Vivid Money im Test: Handy-Konto mit Streaming-Cashback
Vivid Money ist in Deutschland gestartet
Bild: Vivid Money GmbH
Sie heißen Revolut, N26, Boon Planet, Moneyou Go oder Bunq: Die Liste an Smartphone-Konten ist mittlerweile lang, und auch bei den Features gibt es einige Unterschiede. Mit Vivid Money hat die russische Tinkoff Bank nun in Deutschland eine weitere App ins Rennen geschickt, welche vor allem durch Cashback für Einkäufe glänzen soll. Interessant könnten zum Beispiel die Rabatte für Prime Video oder Netflix sein, denn die Streaming-Angebote sind in deutschen Haushalten ohnehin weit verbreitet. Die Frage ist nun, lohnt sich ein Wechsel zur neuen Smartphone-Bank? Wir haben uns das Produkt näher angeschaut.
Kontoeröffnung
Die Kontoeröffnung läuft bequem über die Vivid-Money-App, welche man entweder im Google Play Store oder als iOS-Variante bei Apple herunterladen kann. Nach der erfolgreichen Verifikation samt Personalausweis ist in der App bereits eine gültige IBAN hinterlegt und das Konto sofort nutzbar. Speziell bei unserem Test klappte die Freischaltung aber nicht direkt, und wir mussten manuell im Servicechat nachhaken, der allerdings rund um die Uhr In-App erreichbar ist.
Auf Wunsch erhalten Kunden darüber hinaus eine virtuelle Visa-Debitkarte, welche für Einkäufe in Online-Shops oder zur Hinterlegung in Google Pay verfügbar ist. Sofern das eigene Smartphone also über einen NFC-Chip verfügt, kann bereits kontaktlos in Geschäften bezahlt werden, bevor die physische Visa-Karte im Briefkasten liegt. Auch hier gibt es einen Unterschied zu anderen Smartphone-Banken. Bei Vivid Money erhält jeder Neukunde für die ersten drei Monate die "Vivid Prime"-Mitgliedschaft kostenfrei. Dazu gehören unter anderem eine Visa-Karte aus Metall sowie kostenlose Abhebungen bis 1000 Euro im Monat. Auf Wunsch können außerdem Unterkonten angelegt oder zusätzliche Karten bestellt werden. Die Vivid Prime-Mitgliedschaft endet nach drei Monaten automatisch, bei einer Fortsetzung fallen 9,90 Euro pro Monat an.
Vivid Money ist in Deutschland gestartet
Bild: Vivid Money GmbH
Cashback
Vivid Money zahlt monatlich bis zu 20 Euro Cashback bei Online-Käufen. Fünf Prozent gibt es zum Beispiel auf Lebensmittel von Rewe, BoFrost oder Bestellungen bei Lieferando. Zehn Prozent werden unter anderem bei den Streaming-Diensten von Amazon, Netflix und Disney+ erstattet. Nutzt man das Cashback-Angebot voll aus, wäre also theoretisch eine Ersparnis von 240 Euro pro Jahr möglich. Wer sich für das kostenpflichtige "Vivid Prime" entscheidet, bekommt zusätzlich zwischen 0,1 und 3 Prozent Rabatt auf alle Einkäufe weltweit.
Das ist durchaus ein attraktives Angebot. Rechnet man noch die Ersparnis bei den Kontoführungsgebühren gegenüber einer traditionellen Filialbank und eventuelle Einsparungen bei Zahlungen in Fremdwährungen mit, wird das Konto noch interessanter. Zumindest sofern man bereit ist, auf eine Bankfiliale in der Nähe zu verzichten. Einen Haken gibt es allerdings beim kontaktlos Zahlen mit dem Smartphone: Wer nämlich die kostenlose Standardvariante des Kontos nutzt, zahlt für die Ausgabe der virtuellen Karte zur Nutzung mit Google Pay einen Euro. Diese ist beispielsweise beim Mitbewerber Boon Planet von Wirecard kostenlos enthalten.
Fazit
Im Moment bietet Vivid Money abgesehen vom Cashback keine wirklichen Innovationen, die man nicht auch bei anderen Smartphone-Banken bekommen könnte. In Zukunft dürfte das Angebot aber interessanter werden, denn dann soll beispielsweise auch günstiger Wertpapierhandel mit der Vivid Money App möglich sein.
Wer allerdings ohnehin häufig in Online-Shops einkauft oder (mehrere) Streaming-Dienste nutzt, kann mit Vivid Money in der Tat satte Rabatte einstreichen. Bis zu 240 Euro im Jahr sind durchaus eine ansehnliche Ersparnis. Obwohl hinter Vivid Money mit Tinkoff eine russische Bank steht, gehen Kunden diesbezüglich kein Risiko ein. Die Konten werden bei der solarisBank in Deutschland geführt, Einlagen sind deshalb generell bis 100 000 Euro gesichert.