Bundesjustizminister: Google muss Suchkriterien offenlegen
Bundesjustizminister fordert Google zu mehr Transparenz auf
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Bundesjustizminister Heiko Maas (SPD) hat angesichts
der Marktmacht von Google erneut mehr Transparenz des
Internetsuchmaschinen-Betreibers gefordert. Er strebt zwar nicht die
Herausgabe des Suchalgorithmus im Detail an, wie er in der "Bild am
Sonntag" klarstellte, nachdem frühere Äußerungen von ihm so
interpretiert worden waren. Aber: "Google muss die Kriterien, nach
denen die Suchergebnisse geordnet werden, offenlegen."
"Die Nutzer von Google sollten nachvollziehen können, wie die Suchergebnisse sortiert werden. Dabei geht es auch darum, inwiefern Suchergebnisse etwa durch wirtschaftliche Interessen manipuliert werden", erklärte Maas. "Alle Informationen, die Suchergebnisse wesentlich beeinflussen, sollten erkennbar sein. Welche Rolle spielen etwa die eigenen Profildaten? Inwiefern sind Daten von Google gelöscht worden? Werden Kunden von Google bevorzugt? Welche Rolle spielt Werbung? Das sollten die Nutzer schon wissen."
Google antwortet per Blog-Eintrag
Bundesjustizminister fordert Google zu mehr Transparenz auf
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Google antwortete noch am Sonntag mit einer ausführlich per
Blogeintrag. Dort hieß es unter anderem, die Reihenfolge der
Suchergebnisse werde nicht durch kommerzielle Interessen beeinflusst:
"So werden die Ergebnisse angezeigt, die relevant für unsere Nutzer
sind." Die Trennung zwischen Werbeanzeigen und strikt nach Relevanz
geordneten Suchergebnissen sei "seit jeher ehernes Prinzip bei
Google". Dies hätten auch die Prüfungen der Wettbewerbshüter in den
USA und der Europäischen Union bestätigt. Google informiere unter
anderem im Webmaster Blog über die Kriterien für die Anordnung der
Suchergebnisse.
Zu Datenschutz und Profildaten betonte der Konzern, jeder Nutzer könne selbst entscheiden, welche Informationen er bei einer Suche mit Google teilen wolle. So könne man auch die Individualisierung der Suchergebnisse ausschalten.