Nein, ich habe Erfahrungen mit verschiedenen VPN Gateways und Anbietern. Beruflich verwende ich natürlich das Gateway meines Arbeitgebers. Und ich verwende auch eine entsprechende VPN Software. Da dies ein proprietäres Produkt ist, kann ich nicht beantworten, auf welchen Protokollen diese basiert.
Um zumindest eine Ahnung zu kriegen, sollte ein Packetsniffer reichen, auch bei proprietären Lösungen.
Unter den zahlreichen VPN-Protokollen gibt es meines Wissens durchaus welche, die durch ihr Design grundsätzliche Probleme mit Techniken wie NAT und DS-Lite haben, auch wenn sie korrekt konfiguriert sind.
Okay, dann würde ich das aber als grundsätzlichen Design Fehler der Protokolle bezeichnen.
Also, steht Dir natürlich frei, Dinge ganz nach Belieben zu bezeichnen, aber Unsinn ist es trotzdem: Es gibt Standards dafür, wie IP funktioniert, und ein Setup, das NAT benutzt, verletzt unvermeidlich einige der Vorschriften dieser Standards - und Protokolle, die auf den betreffenden Festlegungen aufbauen, funktionieren entsprechend nicht im Zusammenspiel mit NAT, weil die vom Standard eigentlich garantierten Verhaltensweisen eben durch NAT gebrochen werden.
NAT ist ein Hack, der ~ 20 Jahre nach IP(v4) erfunden wurde, als Workaround für die Adressknappheit, und der halt so konstruiert ist, dass er für die meisten von Endbenutzern üblicherweise eingesetzen Protokolle keine allzu großen Probleme bereitet - und mit der großen Verbreitung von NAT, gerade bei Endnutzern, hat sich diese Situation auch noch selbst verstärkt, weil natürlich heute neue Endkundenprodukte idR. darauf ausgelegt werden, dass sie möglichst problemlos mit üblichen NAT-Setups klarkommen.
Das ändert aber alles nichts daran, dass ein großer Teil dessen, was über das Internet vollkommen standardkonform möglich ist, sich nicht mit NAT verträgt. Im Kern kann man das vereinfacht so zusammenfassen, dass nur TCP und UDP i.A. zuverlässig durch NAT hindurch funktionieren, sowie eingeschränkt ICMP. IPv4 unterstützt aber bis zu 256 verschiedene Protokolltypen, wovon TCP, UDP und ICMP eben nur drei sind - und in NAT-freien Umgebungen werden viele andere Protokolle ganz alltäglich, vollkommen standardkonform, und ohne jegliche Probleme eingesetzt: Von GRE über UDP-Lite, SCTP, DCCP bis IPIP, und etliche mehr.
Nur weil ein Protokoll in Deinem Heimnetzwerk nicht funktioniert, heisst das nicht, dass es irgendwie einen Designfehler hätte.
Wenn auf Seiten des VPN Gateways beziehungsweise in den verwendeten Protokollen das Handling von IP Adressen und Protokollen richtig implementiert ist, dürfte es keine Probleme geben. Wenn es stimmt, was du schreibst, dass es dennoch aus den von dir genannten Gründen zu Problemen kommen kann, dann muss das halt adressiert und repariert werden. Denn IPv4 und IPv6 Adressen werden noch lange, sehr sehr lange parallel nebeneinander existieren.
Das ist kein sinnvoller Schluss.
Ja, wenn es zu Problemen kommt, dann sollte man diese vermutlich "adressieren und reparieren", weil man halt im Allgemeinen Probleme möglichst loswerden will. Aber offensichtlich ist halt eine Möglichkeit , bestimmte Probleme zu lösen, ibs. solche, die durch NAT verursacht werden, dass man auf ein Setup ohne NAT umstellt - und in der heutigen Welt ist tendentiell der einfachste Weg, auf ein Setup ohne NAT umzustellen, IPv6 zu nutzen, weil da mehr als genug Adressen verfügbar sind, man also einfach kein NAT braucht.
Dass in irgendeiner Weise IPv4 noch lange parallel existieren wird, ist kein sinnvoller Grund, immer alle Lösungen nur im Rahmen von IPv4 zu suchen. Gerade, wenn man entweder beide Enden selber kontrolliert, oder wenn IPv6 sowieso schon verfügbar oder trivial zuschaltbar ist, ist es geradezu irrsinnig, sich zusätzlichen Aufwand zu schaffen, indem man sich künstlich auf IPv4 beschränkt, wenn das vorliegende Problem trivial durch Nutzung von IPv6 zu lösen wäre.
Und außerdem heißt die prinzipielle parallele Existenz natürlich mitnichten, dass IPv4 noch lange eine große Relevanz in der Breite haben wird, und vor allem nicht, dass die Service-Qualität von IPv4 für Endkunden-ISPs noch einen hohen Stellenwert haben wird. Wenn die meistgenutzen Dienste alle per IPv6 erreichbar sind und entsprechend der Großteil des Traffics per IPv6 abgewickelt wird, ist damit zu rechnen, dass ISPs IPv4 nur noch als Legacy-Leistung halbherzig am Leben halten - halt so, dass die Leute keine harten Fehler sehen, dass prinzipiell reine v4-Dienste schon immernoch funktionieren, aber im Zweifel halt mit erhöhter Latenz, Überlastung in den Hochlastzeiten, ...
Gleichzeitig wird kein ISP die Service-Qualität von IPv6 schleifen lassen, denn die Bedeutung nimmt stetig zu, sehr viel Traffic läuft auch heute schon über IPv6, und außerdem ist es für den ISP billiger als IPv4 - auch insofern ist man schön blöd, wenn man unnötig in die Lösung von Problemen spezifisch mit IPv4 investiert statt auf IPv6 umzusteigen wo es möglich ist.