Facebook: Drohnen-Projekt schon wieder Geschichte
Mark Zuckerberg muss das Aus der Facebook-Drohne verkraften.
dpa
Nach Google gibt auch Facebook die Entwicklung
seiner Internet-Drohne auf. Die Fluggeräte mit der Spannweite einer
Boeing 737 sollten monatelang autonom in großen Höhen kreisen, um für
die Netzanbindung in entlegenen Gebieten zu sorgen. Jetzt erklärte
Facebook in einem Blogeintrag, inzwischen seien auch Unternehmen aus
der Luftfahrtbranche bei solcher Technik aktiv und man wolle statt
einer Eigenentwicklung mit Partnern wie Airbus zusammenarbeiten.
Technische Herausforderungen noch zu groß
Mark Zuckerberg muss das Aus der Facebook-Drohne verkraften.
dpa
Facebook hatte die Drohne mit dem Namen Aquila seit 2014 entwickelt.
Der erste Flug im Juli 2016 endete mit einer Bruchlandung. Die
Facebook-Drohne war gut eineinhalb Stunden in niedriger Flughöhe in
der Luft geblieben statt der geplanten Testdauer von 30 Minuten. Beim
Landeanflug gab es dann laut einem Bericht amerikanischer
Absturzermittler starke Turbulenzen - und eine falsche Entscheidung
der Autopilot-Software führte dazu, dass ein mehrere Meter langer
Abschnitt des Flügels brach. Sekunden später sei die Drohne mit einer
Geschwindigkeit von rund 45 Kilometern pro Stunde auf dem Boden
eingeschlagen.
Der zweite Flug vor rund einem Jahr verlief dann reibungslos. Gründer und Chef Mark Zuckerberg zeigte sich damals noch zuversichtlich, dass Aquila helfen werde, mehr Menschen ins Internet zu bringen.
Die Google-Mutter Alphabet hatte ihr konkurrierendes Projekt, große Drohnen zur Internet-Versorgung einzusetzen, viel schneller aufgegeben. Die technischen Herausforderungen seien zu groß, hieß es bereits Anfang vergangenen Jahres. Alphabet verfolge zwar weiterhin das Ziel, eine Internet-Versorgung aus der Luft aufzubauen. Die 'Loon'-Ballons der Firma seien dafür besser geeignet als die Drohnen, erklärte der Internet-Konzern damals. Sie wurden - in Zusammenarbeit mit Mobilfunk-Anbietern - unter anderem in Puerto Rico eingesetzt, um Netzausfälle nach dem Hurrikan Maria zu beheben. Google hatte für sein Drohnen-Projekt 2014 den Drohnen-Entwickler Titan Aerospace gekauft, den auch Facebook haben wollte.
Wie gefährlich Autonomie im Verkehr sein kann, berichten wir in einer weiteren Meldung.