Hands On zu Pixel 2 und Pixel 2 XL
Google Pixel (XL) 2
Bild: Google
Großer, einfacher, mehr Display, mehr
künstliche Intelligenz. Googles neue Pixel-Smartphones kommen in zwei
Größen, aber abgesehen von unterschiedlichen Display-Dimensionen mit
gleichen Leistungsdaten.
Google Pixel (XL) 2
Bild: Google
Beim größeren Pixel 2 XL folgt der sechs Zoll große OLED-Bildschirm
dem Trend zum 18:9-Format bei einer Auflösung von 2880 mal 1440 Pixeln. Der druckempfindliche Rahmen erlaubt die Aktivierung des
Google Assistant, indem man von der Seite auf das Telefon drückt - so, wie beim Händedruck mit einer anderen Person.
Beim kleineren Pixel 2
ist ein fünf Zoll großes Display bei einer Auflösung von 1920 mal 1080 Pixel verbaut.
Das Pixel 2 XL von vorne, mit aktivem always-on-Display.
Foto: teltarif.de
Beide Displays liefern eine eine helle und gestochen scharfe Anzeige mit
sehr gutem Kontrast.
Das Always-On-Display gefällt, hat man so die Uhrzeit und die Zahl der
eingegangenen Nachrichten stets im Blick. Ebenso gefällt, dass das Display
bei beiden Varianten des Pixel 2 an den Seiten nicht ganz so stark abgerundet ist
wie beim Samsung Galaxy S8.
Always-On-Screen des kleineren Google Pixel 2.
Foto: teltarif.de
Die Rückseite beider Smartphones besteht erkennbar aus zwei Hälften: In der
oberen, kleineren Hälfte mit Glasabdeckung befinden sich die Antennen. Die
untere, größere Hälfte ist hingegen mit griffigerem Material bedeckt.
Insgesamt liegen Pixel 2 und Pixel 2 XL sehr gut in der Hand. Beide Geräte
sind - bezogen auf die Größe des Displays - erstaunlich kompakt. Insbesondere
ist das XL trotz deutlich größerem Display etwas kleiner und merklich
leichter als das iPhone 8 Plus.
Der obere Bereich der Rückseite des Pixel 2 XL
Foto: teltarif.de
Verbesserte Kamera
Als Kamera kommt ein 12-Megapixel-Modell mit einer maximalen Blendenöffnung von f/1,8 zum Einsatz. Im Vergleich zum Vorgänger (Blende f/2,0) wurde also die Linse vergrößert. Zudem kam ein optischer Bildstabilisator hinzu. Für Video-Aufnahmen werden optischer und digitaler Bildstabilisator kombiniert, wobei der optische Stabilisator vor allem hochfrequente Wackler und Stöße kompensiert, während der digitale Bildstabilisator die Kameraführung insgesamt weicher macht.
Auch für Fotos wird immer ein kurzes Video aufgenommen, und das Foto dann durch Kombination der einzelnen Frames berechnet. Insbesondere soll dadurch Bewegungsunschärfe reduziert werden, und insgesamt ein besseres Bild entstehen, als wenn einfach über die gesamte Belichtungszeit nur ein Bild vom Sensor gelesen würde. Selbst bei schlechten Lichtverhältnissen sollen so HDR-Aufnahmen möglich sein.
Je nach Präferenz des Nutzers werden Fotos als "echte" Fotos oder als kurze Clips gespeichert. Für Fotos und Videos räumt Google Pixel-Nutzern unbegrenzten Cloudspeicher ein.
Portrait-Modus für Front- wie Hauptkamera
Testfoto mit der Selfie-Kamera des Google Pixel 2 XL bei relativ schlechten Lichtverhältnissen.
Foto: teltarif.de
Google stattet beide Kameras des Pixel 2 bzw. Pixel 2 XL mit
Dual-Pixel-Technologie aus, mit deren Hilfe die Entfernung zu dem
auf dem jeweiligen Pixel abgebildeten Objekt geschätzt werden kann.
Dieses ermöglicht zum einen einen schnellen Autofokus. Zum anderen
kann die Tiefeninformation im Portrait-Modus genutzt werden, um den
Hintergrund eines Portrait-Fotos mit einer künstlichen Tiefenunschärfe
zu versehen. So soll das fotografierte Gesicht entsprechend stärker
hervorstechen.
Dank des Dual-Pixel-Sensors soll der Portrait-Modus auch ohne
zweite Linse auskommen. Tatsächlich besitzt das Google Pixel 2 entgegen
des Trends bei der Konkurrenz keine Dualkamera. Damit funktioniert
der Portrait-Modus auch bei Selfies, während er bei vielen anderen
Smartphones (noch) auf die Hauptkamera beschränkt ist. In einem kurzen
Test im Rahmen dieses Hands On funktionierte der Portrait-Modus gut,
siehe die beiden Fotos des Autors. Freilich kann
der Portrait-Modus des Pixel nicht mit der echten Tiefenunschärfe
einer guten DSLR samt eines guten Objektivs konkurrieren.
Testfoto mit dem Google Pixel 2 XL bei relativ schlechten Lichtverhältnissen und aktivierter Portrait-Funktion. Der Hintergrund ist absichtlich unscharf.
Foto: teltarif.de
Google Lens: Sag mir, was auf dem Bild ist
Neu in der Bildergalerie ist ein Icon für Google Lens, mit dem die Bilderkennung der Google Cloud gestartet wird. Im Laden kann man dank Google Lens direkt Testberichte zu einem Produkt aufrufen, und auf Reisen ersetzt oder ergänzt Lens künftig den Touristenführer. Google Lens ist generell in Android 8 enthalten und daher nicht auf das Pixel 2 beschränkt. Da die Cloud benutzt wird, muss der Nutzer für Google Lens dem Hochladen der Bilder in die Cloud zustimmen.
