Telekom startet Breitband-Ausbau im Norden Brandenburgs
Übertragungsraten von bis zu 100 Megabit pro Sekunde - das wird es bald auch im dünner besiedelten Norden des Landes geben. Das Ausschreibungsverfahren der Investitionsbank des Landes Brandenburg (ILB) wurde abgeschlossen, den Zuschlag für den Netzausbau erhielt die Deutsche Telekom. "56 000 Haushalte in den Kreisen Prignitz, Ostprignitz-Ruppin und Oberhavel können mit schnellem Internet versorgt werden", sagte ILB-Vorstandsvorsitzender Tillmann Stenger heute in Potsdam.
Arbeiten sollen im März 2015 abgeschlossen sein
Bild: Telekom
Der erste Spatenstich wird nach Angaben der Telekom vermutlich in
der Prignitz gemacht. Die Baumaßnahmen sollen bis Ende März 2015
abgeschlossen sein. Über 400 Kilometer Glasfaser werden verlegt,
außerdem 450 Kabelverzweiger mit entsprechender Technik ausgestattet.
Durch den Einsatz von Technik, die VDSL-Vectoring unterstützt, sollen später
bis zu 100 MBit/s im Download und bis zu 40 MBit/s im Upload erreicht
werden können.
14,75 Millionen Euro soll der Ausbau kosten, mehr als 11 Millionen Euro kommen aus EU-Fördertöpfen. Die Kommunen müssten keine finanziellen Belastungen fürchten, hieß es. Die Telekom war aus insgesamt sieben Unternehmen ausgewählt worden. Grund hierfür war eine EU-Richtlinie, nach der der Netzbetreiber ausgewählt wurde, der die niedrigsten Beihilfen beantragte. Zudem verpflichtet sich der Bonner Netzbetreiber den Mitbewerbern für mindestens sieben Jahre Zugang zu den neu errichteten Infrastrukturen zu gewähren.
46 Orte und Ortsteile werden mit schnellen Verbindungen versorgt
"Mit dem erfolgreichen Abschluss des Ausschreibungsverfahren ist es nun möglich, 46 Orte und Ortsteile, die bislang gar nicht oder nur mit langsamem Internet ausgestattet waren, mit schnellen Verbindungen zu versorgen. Breitbandnetze sind eine wesentliche Voraussetzung für die wirtschaftliche Entwicklung und die soziale Kommunikation auch in den entlegeneren Regionen unseres Landes. Ich freue mich, dass die Landesregierung gemeinsam mit der Investitionsbank des Landes Brandenburg einen kompetenten Partner für die Umsetzung des Projektes in der ersten Planungsregion gewinnen konnte. Ich gehe davon aus, dass die Telekom bei der Projektumsetzung auch auf regionale mittelständische Unternehmen zurückgreifen wird", sagte Wirtschaftsminister Ralf Christoffers.
Viele einwohnerschwache Regionen seien durch die privaten Anbieter nicht angeschlossen worden. Deshalb hatte die Landesregierung im vergangenen Jahr das Entwicklungskonzept "Brandenburg Glasfaser 2020" auf den Weg gebracht. Der Ausbau wird mit Mitteln aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung finanziert. Entwicklungsschwerpunkte werden dabei dort gesetzt, wo den Nutzern weniger als 6 MBit/s im Downstream zur Verfügung stehen. Im weiteren Verlauf sollen auch die Gebiete Uckermark-Barnim und Oderland-Spree versorgt werden. Für diese Landesteile läuft das Vergabeverfahren nach Schätzung des Wirtschaftsministeriums noch bis zum Jahresende.
Auch ein anderes Bundesland investiert derzeit massiv in den Breitband-Ausbau. Welches es ist und warum sich die Firmen dort selber helfen, lesen Sie auf der nächsten Seite.