Unter der Lupe

Honor 7 im Test: Dual-SIM-Handy mit Fingerspitzen-Gefühl

Das Honor 7 mit Dual-SIM, Finger­abdruck­scanner und Metall-Gehäuse gibt es für 350 Euro. Zudem hat das Smartphone einige Besonder­heiten im Gepäck. Wir haben das Handy getestet.
Von Rita Deutschbein

Dual-SIM oder Speicher­erweiterung?

Das Honor 7 besitzt einen SIM-Karten-Slot, bei dem die Nano-SIM-Karte und die microSD-Speicherkarte auf einem Schlitten unterkommen. Nutzer können sich also entscheiden, ob sie das Smartphone mit einer Nano-SIM und einer Speicherkarte betreiben wollen, oder ob sie anstatt auf die Speichererweiterung lieber auf eine zweite Nano-SIM-Karte setzen. Die Unterbringung der verschiedenen Karten auf einem einzelnen Schlitten macht das Einlegen der Karten etwas kniffelig. Es braucht sowohl eine ruhige Hand als auch Zeit, damit die Karten nicht vom Halter fallen, bevor dieser ins Honor 7 geschoben wird. Dual-SIM-Einstellungen lassen sich im Menü vornehmen Dual-SIM-Einstellungen lassen sich im Menü vornehmen
Bild: teltarif.de / Rita Deutschbein
Die Verwaltung der SIM-Karten erfolgt über einen eigenen Unterpunkt im Menü. Im Menüpunkt Töne lässt sich zudem jeder SIM-Karte ein eigener Klingelton zuordnen. Über die SIM-Verwaltung wird festgelegt, welche der beiden SIM-Karten sich ins Internet einwählen soll. Denn nur über einen Slot sind 4G-, 3G- und 2G-Verbindungen möglich, der andere erlaubt zeitgleich lediglich 2G-Verbindungen. Welcher Slot welche Verbindung herstellen soll, lässt sich im Menü definieren – die SIM-Karten müssen also nicht manuell gewechselt werden. Nach dem Umstellen muss die SIM-PIN allerdings erneut eingegeben werden.

Das Honor 7 unterstützt zumindest unseren Beobachtungen zufolge aktives Dual-SIM. Honor selbst macht keine weiteren Angaben zum Zwei-SIM-Betrieb. Nutzer können im Internet surfen, während sie über die andere SIM-Karte beispielsweise mittels Freisprech­einrichtung telefonieren - allerdings nur dann, wenn der Anruf nicht über die für das Internet gedachte SIM-Karte geführt wird.

Geht ein Anruf auf einer SIM-Karte ein, während über die andere ein Gespräch geführt wird, erscheint auf dem Display ein Auswahlmenü, bei dem entschieden werden muss, ob die bestehende Verbindung gehalten (in diesem Fall wird der eingehende Anruf als verpasst in der Benach­richtigungs­zeile angezeigt) oder das bestehende Gespräch beendet und das eingehende Telefonat angenommen werden soll. Hybrid-Slot verwandelt das Honor 7 in ein Dual-SIM-Smartphone Hybrid-Slot verwandelt das Honor 7 in ein Dual-SIM-Smartphone
Bild: teltarif.de / Rita Deutschbein

Honor 7: Telefon und Internet

Das Telefonieren mit dem Honor 7 funktioniert sehr gut. Das Funkmodul ist stark genug, um auch bei schlechtem Empfang Gespräche ohne Rauschen oder Aussetzer führen zu können. Damit die Antennen des Honor 7 durch das Metall-Gehäuse nicht gestört werden, hat Honor an der oberen und unteren Gehäusekante einen Einsatz aus Kunststoff verarbeitet, der sich gut ins Gesamtbild des Designs einfügt. Die Filter des Smartphones arbeiten zuverlässig und entfernen Störgeräusche während der Telefonate sicher.

Auch im Freisprechmodus können Nutzer telefonieren, wobei die an der unteren Kante platzierten und hinter einem in den Metallrahmen gebohrten Gitter verborgenen Lautsprecher gute Dienste leisten und den Ton ausreichend laut wiedergeben. Zwar fehlen beispielsweise bei der Musikwiedergabe die Tiefen und gerade bei hohen Musikfrequenzen kann der Lautsprecher etwas ins Scheppern kommen, doch klingt der Ton insgesamt für einen Smartphone-Lautsprecher ausgewogen.