Snapdrogen 835, Android 8, Schnellladefunktion
telarif Mobil auf dem Google Pixel 2 XL.
Foto: teltarif.de
Als Betriebssystem ist
Android 8 (Oreo) installiert, versehen mit einer überarbeiteten Benutzeroberfläche.
Beim Prozessor setzt Google - wie auch viele Konkurrenten - auf den Qualcomm
Snapdragon 835, dem 4 GB RAM zur Seite stehen. Diese Kombination besitzt
nach unserer Erfahrung über ausreichend Leistungsreserven für einen
flüssigen Betrieb von Android.
Kabelloses Laden ist nicht möglich. Mit dem mitgelieferten Schnellladegerät sollen
über den eingebauten USB-C-Port nach USB-Standard 3.1
bereits nach 15 Minuten Ladezeit bis zu sieben Stunden Betriebszeit möglich sein.
Diw USB-C-Schnittstelle des Google Pixel 2
Foto: teltarif.de
SIM und eSIM
Das Google Pixel (XL) 2 verfügt über eine eingebaute SIM-Karte
(kurz eSIM). Zugleich lässt sich auch eine herkömmliche Nano-SIM einlegen.
Ein Dual-SIM-Betrieb ist jedoch nicht möglich, der Nutzer muss sich für
die eSIM oder die nanoSIM entscheiden. Auch ein Speicherkarten-Slot ist
nicht vorgesehen.
SIM-Schublade des Google Pixel 2 XL
Foto: teltarif.de
Handy-Drücken für den Google Assistant
Ein Doppel-"Klick" auf das Bahnhofssymbol des Always-On-Screens liefert eine Detailseite zu Abfahrten an der nächsten Nahverkehrshaltestelle.
Foto: teltarif.de
Google hatte jüngst angekündigt, bei HTC für 1,1 Milliarden Dollar
Mitarbeiter der Entwicklungsabteilung sowie einige Patente zu
übernehmen. Von einem HTC-Gerät bekamen die neuen "Pixel" auch eine
ungewöhnliche Bedienfunktion: Drückt man die Telefone in der unteren
Hälfte zusammen, wird der Google Assistant aktiviert. Dabei hat man
das Gefühl, dass das Aluminium-Gehäuse nachgibt - das ist aber nur
ein Effekt, der von kleinen Motoren erzeugt wird. Anders als Apple
bei seinem neuen iPhone X setzt Google bei den "Pixel 2"-Modellen
weiterhin auf den Fingerabdruck-Sensor statt Gesichtserkennung.
Der Google Assistant setzt Spanien (noch?) mit seiner Hauptstadt Madrid gleich.
Foto: teltarif.de
Pixel 2 ab Mitte Oktober verfügbar
Das Pixel 2 kostet 799 Euro mit 64 GB Speicher und 909 Euro mit 128 GB. Das Pixel 2 XL gibt es für 939 Euro (64 GB) und 1049 Euro für 128 GB. Das Google Pixel 2 ist ab dem 19. Oktober verfügbar, das Pixel 2 XL ab Mitte November. Beide Geräte können ab dem 5. Oktober vorbestellt werden.
Google Pixelbook - Laptop-Tablet-Hybrid
Google Pixelbook
Bild: Google
Google betonte zuletzt immer wieder, der Konzern meine es ernst mit
dem eigenen Hardware-Geschäft. Neben Smartphones gehört zum Angebot
auch der smarte Lautsprecher Google Home. Davon gibt es zum
Weihnachtsgeschäft neu eine Mini-Version zum Kampfpreis von 50 Dollar bzw. 60 Euro.
Außerdem kündigte der Konzern das 399 Dollar teure Modell
Google Home Max an, bei dem künstliche Intelligenz dabei helfen soll,
den Hifi-Sound an den jeweiligen Raum anzupassen. Letzteres wird freilich
anfangs nur in den USA verfügbar sein.
Als erstes Hybridgerät aus Laptop und Tablet mit dem Google Assistant
an Bord wurde das PixelBook mit 12,3-Zoll-Bildschirm zum Preis von
999 Dollar vorgestellt. Mit einem Gewicht von nur einem Kilogramm und
einer Dicke von 10 Millimeter soll es eines der ersten Konvertibles
sein, die sich im Tablet-Modus mit nach hinten geklappter Tastatur
wirklich wie ein Tablet anfühlen.
Neue Hardware von Google
Screenshot: google.com
Bei seinen eigenen Smartphones muss der Konzern zugleich aufpassen,
nicht die vielen Hersteller von Geräten mit seinem Mobil-System
Android zu verärgern. Die Hardware-Sparte sei deshalb innerhalb von
Google von der Android-Entwicklung isoliert und werde genauso wie
andere Hersteller behandelt, heißt es. Das "Pixel" war allerdings im
vergangenen Jahr zunächst das einzige Telefon mit dem neuen
Google-Assistenten.
Google hatte einst auf dem Höhepunkt des Patentstreits der Android-Welt mit Apple im Jahr 2012 den amerikanischen Handy-Pionier Motorola für 12,5 Milliarden Dollar gekauft. Keine zwei Jahre später wurde Motorola für 2,9 Milliarden Dollar an den chinesischen PC-Hersteller Lenovo weitergereicht, Google behielt aber einen Großteil der Patente. Wegen Motorola soll es unter anderem Spannungen mit Samsung gegeben haben, weil der Smartphone-Marktführer über die Konkurrenz durch den Android-Entwickler Google unglücklich gewesen sei.