Warntag: Handys schlugen nicht nur in Bayern & NRW Alarm
Wie angekündigt fand heute ein regionaler Warntag statt. Dieser funktionierte ähnlich wie der bundesweite Test am 8. Dezember vergangenen Jahres, war allerdings auf Bayern und Nordrhein-Westfalen beschränkt. So war das zumindest im Vorfeld des Warntags angekündigt. Die Praxis sah etwas anders aus, wie sich im Test der teltarif.de-Redaktion gezeigt hat.
Wir waren mit verschiedenen Apple-iPhone-Modellen, Apple Watches und Android-Smartphones auf Empfang, als heute Vormittag um 11.05 Uhr der Testalarm ausgelöst wurde. Allerdings hielten wir uns zu diesem Zeitpunkt gar nicht in Bayern oder Nordrhein-Westfalen auf, sondern an drei verschiedenen Standorten in Süd- und Osthessen. An zwei der drei Standorte wurde der Alarm über Cell Broadcast übermittelt, am dritten Standort wiederum nicht.
Probealarm auf der Apple Watch
Foto: teltarif.de
Da jeweils Dual-SIM-Smartphones mit verschiedenen SIM-Karten im Einsatz waren, ließ sich nicht nachvollziehen, ob der Alarm möglicherweise nur in bestimmten Netzen grenzübergreifend funktioniert hat. Die Warnmeldung enthielt keine Angaben dazu, über welche SIM-Karte - und somit über welches Netz - der Test-Alarm auf dem Smartphone ausgelöst wurde.
Probealarm in Grenznähe nachvollziehbar
Dass der Probealarm in Biebergemünd ausgelöst wurde, ist nachvollziehbar. Die Spessart-Gemeinde liegt direkt an der hessisch-bayerischen Grenze. Zwar können am Test-Standort keine Mobilfunk-Stationen aus dem benachbarten Freistaat empfangen werden. Umgekehrt erreicht die für den Biebergemünder Obergrund bestimmte Basisstation auch grenznahe Gebiete in Unterfranken. Sollen wirklich alle kompatiblen Handys in Bayern klingeln, so muss der Alarm zwangsläufig auf diesen Sendemasten ausgeweitet werden. Die Sirenen in Biebergemünd signalisierten - anders als am 8. Dezember - keinen Alarm.
Test-Warnmeldung auf dem Samsung Galaxy S20 Ultra
Screenshot: teltarif.de
Nicht ganz so nachvollziehbar ist, dass der Probealarm auch Smartphones und Smartwatches in Oberzent im Odenwald, unserem zweiten Teststandort - ausgelöst wurde. Wir waren zum Zeitpunkt des Tests rund 20 Kilometer von der hessisch-bayerischen Grenze entfernt. Die Basisstation, über die die Cell-Broadcast-Warnung übermittelt wurde, ist in Bayern nicht mehr zu empfangen.
An unserem dritten Test-Standort in Darmstadt wurde der Alarm nicht ausgelöst. Die südhessische Metropole liegt so weit von Bayern entfernt, dass der für den Freistaat bestimmte Probealarm unsere Smartphones nicht erreicht hat. Nicht bekannt ist, ob auch der für Nordrhein-Westfalen gedachte Probealarm grenzüberschreitend zu empfangen war und ob es umgekehrt grenznahe Regionen in Bayern und NRW gab, in denen der Test nicht funktioniert hat.
Am Bundeswarntag im Dezember hatten wir auch die Alarme über DAB+ beleuchtet.