Was die Verbindung zum Internet angeht, so unterstützt das Honor 7 Dualband-WLAN a/b/g/n/ac sowie GPRS/EDGE, UMTS/HSPA+ und LTE. Je nachdem, ob 4G zur Verfügung steht, sind über Mobilfunk Datenraten von bis zu 42 MBit/s bzw. 300 MBit/s möglich. Anders als die bereits seit einiger Zeit in China verkaufte Version, unterstützt das hierzulande angebotene Honor 7 alle in Deutschland gängigen Frequenzbänder, inklusive der 800-MHz-Frequenz. Offene Netzwerke zeigt das Smartphone zuverlässig an und Verbindungen werden stabil gehalten. Auch das Umstellen von UMTS/HSPA auf LTE geht zügig vonstatten. Honor 7: Der Lautsprecher verbirgt sich hinter einem ins Aluminium gebohrten Gitter Der Lautsprecher verbirgt sich hinter einem ins Aluminium gebohrten Gitter
Bild: teltarif.de / Rita Deutschbein

Prozessor aus dem Hause Huawei

Herzstück des Honor 7 ist der HiSilicon Kirin 935 aus dem Hause Huawei. Ihm zur Seite steht ein 3 GB Arbeitsspeicher. Der im 28-Nanometer-Verfahren hergestellte Chip bringt das bereits erwähnte LTE-Cat.6-Modul und die Grafikeinheit Mali-T628 MP4 mit. Die Grafikeinheit verfügt über vier Cluster und bietet eine Performance auf gutem mittlerem Niveau - vergleichbar etwa mit der Adreno 320 des Snapdragon 600 oder der Adreno 405 des Snapdragon 610. Auch hochauflösende 3D-Spiele meistert die Mali-T628 MP4 zumeist flüssig.

Der 64-Bit-fähige Kirin 935 ist ein Octa-Core-Prozessor, bei dem auf die typische Einteilung aus schnellen und stromsparenden Clustern verzichtet wird – Cortex-A57-Kerne gibt es bei diesem SoC (System on Chip) nicht. Stattdessen verfügt der Kirin 935 über acht Cortex-A53-Kerne, von denen vier mit maximal 1,5 GHz takten und vier weitere Kerne eine höhere Taktrate von bis zu 2,2 GHz aufweisen. Geschaltet werden die Kerne im big.LITTLE-Verfahren.

Was die Leistung des SoC angeht, so liegt diese vor allem bei voller Auslastung unter der von Vorzeige­modellen von Samsung (Exynos) und Qualcomm (Snapdragon), was daran liegt, dass die Cortex-A53-Kerne bei gleichem Takt etwa 40 Prozent langsamer rechnen als die A57-Kerne. Bei Alltagsaufgaben wie dem Surfen im Netz, dem Spielen von Games mit durch­schnittlichen Grafik­ansprüchen oder dem Arbeiten mit Texten sind die fehlenden Leistungs­reserven jedoch kaum wahrnehmbar.

Für diejenigen, die gern Zahlen vergleichen, haben wir mit dem Honor 7 verschiedene Benchmark-Tests durchgeführt, die durchaus gute Ergebnisse zeigten: Im Test von AnTuTu (64-Bit) kam das Smartphone auf 52 418 Punkte und somit auf einen ähnlichen Score wie das LG G Flex 2 (53 318). Das Ergebnis des PCMark-Tests betrug 4542 Punkte, womit das Honor 7 etwa auf dem Level des Huawei P8 mit 4565 Punkten liegt. Bei 3DMark werden hingegen die Grafik­eigen­schaften des Honor 7 getestet - hier schob sich das Gerät im Unlimited-Test mit 12 019 Punkte vor das P8 (11 915).

Die Besonderheiten des Honor 7 liegen im Finger­abdruck­scanner und im Smart Key. Mehr dazu lesen Sie auf der nächsten Seite. Außerdem gibt es dort Infos zur Kamera und zum Akku sowie unser Test-Fazit.

Inhalt:
Seite 1: Preis, Verarbeitung, Display und System
Dual-SIM, Internet/Telefonie und Prozessor
Seite 3: Besonderheiten, Kamera, Akku und Fazit

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