Benutzer Leiter Kundenverarsche³ schrieb:
Benutzer CIA_MAN schrieb:
hoffentlich klappt es.... denn Konkurrenz belebt das Geschäft... und Vodafone könnte so richtig zum Telekom Konkurrenten werden ;)
Du bist zwar ein fürchterlicher Vodafone-Fanboy, aber in dem Fall muss ich als direkter Vodafone-Festnetz- und indirekter Vodafone-Mobilfunknetz-Kunde ausnahmsweise mal in dein Jauchzen und Frohlocken mit einstimmen.
Tut mir leid, aber ich kann Eure Begeisterung nicht teilen... ;-)
Ich sah bereits die Übernahme von Kabel Deutschland durch Vodafone eher kritisch.
Mein Kernargument in beiden Fällen: Aus zwei starken Anbietern in den einzelnen Regionen (Vodafone einerseits, jeweiliger Kabelbetreiber andererseits) wird dann einer - das bedeutet weniger Vielfalt im Markt. Ich gehe nicht davon aus, daß Vodafone mit dem Kabel-TV-Netz mehr Druck auf die Telekom ausübt als Vodafone DSL + ein unabhängiger Kabelbetreiber zusammen. Der Mobilfunkmarkt hat doch lange gezeigt, wie bequem es sich die (damals noch) "großen vier" (Telekom, Vodafone, E+, O2) machen konnten.
Ich gehe bei diesen Annahmen davon aus, daß es keine Öffnung der Kabelnetze für Konkurrenten geben wird (siehe unten); sollte diese doch kommen, könnte das alles etwas anders aussehen.
1. Endlich bekomme ich nach Jahren des vergeblichen Wartens zumindest alle öffentlich-rechtlichen HD-Sender im digitalen Kabelnetz via DVB-C zu sehen! DVB-C über UMKBW -> pfui! Über Vodafone KDG -> hui!
Das ist richtig, aber meines Wissens bastelt KDG im Gegenzug stärker an den diversen Programmpaketen herum und bietet oft geringere Datenraten pro Programm und damit auch eine schlechtere Bildqualität an.
2. Die Obernulpen von UMKBW um den blinden König Lutz und seine einäugigen Vasallen der 2. Reihe wird ein für alle mal hinweggefegt und muss das okkupierte "Ländle" wieder verlassen. Werft sie den Krokodilen zum Fraß vor!
KabelBW hat von der Übernahme durch Unitymedia nicht sonderlich profitiert. Die Frage ist, inwiefern die UMKBW-Oberen eigenständig handeln können bzw. inwiefern sie durch Vorgaben des Mutterkonzerns Liberty Global gebunden sind.
3. Ein Zusammenschluss zu so einem Großnetz würde garantiert nicht ohne kartellrechtlich-regulierungstechnische Folgen bleiben. Eine Zwangsöffnung der Kabelnetzinfrastruktur wäre eine unerlässliche Bedingung für eine Genehmigung. Die Zeit des ungestörten Schaltens und Waltens in den Kabelnetzen wäre dann unwiederbringlich zu Ende. Wettbewerb käme ins Kabel und Kabelgrundgebühren unterlägen künftig auch einer unmittelbaren Regulierung.
Ich kann mir das nur sehr schwer vorstellen. Bislang hat man die Kabelbetreiber da ja quasi komplett in Ruhe gelassen. Und ob ein höherer Marktanteil auf dem Endkundenmarkt da nun eine Regulierung auf dem Vorleistungsmarkt auslösen könnte, halte ich für fraglich.
Die Kabelbetreiber haben ja auch oft gesagt, daß eine Öffnung der Kabelnetze angeblich auch gar nicht so einfach möglich wäre. Wobei da natürlich auch der Wunsch Vater des Gedankens sein dürfte... ;-) Für denkbar hielte ich eine Komplett-Resale-Lösung oder aber eine Trennung auf Kanalbasis mit jeweils eigenen CMTS (sodaß Anbieter A die Kanäle XX bis XY nutzt und Anbieter B die Kanäle YZ bis ZZ).
Gab es nicht in Belgien vor kurzem eine Öffnung der Kabelnetze für Konkurrenten? Gibt es irgendwo Informationen dazu, wie das dort technisch genau läuft?
4. AORTA verschwindet. Es gibt endlich wieder normale Peerings.
Vodafone (AS3209) ist zwar am DE-CIX präsent, hat meines Wissens aber auch eine selektive Peering-Policy. Da scheint mir das bisherige Kabel Deutschland (AS31334) offener zu sein. Je größer ein ISP, um so peeringunwilliger - das scheint ein Naturgesetz in der Branche zu sein (die wunderbare (Möchtegern-) Tier(-1-)Welt eben... hehehe).
Und man kann davon ausgehen, daß KDG mittelfristig ins Vodafone-Netz eingegliedert werden wird.
Erste Schritte gab es offenbar bereits. Wenn ich das richtig sehe, wurden von den bislang drei(?) IP-Transits der KDG (mir bekannt: Telia, Tinet/GTT, Level3) zwei gekündigt (Tinet/GTT und Level3) und statt dessen eine neue Anbindung an das Vodafone Globalnet (AS1273, ehemals Cable&Wireless) eingerichtet.
5. Selbst mit einem zwangsgeöffneten großflächigen Kabelnetz kann Vodafone den Druck im Kessel nochmal deutlich erhöhen. Der Telekom geht in Südwestdeutschland noch einmal ein gewaltiger Teil an TAL-Entgelten verloren, während Vodafone dank der bestehenden, eigenen, klassischen Festnetzinfrastrukturen hochselektiv vorgehen kann und völlig mühelos noch da konventionell anbietet, wo (noch) kein Kabel möglich ist.
Den 10 EUR/Monat TAL-Ersparnis stehen auch Investitionen ins Kabelnetz gegenüber, gerade das KDG-Netz wurde in der Vergangenheit offenbar auch etwas "zurückhaltender" ausgebaut, als die UMKBW-Netze. Zudem bleibt Vodafone auf die Telekom-DSL-Plattform angewiesen, schon weil die TV-Kabelnetze gar nicht flächendeckend vorhanden sind.
Hoffen wir, dass alles genau so kommen möge!
Schau´n wir mal... ;-)
cu talk