Unter der Lupe

Honor 7 im Test: Dual-SIM-Handy mit Fingerspitzen-Gefühl

Das Honor 7 mit Dual-SIM, Finger­abdruck­scanner und Metall-Gehäuse gibt es für 350 Euro. Zudem hat das Smartphone einige Besonder­heiten im Gepäck. Wir haben das Handy getestet.
Von Rita Deutschbein

Die Besonderheiten des Fingerabdruckscanners

Das Honor 7 besitzt einen Finger­abdruck­scanner auf der Rückseite, der Fingerabdrücke im 360-Grad-Winkel erfasst. Finger können somit in jedweder Position auf den Scanner gelegt werden. Der Scannvorgang ist nach sechsmaligem Auflegen des Fingers beendet. Bis zu fünf Fingerabdrücke lassen sich speichern, wobei die Daten direkt auf dem Gerät abgelegt werden. Der Finger­abdruck­scanner erkennt eingescannte Abdrücke zuverlässig, hat aber Probleme mit feuchten Fingern.

Mit dem Finger­abdruck­scanner lässt sich das Honor 7 nicht nur entsperren, der Sensor bietet auch weitere Bedienungsmöglichkeiten. Dazu gehört nicht nur das Starten der Kamera, Nutzer können durch das Finger-Auflegen auch einen Anruf entgegen­nehmen und einen Alarm - beispiels­weise vom Wecker - stoppen. Mit einem Wisch von oben nach unten über den Finger­abdruck­scanner wird direkt die Benach­richtigungs­zeile geöffnet. Der Wisch über das Display entfällt. Ebenfalls per Wischgeste - allerdings von links nach rechts, oder umgekehrt - lässt sich durch die Bildergalerie scrollen.

Welche Wischgesten freigeschaltet werden sollen, lässt sich in den Einstellungen unter dem Menüpunkt Fingerabdruck-ID festlegen. Anders als die Entsperrung des Gerätes, können die Berührungs­gesten mit jedem Finger durchgeführt werden - also auch mit nicht-gescannten Fingern. Im Detail: Kamera und Fingerabdruckscanner Im Detail: Kamera und Fingerabdruckscanner
Bild: teltarif.de / Rita Deutschbein

Der Smart Key des Honor 7

Als Smart Key bezeichnet Honor die Schnellstart-Taste auf der linken Seite des Smartphones. Das Besondere an ihr ist, dass Nutzer sie mit vorein­gestellten Funktionen programmieren können. Je nachdem, ob der Smart Key einmal oder zweimal kurz bzw. einmal lang gedrückt wird, starten zuvor festgelegte Anwendungen oder Apps. Welche Anwendungen oder Apps mit dem Drücken der Taste gestartet werden sollen, lässt sich in den Einstellungen festlegen - auch das Öffnen des Browsers oder einem Messenger wie WhatsApp über den Smart Key ist möglich. Für Kamera-Schnappschüsse ist der Smart Key besonders praktisch, da sich über ihn in nur einer Sekunde ein Foto aufnehmen lässt - auch dann, wenn das Smartphone gesperrt ist.

Fotografieren mit dem Honor 7

Das Honor 7 verfügt über eine 20-Megapixel-Hauptkamera samt f/2.0-Blende, deren Linse mit einer Schicht Saphirglas vor Kratzern geschützt ist. Ein direkt neben der Kameralinse positionierter Doppel-LED-Blitz soll für die Ausleuchtung bei Fotoaufnahmen sorgen. Beim Fokussieren sorgt die Phasen­detektion dafür, dass Motive schnell scharf gestellt werden. Zudem gibt es einen optischen Bild­stabilisator für Foto- und Videoaufnahmen, der standardmäßig allerdings deaktiviert ist.

Neben der Hauptkamera bringt das Honor 7 auch eine Frontkamera mit, die Fotos mit bis zu 8 Megapixel aufnimmt und die ebenfalls über einen Blitz verfügt. Dadurch lassen sich Fotos besser ausleuchten, was vor allem bei in Clubs oder während Partys aufgenommenen Selfies praktisch ist. Dieses Detail findet man bei Smartphones noch recht selten. Die Kamera-App des Honor 7 Die Kamera-App des Honor 7
Bild: teltarif.de / Rita Deutschbein
Im Kameramenü werden verschiedene Modi angeboten, die die Qualität der Aufnahmen erhöhen oder den Stil der Fotos grundlegend verändern können. So wird speziell für Fotoaufnahmen von Lebensmitteln und Speisen beispielsweise der Modus "Gute Lebensmittel" angeboten, bei Selbstaufnahmen kann das Gesicht mittels "Verschönern" weicher dargestellt werden. Mit dem Modus "Super Nacht" lassen sich tolle Aufnahmen auch im Dunkeln machen. Dafür sollte das Honor 7 während der Aufnahme aber auf einem Stativ festgesteckt werden, da anderenfalls aufgrund der sehr langen Belichtungszeit Unschärfen entstehen können.

