Offiziell: ARD streicht Doppelversorgung für TV-Programme
ARD schaltet in SD ab
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Mitte August gab es erste Hinweise darauf, dass die ARD künftig darauf verzichtet, einen Großteil ihrer Fernsehprogramme gleich zweimal auszustrahlen. Jetzt hat der öffentlich-rechtliche Senderverbund offiziell bestätigt, diese Doppelversorgung einzustellen. Allerdings haben betroffene Zuschauer noch mehr als ein Jahr Zeit, um auf die anstehenden Änderungen zu reagieren. Umgesetzt wird die Maßnahme nämlich erst Anfang 2025.
Konkret geht es darum, dass ein Großteil der öffentlich-rechtlichen Fernsehprogramme derzeit noch parallel in Standard-Qualität (SD) und in hoher Auflösung (HD) verbreitet werden. Lediglich die ARD-Gemeinschaftsprogramme ONE und tagesschau24 sowie die gemeinsam mit dem ZDF betriebenen Partnerprogramme phoenix und ARTE sind bereits seit November 2022 nur noch in HD-Qualität zu empfangen.
Die Parallelverbreitung sorgt dafür, dass auch Zuschauer mit sehr alten TV-Geräten und Receivern die Möglichkeit haben, die Programme in Standard-Auflösung zu empfangen. Allerdings nutzen nur noch sehr wenige Haushalte diesen qualitativ schlechteren Empfangsweg. Stattdessen hat sich längst der HD-Empfang durchgesetzt, zumal passende Receiver schon für unter 30 Euro erhältlich sind.
SD-Abschaltung am 7. Januar 2025
ARD schaltet in SD ab
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Mehr als zehn Jahre hat die ARD an der Parallelverbreitung in SD und HD festgehalten. Jetzt teilte der Verbund der Landesrundfunkanstalten mit, die Sendungen in Standard-Auflösung zum 7. Januar 2025 einzustellen. Das betrifft alle Ausspielwege, wie die ARD weiter mitteilte. Betroffen sind vor allem Haushalte mit Satelliten- und Kabelempfang. Über DVB-T2 sendet die ARD bereits ausschließlich in hoher Auflösung.
Mit der Einstellung der Parallelabstrahlung kann die ARD ab Januar 2025 Verbreitungskosten sparen. Die Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs der Rundfunkanstalten (KEF) hatte den Senderverbund bereits 2016 aufgefordert, ihre Programmverbreitung in SD-Qualität zu beenden. Seit 2019 berücksichtigt die KEF bei ihrer Ermittlung des finanziellen Bedarfs der ARD die durch die SD-Verbreitung entstehenden Kosten nicht mehr.
Das ZDF hat sich noch nicht zu einer möglichen Abschaltung seiner Programme in Standard-Auflösung geäußert. Bei den privaten TV-Veranstaltern ist die Wahrscheinlichkeit hoch, vorerst an SD festzuhalten, da die HD-Signale "grundverschlüsselt" sind und für den Empfang zusätzliche Kosten anfallen. Sprich: Mit einer SD-Abschaltung müssten Sendergruppen wie RTL und ProSiebenSat.1 mit Reichweitenverlusten rechnen.
Bis zum Jahresende will die ARD entscheiden, welches TV-Programm in der jetzigen Form komplett eingestellt wird.