Nach Flut: Innenministerium treibt Cell Broadcast voran
Cell Broadcast kommt vielleicht doch schneller als geplant
Bild: picture alliance/Soeren Stache/zb/dpa
Nach der Flutkatastrophe im Westen Deutschlands treibt
das Bundesinnenministerium einem Medienbericht zufolge die Einführung
eines Warnsystems voran.
Er habe die Einführung des Cell Broadcasting am Mittwoch in Auftrag gegeben, sagte Minister Horst Seehofer dem ARD-Hauptstadtstudio nach einer Mitteilung von heute.
Ergänzung zu den bestehenden Warnmitteln
Cell Broadcast kommt vielleicht doch schneller als geplant
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Der CSU-Politiker betonte demnach erneut, er
betrachte das System als Ergänzung zu den bestehenden Warnmitteln.
"Die Warnung der Bevölkerung muss klappen, auf allen Kanälen. Wenn
man nachts geweckt wird, muss man sofort wissen, was passiert ist und
wie man sich verhalten soll." Die Textnachricht könne Sirenen, Apps
und den Rundfunk ergänzen. "Wir brauchen sie", so Seehofer laut
ARD-Hauptstadtstudio.
Nach der Unwetterkatastrophe hatte es Vorwürfe gegeben, die Menschen in den betroffenen Gebieten seien nicht schnell genug gewarnt worden. Beim Cell Broadcasting wird ähnlich wie bei einer SMS eine Nachricht an Handy-Nutzer verschickt - und zwar an alle Empfänger, die sich zu dem Zeitpunkt in der betreffenden Funkzelle aufhalten. Dem Bericht zufolge betonte das Innenministerium, einen Zeitplan zur Einführung des Systems gebe es noch nicht.
Mitte der Woche hatte Seehofer gesagt, das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) habe zur Warnung per Cell Broadcasting bereits im Frühjahr eine Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben. Dessen Präsident Armin Schuster gehe davon aus, dass das noch vor der Bundestagswahl erwartete Ergebnis positiv sein werde.
Cell Broadcast ermöglicht das Versenden von Informationen an Handy-Nutzer in einer Mobilfunk-Zelle. Nachdem der Dienst in Deutschland lange tot war, wird nun über eine Reaktivierung für den Katastrophenschutz gearbeitet.