Bei Tageslicht aufgenommene Bilder haben eine einigermaßen gute Qualität, wobei aber ein leichter Gelbschleier stört. Auch wirken die Farben insgesamt zu blass, wenn die Konturen auch gut sichtbar sind. Mit schwindendem Licht zeigt sich ein zunehmendes Rauschen in den Bildern. Dies gilt sowohl für die Haupt- als auch die Frontkamera. Farben sind hier zwar voneinander differenzierbar, doch verlaufen insbesondere Gelbtöne sehr stark. Zur Veran­schaulichung haben wir zwei Bilder in Originalgröße eingebunden.

Akku zeigt sich verlässlich

3100 mAh bietet der Akku des Honor 7 und damit ausreichend Kapazität, um etwa zwei Tage Betrieb zu ermöglichen, bevor das Smartphone wieder an die Steckdose muss. Im Notfall hilft der Ultra-Stromspar-Modus, bei dem sowohl die Oberfläche auf eine reduzierte Schwarz-Weiß-Ansicht umgestellt wird als auch alle unnötigen Funktionen abgestellt werden. Lediglich Telefonate lassen sich dann noch führen oder es können SMS versendet werden. Mit nur 5 Prozent Akkuladung lassen sich so noch knapp zwei Stunden überbrücken. Schade ist, dass der Akku des Honor 7 fest eingebaut ist, was wir von Honor- und Huawei-Geräten aber bereits kennen. Auch bietet die Batterie keine spezielle Lademöglichkeit wie beispielsweise Wireless Charging.

Im Akkutest von PCMark werden bei maximaler Displayhelligkeit diverse Smartphone-Aufgaben durchgeführt. Dazu gehören Telefonate ebenso wie das Surfen im Netz, das Anschauen von Bildern und Videos sowie diverse Spiele und Office-Anwendungen. Während des Tests wird gemessen, wie lange der Akku des Honor 7 bei einer solchen Auslastung braucht, um von 80 auf 20 Prozent Ladestand zu sinken. Das Honor 7 erreichte einen guten Wert von 4 Stunden und 56 Minuten und hielt somit knapp eine Stunde länger durch als das Huawei P8 (4 Stunden, 5 Minuten) oder das HTC M9 (4 Stunden, 11 Minuten). Honor 7: Die Rückseite besteht aus Aluminium und hat eine leicht schimmernde Oberfläche Die Rückseite besteht aus Aluminium und hat eine leicht schimmernde Oberfläche
Bild: teltarif.de / Rita Deutschbein

Fazit des Honor-7-Test: Viel Smartphone für relativ wenig Geld

Die Einzelnoten im Handy-Test:
  • Technische Ausstattung: 1,4
  • Bedienung, Handling, Software: 1,5
  • Hardware, Verarbeitung, Material: 1,5
  • Basis-Feature des Handys: 1,3
  • Einschätzung des Redakteurs: 1,5
  • Gesamtnote: 1,4
Das Honor 7 ist nicht nur optisch ein gut gelungenes Smartphone, es kann auch mit seiner Ausstattung überzeugen. Features wie Dual-SIM, eine programmier­bare Taste sowie ein Finger­abdruck­scanner mit speziellen Bedien­möglich­keiten sind in dieser Preisklasse nicht selbst­verständlich. Zudem erfreut das Honor 7 durch einen verlässlichen Akku.

Einzig das etwas alte Android-Lollipop-System entspricht nicht den Ansprüchen. Echte Gaming-Fans werden zudem mit dem Prozessor an die Grenzen stoßen. Für alltägliche Smartphone-Aufgaben ist das Honor 7 aber sehr gut gerüstet. Das Smartphone kann also denjenigen ans Herz gelegt werden, die ein verlässliches Modell mit hochwertiger Optik zum günstigen Preis suchen, dabei aber nicht auf die kleinen Besonderheiten verzichten wollen.

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