Bayern & NRW: Darum schrillen am Donnerstag alle Handys
Am 8. Dezember fand der bundesweite Warntag statt. Neben Sirenen, die gar nicht mehr flächendeckend zur Verfügung stehen, wurden auch die Mobiltelefone für den Probealarm eingesetzt. Zu diesem Zweck wurde der Cell-Broadcast-Dienst wiederbelebt, den die Netzbetreiber eigentlich vor Jahren eingestampft hatten. Nach dem Testlauf ging der neue Cell-Broadcast-Service Ende Februar offiziell an den Start. Kurze Zeit später gab es auch schon erste regionale Warnungen, beispielsweise in Schleswig-Holstein, Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz.
Warnmeldung auf der Apple Watch 7
Foto: teltarif.de
Nun steht der nächste Probelauf an, nachdem im Umfeld der Faschingsumzüge am Rhein im Vorfeld nicht angekündigte Tests durchgeführt wurden. Für den kommenden Donnerstag, den 9. März, ist der nächste Warntag geplant. Dieses Mal soll der Probealarm nicht in ganz Deutschland, sondern nur in zwei Bundesländern ausgelöst werden. Gegen 11 Uhr wird der Testlauf in Bayern und Nordrhein-Westfalen durchgeführt.
Testlauf für Warnsysteme
Wie es beispielsweise auf der Webseite des Regierungsbezirks Mittelfranken heißt, soll der Problealarm dazu genutzt werden, um die Bevölkerung auf die Bedeutung des Sirenensignals hinzuweisen. Darüber hinaus wird die Funktionsfähigkeit der Warnsysteme überprüft. Zum Einsatz kommen die Sirenen der Kommunen und Kreisverwaltungsbehörden. Dazu kommen der Cell Broadcast Dienst in den Mobilfunknetzen sowie Warn-Apps wie Nina, Katwarn und Biwapp. Cell Broadcast hat den Vorteil, dass nahezu jedes eingeschaltete Handy erreicht wird. Der Nutzer muss beispielsweise keine App installieren, um die Warnungen zu empfangen. Lediglich ältere Geräte sind zum Teil ungeeignet. Allerdings sollten Anwender darauf achten, dass auf dem Smartphone möglichst die aktuellste Firmware-Version genutzt wird.
Warnungen über DAB+
Auch über das terrestrische Digitalradio DAB+ sind Warnungen möglich, die hierfür geeignete Empfangsgeräte auswerten können. In Bayern wurde hierfür ein Testnetz eingerichtet, das derzeit aus zwei Senderstandorten (Wendelstein/Oberbayern und Büttelberg/Mittelfranken) besteht. Auch im vom Fraunhofer Institut betriebenen Test-Multiplex "LIKE_IIS" in Erlangen gibt es einen EWF-Testkanal, während ein vergleichbarer Dienst in Nordrhein-Westfalen noch nicht existiert.
In Nordrhein-Westfalen soll der Probealarm künftig an jedem ersten Donnerstag im März und September ausgelöst werden. Ob andere Bundesländer ebenfalls solche "Landeswarntage" planen, die ggf. auch in regelmäßigen Abständen stattfinden, ist nicht bekannt.
Einige Erfahrungen vom Bundeswarntag am 8. Dezember haben wir in einem eigenen Beitrag zusammengefasst.