IPv6-Präfix & mehr: Weitere Details zur easybell-Umstellung
Weitere Details zu IPv6 bei easybell
Bild: easybell, Bearbeitung: teltarif.de
Nach längerer Vorbereitungszeit hat easybell vor einigen Tagen - wie berichtet - IPv6 auch bei seinen Breitband-Zugängen freigeschaltet, nachdem der Standard schon vor einigen Jahren bei der Telefonie-Infrastruktur des Providers eingeführt worden war.
In Reaktion auf unseren Bericht haben nun weitere teltarif.de-Leser von der IPv6-Umstellung bei easybell berichtet und weitere technische Rückfragen gestellt. Diese hat easybell uns innerhalb kürzester Zeit beantwortet.
Nachfragen zur technischen Umstellung
Weitere Details zu IPv6 bei easybell
Bild: easybell, Bearbeitung: teltarif.de
"Alle Kunden mit dynamischen IP-Adressen, die sich neu verbinden, erhalten nun IPv6 und eine IPv4-Adresse", teilte easybell ursprünglich mit. Ein Leser zweifelte das an und berichtete, ein ADSL2+-Anschluss von easybell in seiner Verwandtschaft würde nach wie vor kein IPv6 bekommen. Als der Leser die dortige FRITZ!Box am Wochenende (aus anderen Gründen) an seinen eigenen VDSL-Anschluss gehängt habe, sei IPv6 dagewesen. Es hänge also seiner Beobachtung nach am physischen Anschluss und nicht an den Zugangsdaten, ob man IPv6 bekomme oder nicht - und in seinem konkreten Fall habe es auch nicht an der Router-Konfiguration gelegen.
Auf die Frage, ob zum jetzigen Zeitpunkt wirklich alle Anschlüsse umgestellt sind, antwortete easybell: "Bis auf die genannten Ausnahmen ja [beim Vordienstleister Westenergie Breitband GmbH (EON ehem. RWE), Anm. d. Red.]. Geschäftskunden haben bei uns in der Regel eine statische IP-Adresse. Hier ist die Umstellung noch nicht erfolgt. Bei einem Regionalausbau provisionieren wir auch noch nicht IPv6. Bei beiden Gruppen gibt es auch einige ADSL-Anschlüsse, es handelt sich aber vorwiegend um VDSL. Sollten Kunden Probleme haben, können diese uns gerne unter support@easybell.de kontaktieren und uns auch den genutzten DSL Benutzernamen nennen. Die IP-Adressvergabe hängt am sogenannten Einwahlrealm, der ein Teil des DSL-Benutzernamens ist, und nicht an der geschalteten DSL-Technologie."
Diskussion um das IPv6-Präfix
Debatten gab es im teltarif.de-Forum auch zum IPv6-Präfix. Ein Leser wollte wissen, ob es Absicht seitens easybell sei, nur das Präfix /64 zu vergeben. Nach seinem Verständnis mache diese Tatsache es unmöglich, die Gastnetz-Funktion der FRITZ!Box mit IPv6 zu nutzen. Dazu schrieb easybell: "Hieran arbeiten wir noch und wir planen, den Kunden ein kürzeres Prefix zu vergeben. Wir kennen auch die Empfehlungen der Ripe zu Geschäfts- und auch Privatkunden. Wir stehen dazu aber noch im Austausch mit unseren Vordienstleistern und können daher noch keine konkreten Zusagen machen."
In den wenigen Tagen, die der Leser bei easybell jetzt IPv6 testen konnte, habe er bei jeder neuen Einwahl darüber hinaus immer wieder das gleiche /64-Präfix bekommen, und auch das Präfix der Adresse der FRITZ!Box habe sich nie geändert, nur der Host-Anteil der Fritz-Box-Adresse sei dynamisch. Er wollte wissen, ob es Absicht sei, dass diese Präfixe statisch vergeben werden oder ob sie sich diese einfach nicht bei jeder Einwahl ändern.
Hierauf antwortet der Sprecher von easybell: "Die dynamische IP-Adressvergabe funktioniert so, dass man eine Adresse aus einem Pool erhält. Wird eine Verbindung getrennt, wird die IP-Adresse zurück in den Pool gelegt. Wählt man sich unmittelbar wieder ein, kann es sein, dass man dieselbe Adresse wieder erhält. Will man garantiert eine andere IP erhalten, kann man den Einwahlrealm ändern. Ich habe das gerade an einem Testanschluss überprüft und dieser hat in den ca. 6 Wochen Testbetrieb schon unterschiedliche IPv6 Prefixe gehabt, ohne dass der Realm geändert wurde. Eine feste Zuordnung erfolgt nur bei dem Zusatzprodukt statische IP."
Zwangstrennung schon vor Jahren abgeschafft
Schließlich erkundigte sich der Leser danach, ob im Zuge der IPv6-Einführung die Zwangstrennung abgeschafft worden sei oder ob es diese bei easybell weiterhin gibt. Die klare Antwort von easybell dazu: "Die Zwangstrennung gibt es bei easybell schon seit ca. 10 Jahren nicht mehr. Viele Kunden denken nur, dass es diese noch gibt, weil die FRITZ!Box in der Standardeinstellung immer noch einer Zwangstrennung vorgreift und jede Nacht eine Neueinwahl vornimmt. Hier reicht es bei der FRITZ!Box unter Internet -> Zugangsdaten den Haken bei "Zwangstrennung durch den Anbieter verschieben in die Zeit zwischen x-y Uhr' zu entfernen. Bei mir ist die letzte Neueinwahl z.B. über drei Wochen her."
Zwangstrennung verhindern im Router
Screenshot: easybell
Zur Illustration der korrekten Einstellung sandte uns der easybell-Sprecher den hier eingeblendeten Screenshot aus dem Einstellungsmenü der FRITZ!Box zu.
IPv6 ist nicht nur bei Festnetz-Breitbandanschlüssen ein Thema, sondern auch beim Mobilfunk-Internet. Vor gut einem Jahr hatte beispielsweise (nach der Telekom und Vodafone) auch o2 das IPv6-Protokoll ins Handynetz gebracht.