iPhone 13 unterstützt dank iOS 15.4 "echtes" 5G-Netz
Wie berichtet stellt Vodafone die Vermarktung von 5G Standalone breiter auf. Das vom LTE-Standard unabhängige 5G-Netz wird jetzt unter der Marke "5G Plus" beworben. Zudem sind mehr Endgeräte als bisher für den Einsatz im eigenständigen 5G-Mobilfunknetz geeignet. Zu den kompatiblen Endgeräten zählen erstmals auch Smartphones und Tablets von Apple.
Geeignet für die Nutzung von 5G Standalone sind iPhone 13 (mini, Pro, Pro Max) und das neue Modell des iPhone SE. Dazu kommen die aktuellen Versionen von iPad Air und iPad mini. Voraussetzung ist die Installation der aktuellen Betriebssystem-Versionen iOS 15.4 und iPadOS 15.4, die Apple am Montagabend für alle Kunden zum Download freigegeben hat.
Firmware und Betreiber-Profil entscheidend
5G Standalone mit dem iPhone nutzbar
Foto: teltarif.de
5G Standalone funktioniert aber mit iPhone und iPad nicht automatisch, sobald die neue Firmware installiert ist. Auch das aktuelle Netzbetreiber-Profil von Vodafone muss installiert sein. Mit einer Telekom- oder o2-SIM-Karte ließe sich das von LTE unabhängige 5G-Netz derzeit noch nicht nutzen - unabhängig davon, dass die Mitbewerber von Vodafone 5G Standalone für Endkunden noch gar nicht anbieten.
Dieses Vorgehen ist nicht für Apple nicht ungewöhnlich. Als die LTE-Netze neu waren, musste Apple deren Nutzung ebenfalls für jeden einzelnen Netzbetreiber freigeben. So kam es, dass beispielsweise die 4G-Freischaltung für o2-Kunden bei iPhone 5S und iPhone 5C mit einigen Tagen Zeitversatz gegenüber Telekom und Vodafone erfolgte. Die Aktivierung erfolgte damals ebenfalls über die Bereitstellung eines neuen Netzbetreiber-Profils.
Auch die SIM-Karte ist entscheidend
Für die Nutzung von "5G Plus" im Vodafone-Netz mit dem iPhone oder iPad ist außerdem die verwendete SIM-Karte entscheidend. Es muss sich nach Angaben des Netzbetreibers um eine sogenannte SUCI-SIM handeln. Das ist bei allen in jüngerer Vergangenheit ausgelieferten Karten der Fall. Diese tragen auch den Schriftzug "5G". Wer noch eine ältere Karte besitzt, muss diese austauschen lassen. Alternative ist die Nutzung eines eSIM-Profils. Dieses ist ebenfalls mit dem von LTE unabhängigen 5G-Netz kompatibel.
Auch wenn Vodafone den neuen Standard als "5G Plus" vermarktet: Sichtbar ist es für den Kunden nicht, ob 5G als LTE-Erweiterung (Non-Standalone) oder das eigenständige Netz (5G Standalone bzw. 5G Plus) zum Einsatz kommt. Als Netzstandard wird in beiden Fällen "5G" angezeigt, obwohl eine zusätzliche "Plus-Anzeige" möglich wäre, wie das Beispiel der 5GUW-Darstellung auf den Displays amerikanischer iPhones zeigt.
5G SA vorerst nur auf 700 MHz
Aktuell unterstützen iPhones und iPads das 5G-Standalone-Netz von Vodafone nur auf Frequenzen um 700 MHz, nicht aber im 3600-MHz-Bereich. Umgekehrt ist mit Android-Geräten das eigenständige 5G-Netz zunächst nur auf höheren Frequenzen, aber nicht im 700-MHz-Band nutzbar. Ob und wann sich das ändert, ist unklar. Die Hardware der Smartphones könnte das, so Vodafone-Technikchef Guido Weissbrich. Es ist aber nicht ausgeschlossen, dass die Hersteller Kunden lieber ein neues Handy verkaufen statt vorhandene Hardware weiter aufzuwerten.
Unabhängig davon, dass Käufer auch aktueller Smartphones wohl damit leben müssen, im 5G-Standard nicht alles ausreizen zu können, was die Netzbetreiber technisch ermöglichen, hat das, was iPhone und iPad derzeit in Deutschland mit 5G Standalone bieten, nur wenig mit dem zu tun, was Kunden vom neuen Netzstandard erwarten. Nach Vodafone-Angaben liegen die Übertragungsgeschwindigkeiten im 700-MHz-Bereich bei maximal 100 MBit/s. Das würde auch LTE locker schaffen. Es bleibt als Mehrwert die niedrige Latenzzeit von 10 bis 15 ms.
5G Standalone von Vodafone haben wir bereits im vergangenen Jahr einem Test unterzogen.