Mobilfunk-Initiative

"Open Gateway": Online sicher bezahlen ohne 2FA

Online bezahlen ohne nervige Zwei-Faktor-Authen­tifi­zie­rung? Beim "Open Gateway" kommt die Authen­tifi­zie­rung direkt aus dem Netz - mit Daten aus dem Kunden­account beim Netz­betreiber.
Von dpa /

Wird die Zwei-Faktor-Authentifizierung bald durch ein neues Verfahren abgelöst? Wird die Zwei-Faktor-Authentifizierung bald durch ein neues Verfahren abgelöst?
picture alliance/dpa
Ein neuer Dienst großer Mobil­funk­anbieter soll das übliche Online-Bezahl­pro­zedere künftig verein­fachen. Telefónica (o2), Voda­fone und die Deut­sche Telekom gaben heute bei der Mobil­funk­messe MWC in Barce­lona bekannt, dass die Bran­chen­initia­tive "Open Gateway" in Deutsch­land kommer­ziell gestartet sei. Das Vorhaben war 2023 einge­leitet worden, welt­weit 42 Tele­kom­muni­kati­ons­anbieter machen mit. Bei "Open Gateway" stellen die Netz­betreiber Schnitt­stellen zur Verfü­gung, mit denen App-Entwickler unkom­pli­ziert ihre Dienste verbes­sern können.

Die Initia­tive könnte zum Beispiel für Finanz­dienst­leister und Online-Händler nütz­lich sein: Die Zwei-Faktor-Authen­tifi­zie­rung soll dadurch wegfallen, ohne dass die Sicher­heit darunter leidet. Bisher veri­fiziert sich ein Nutzer beim Online-Bezahlen in der Regel über einen sepa­raten Kanal: Er benutzt eine Bezahl-App und bekommt dann eine SMS zuge­schickt, mit deren Code er den Bezahl­vor­gang frei­geben kann. Mit diesem sepa­raten SMS-Weg wird sicher­gestellt, dass auch wirk­lich der Rich­tige bezahlt und kein Hacker Geld klaut.

Authen­tifi­zie­rung kommt direkt aus dem Netz

Wird die Zwei-Faktor-Authentifizierung bald durch ein neues Verfahren abgelöst? Wird die Zwei-Faktor-Authentifizierung bald durch ein neues Verfahren abgelöst?
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Dank der neuen Schnitt­stelle bekommt der Finanz­dienst­leister oder Online-Händler künftig die Veri­fizie­rung direkt aus dem Netz und nicht über den Umweg der Zwei-Faktor-Authen­tifi­zie­rung. Er weiß, dass der Bezahl­wunsch vom Handy des dazu­gehö­rigen Kunden getä­tigt wurde, da die im Kunden­account des Online-Dienstes hinter­legte Handy­nummer über­ein­stimmt mit der Handy­nummer, von der aus die Inter­net­ver­bin­dung besteht. Das wird anhand der Schnitt­stellen schnell bestä­tigt. Persön­liche Daten des Kunden fließen dabei den Angaben zufolge nicht ab.

Die drei Netz­betreiber o2, Telekom und Voda­fone arbeiten mit der Tech­nolo­gie­platt­form Vonage zusammen. Deren erster Kunde in Deutsch­land ist in dem neuen Geschäft der Second-Hand-Klamot­ten­händler Vinted.

Die Open Gateway-Schnitt­stellen ermög­lichen noch andere Anwen­dungs­mög­lich­keiten. App-Entwickler müssen ihre Dienste künftig nicht auf jedes unter­schied­liche Netz anpassen, sondern bekommen die stan­dar­disierten Schnitt­stellen. "Open Gateway öffnet die Tür zu neuen Geschäfts­modellen für Mobil­funk­anbieter", sagt der zustän­dige Manager von Telefónica Deutsch­land, Alfons Lösing. Auf Basis der Netz-Schnitt­stellen werde es Firmen ermög­licht, digi­tale Inno­vationen voran­zubringen.

Alle Berichte von der Messe in Barce­lona finden Sie auf unserer Über­sichts­seite zum MWC.

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