Themenmonat

Flatrates - Siegeszug der Pauschaltarife

Eine Übersicht über die Flatrate-Tarife im deutschen TK-Markt
Von Marie-Anne Winter

Mit diesem Problem haben zwar viele Flatrate-Anbieter zu kämpfen, aber gerade beim Schmalband-Internet war die Situation besonders schwierig, weil die Anbieter ihre Minutenkontingente teuer bei der Telekom einkaufen mussten. Mit der Verbreitung von DSL-Anschlüssen kamen auch DSL-Flatrates auf, die den Schmalband-Angeboten schnell den Rang abliefen - zumindest, wo sie verfügbar waren. Bei DSL gab es günstigere Einkaufskonditionen für die Telekom-Wettbewerber, wodurch die Anbieter attraktivere Angebote machen konnten. Außerdem bauten auch Konkurrenten wie QSC eigene Netze für den schnellen Internetzugang auf.

Mit einer stärkeren Präsenz von Wettbewerbern im deutschen Festnetz kamen in Deutschland mit der Zeit auch erste Flatrate-Angebote für die Festnetz-Telefonie auf. Im Oktober 2003 bot der Hamburger Regionalanbieter HanseNet seinen Kunden eine so genannte Voice-Flatrate an. Mit diesem Pauschaltarif konnten HanseNet-Kunden für einen monatlichen Aufpreis von 24,90 Euro bei Privatkunden ohne weitere Kosten für die einzelnen Gespräche an allen Wochentagen im Festnetz telefonieren - so viel und so lange sie wollten.

Ein Jahr später zog mit Arcor der zweitgrößte Festnetzanbieter in Deutschland nach und legte eine deutschlandweite Festnetz-Flatrate für 19,95 Euro auf, gleichzeitig wurde der Preis für die Arcor-DSL-Flatrate auf 9,95 Euro monatlich gesenkt. Das war damals eine Tarifsensation: Für 59,85 Euro monatlich bot Arcor eine Sprach- und DSL-Flatrate samt Anschluss an.

Rasanter Preisverfall bei Festnetz- und Internet-Flatrates

Mittlerweile ist der Preis für derartige Doppel-Flatrate-Angebote auf unter 30 Euro monatlich gefallen. Allerdings gibt es bei den Wettbewerbern der Telekom nicht immer einen "echten" Telefonanschluss dazu, teilweise wird die Telefonie auch über den Internet-Zugang abgewickelt, worunter die Qualität leiden kann. Das Highlight in diesem Bereich ist ein leider nicht überall in Deutschland verfügbares Angebot von Carpo, das eine DSL-Internet-Flatrate mit 1 MBit/s Geschwindigkeit zusammen mit einer VoIP-Flatrate ins deutsche Festnetz für 21,98 Euro monatlich enthält.

Wer nur eine günstige Telefon-Flatrate sucht und schon einen Breitband-Anschluss für das Internet hat, kann beispielsweise beim Voice-Over-IP-Anbieter bellshare für 5,99 Euro pro Monat eine Telefonie-Flatrate bekommen, die neben unbegrenzten Gesprächen ins deutsche Festnetz auch noch 200 Minuten für Auslandstelefonate zu bestimmten Ländern enthält. Detaillierte Übersichten über die günstigsten Flatrate-Angebote für Festnetz und Internet stellen wir Ihnen im Laufe unseres Flatrate-Themenmonats noch vor.

Handygespräche zum Pauschalpreis

Mit etwas Verzögerung kam diese Entwicklung auch im Mobilfunk an. Mit dem Afterwork Pack startete o2 einen ersten Pauschaltarif für Gespräche vom Handy. Damit konnte jeden Tag in der Zeit von 18 bis 22 Uhr für monatlich 4,95 Euro ohne weitere Kosten ins Festnetz und innerhalb des o2-Netzes telefoniert werden. Der E-Plus-Ableger Base startete Mitte 2005 als erster Anbieter mit einem Rund-um-die-Uhr-Pauschaltarif für Handy-Gespräche ins Festnetz und im eigenen Netz. Mittlerweile haben alle deutschen Mobilfunk-Netzbetreiber Flatrates für Mobiltelefonierer im Angebot. Auch diese werden wir Ihnen in weiteren Übersichtsartikeln noch ausführlich vorstellen.

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