5G auf 26 GHz: Fußball parallel in fünf Kameraperspektiven
Der Mobilfunk-Netzbetreiber Vodafone und der Pay-TV-Veranstalter Sky wollen Besuchern von Fußballbundesliga-Spielen künftig einen neuen Service bieten. Die Fans sollen die Möglichkeit bekommen, die jeweilige Partie auf dem Smartphone in fünf Kamera-Perspektiven gleichzeitig zu verfolgen. Getestet wurde das Feature am vergangenen Samstagabend beim Spiel zwischen RB Leipzig und Borussia Dortmund.
Die Test-Teilnehmer hatten die Möglichkeit, die Sky 5G Multiview App in der Red Bull Arena auszuprobieren. Strittige Szenen sollen so auf dem Smartphone aus den verschiedensten Kamera-Perspektiven analysierbar sein. Basis für die App ist allerdings ein Mobilfunknetz, das in dieser Form in Deutschland noch gar nicht verfügbar ist. Zum Einsatz kam der von Vodafone als Ultra-Highband bezeichnete Frequenzbereich um 26 GHz, der in der Spitze Bandbreiten von bis zu 10 GBit/s ermöglicht.
Vodafone: "Spielentscheidende Szenen aus jedem Blickwinkel"
"Wir verheiraten Emotionen im Stadion mit Informationen aus der digitalen Welt", so Vodafone-CEO Hannes Ametsreiter. "Unser 5G-Turbo und die Datenverarbeitung direkt vor Ort im Stadion bringen Kameraperspektiven, die es für Stadionbesucher sonst erst abends im TV gibt, direkt auf die Smartphones. Detailliebhaber auf den Tribünen können spielentscheidende Szenen so aus jedem Blickwinkel betrachten und verpassen kein Tor mehr."
Sky 5G Multiview App im Test
Foto: Vodafone
Charly Classen, Executive Vice President Sport bei Sky Deutschland: "Mit der 'Sky 5G Multiview App' gehen wir gemeinsam mit unserem Partner Vodafone ganz neue Wege, um ein Bundesliga-Spiel im Stadion zu erleben. Am besten sehen die Zuschauer das Live-Spiel auf Sky Sport und am schönsten ist das Live-Erlebnis selbstverständlich in einem voll besetzten Stadion. Mit der In-Stadium App bringen wir beide Welten zusammen und zeigen auf, was bei unseren Sportproduktionen schon bald möglich sein wird."
Und wieder brauchen die Kunden neue Smartphones
Für den Testlauf kam die internationale Version des Sony Xperia Pro zum Einsatz, die den 5G-Mobilfunkstandard auf 26 GHz unterstützt. Die in Europa bislang verkauften 5G-Smartphones beherrschen diese mmWave-Frequenzen nicht. Sollte der Dienst in den Regelbetrieb gehen, benötigen Interessenten demnach erneut neue Smartphones, da die bislang hierzulande verkauften Geräte nicht kompatibel sind - es sei denn, das Streaming wäre in reduzierter Qualität auch auf "herkömmlichen" 5G-Frequenzen möglich.
Die 5G-Handys der ersten Generation unterstützten DSS noch nicht. Die Handhelds der zweiten Generation beherrschten nicht alle LTE/5G-Frequenzkombinationen. Als nächstes folgt die Einführung von 5G Standalone und jetzt steht der Start von 5G auf Frequenzen im mmWave-Bereich bevor. Wie berichtet will Vodafone das von LTE unabhängige 5G-Netz nun auch in die Fläche ausbauen.