a und die A3 bis zum Mönchhofdreieck. Dort wechselten wir für die Weiterfahrt nach Bad Kreuznach auf die A60. Genutzt haben wir einen MP3-Stream mit 320 kBit/s.
Das mobile Streaming im o2-Netz funktionierte auf dieser Strecke sehr gut. Da wir durchgehend LTE-Empfang zur Verfügung hatten, gab es auch praktisch keine Aussetzer. Lediglich zweimal "stotterte" der Stream für wenige Millisekunden. Damit war das Ergebnis ähnlich wie in den beiden anderen Netzen. Im Telekom-Netz kam es zu keinem einzigen Aussetzer, mit Vodafone gab es nur am Hanauer Kreuz kurzzeitig Probleme.
Netztests von der Ostsee bis zum Allgäu
Foto: teltarif.de
Der Fairness halber sei erwähnt, dass die Resultate nicht direkt vergleichbar sind: Im Telekom- und Vodafone-Netz haben wir nur mit dem iPhone 12 Pro Max getestet, im o2-Netz wiederum nur mit dem Samsung Galaxy S20 Ultra. Hintergrund: Wir sind diese Strecke nur jeweils einmal in beide Richtungen gefahren und konnten somit nur für zwei Netze das gleiche Smartphone verwenden.
Video-Streaming nicht überall
Video-Streaming haben wir an allen Teststandorten ausprobiert. Egal ob ARD-Mediathek, Zattoo oder Sky Go: In Frankfurt am Main, Wächtersbach, Freudenstadt, Lohr, Mainz und Berlin liefen die Streams auch über einen längeren Zeitraum tadellos. An den anderen vier Messpunkten klappte das Video-Streaming überhaupt nicht oder nur mit starken Aussetzern. Diesbezüglich waren die Netze der beiden anderen Betreiber zuverlässiger.
An dieser Stelle sei aber erwähnt, dass unsere Teststandorte zufällig gewählt wurden - halt eben jeweils an Orten, an denen wir ohnehin auf den mobilen Internet-Zugang zugreifen wollten. Wenige hundert Meter weiter können die Ergebnisse schon ganz anders aussehen - im positiven wie auch im negativen Sinn. Zudem kann es auch Unterschiede zu verschiedenen Tageszeiten geben. So wird der Internet-Zugang nachts nur von vergleichsweise wenigen Leuten genutzt, während es nachmittags und abends häufiger zu Überlastungen kommen kann.
Testergebnisse im Telefónica-Netz im Detail
Stadt | Downstream (in MBit/s) |
Upstream (in MBit/s) |
Ping (in ms) |
---|---|---|---|
Frankfurt am Main - Sossenheim | 7,90 bis 30,3 | 8,46 bis 9,79 | 18 bis 23 |
Wächtersbach | 57,4 bis 61,9 | 19,0 bis 22,8 | 18 bis 21 |
Freudenstadt Marktplatz | 56,3 bis 82,6 | 15,3 bis 15,5 | 36 |
Lohr | 64,2 bis 79,8 | 5,84 bis 6,73 | 36 bis 39 |
Füssen | 1,91 bis 2,36 | 0,29 bis 1,00 | 30 bis 34 |
Mainz-Weisenau | 51,5 bis 93,5 | 12,7 bis 17,5 | 23 bis 31 |
Bad Kreuznach | 1,96 bis 2,67 | 7,17 bis 7,62 | 34 bis 38 |
Soltau | 0,12 | 0,62 bis 0,74 | 19 bis 36 |
Puttgarden | 0,24 bis 0,68 | 0,32 bis 0,39 | 18 bis 21 |
Berlin-Hohenschönhausen | 48,3 bis 65,9 | 20,6 bis 27,4 | 16 bis 19 |
Messwert-Zeitpunkt: Juni bis Juli 2021 (je nach Standort) |
Internet-Performance noch zu unzuverlässig
Telefónica hat beim Netzausbau weitgehend zu Telekom und Vodafone aufgeschlossen. Es gibt noch lokale Funklöcher. Diese gibt es aber in den anderen Handynetzen auch. Das gilt für GSM und LTE, während der 5G-Ausbau noch weit hinter dem der Mitbewerber zurückliegt. Für die meisten Kunden dürfte 5G noch eine untergeordnete Rolle spielen. Die eigentliche Schwäche des o2-Netzes sind daher die Performance-Engpässe, die wir im Test an immerhin vier von zehn Messpunkten beobachtet haben. Hier muss der Netzbetreiber die Kapazitäten unbedingt ausbauen.
In weiteren Meldungen lesen Sie unsere Testergebnisse in den Netzen von Telekom und Vodafone.