easybell hat IPv6 eingeführt
IPv6 bei easybell
Bild: easybell, Bearbeitung: teltarif.de
IPv6 soll das Problem der Adressknappheit im Internet lösen. Allerdings gibt es immer wieder Provider, die sich mit der Umstellung etwas Zeit gelassen haben - beispielsweise aus dem Grund, weil sie rechtzeitig genügend IPv4-Adressen gebunkert hatten, die heutzutage nur noch schwer zu bekommen sind.
Ein harter Kern von Enthusiasten fragte wohl immer wieder mal beim Provider easybell nach IPv6. Im Herbst 2020 berichtete teltarif.de letztmalig darüber: In der Voice-Infrastruktur gab es IPv6 seinerzeit bereits, an der Einführung bei (V)DSL arbeitete der Provider, obwohl das Interesse damals noch eher gering war. Nun ist die Umstellung vollzogen.
Leser entdeckt IPv6
IPv6 bei easybell
Bild: easybell, Bearbeitung: teltarif.de
In Reaktion auf unseren damaligen Bericht meldete ein teltarif.de-Leser vor wenigen Tagen, easybell habe seine Verbindung kurz getrennt und seine FRITZ!Box habe beim Neuaufbau dann eine IPv6-Adresse bekommen. Laut Whois-Abfrage gehöre die Adresse ecotel, also der Konzernmutter von easybell. Eine Vorankündigung der IPv6-Einführung an die Kunden habe es nicht gegeben. Laut dem Leser wurde ihm ein 64 Bit langes Präfix zugewiesen. An unsere Redaktion schrieb easybell:
Wir haben Ende der vergangenen Woche IPv6 für beinahe alle Kunden mit dynamischer IP-Adresse freigeschaltet, nachdem wir bereits zuvor einen mehrwöchigen Testlauf mit einer kleineren Kundengruppe gemacht haben. Insgesamt verlief die Einführung absolut problemlos, tatsächlich gibt es keine systematischen Fehlerbilder, die mir bekannt sind.Zur IPv6-Umstellung bei easybell erreichten uns inzwischen einige Fragen von Lesern - und wir haben diese von easybell beantworten lassen: Weitere Details zur easybell-Umstellung.Alle Kunden mit dynamischen IP-Adressen, die sich neu verbinden, erhalten nun IPv6 und eine IPv4-Adresse. Es handelt sich um echtes Dual Stack. Die IP-Adressvergabe hängt nicht vom Vordienstleister ab, sondern wird von unserem Mutterkonzern ecotel realisiert. Eine Ausnahme bilden noch Anschlüsse des Vordienstleisters Westenergie Breitband GmbH (EON ehem. RWE), die es regional vorwiegend in NRW und Rheinland-Pfalz gibt. Hier wird eine Umstellung noch erfolgen.
Wir bereiten außerdem vor, unsere Kunden mit statischer IP-Adresse auf Dual Stack umzustellen. Dies wird schnellstmöglich erfolgen.
Dual Stack Lite bei TV-Kabelnetzbetreibern
Wegen der IPv4-Adressknappheit nutzen TV-Kabelnetzbetreiber seit Jahren übrigens - im Gegensatz zum von (V)DSL-Anbietern wie easybell verwendeten echten Dual Stack - mit Dual Stack Lite ein problembehaftetes Protokoll.
Dies bemerken beispielsweise Kabel-Internet-Kunden, die sich aus dem Homeoffice per VPN ins Firmennetzwerk einwählen müssen. Technische Hintergrundinfos haben wir vor einiger Zeit anhand eines konkreten Leserfalls erläutert.