Samsung Galaxy S6 im Test: Moderne Fassade trifft auf Hochleistungs-Technik
Zu viel Schärfe für das Galaxy S6?
Die Displaygröße des Galaxy S6 fällt mit 5,1 Zoll identisch zum Vorgänger aus. An der
Auflösung wurde jedoch ordentlich geschraubt. Statt in Full-HD löst der Neuling in QHD, also
2 560 mal 1 440 Pixel auf, was eine Pixeldichte von satten 577 ppi ergibt. Somit
ist das Galaxy S6 das derzeit schärfste Smartphone auf dem Markt. Ohne Zweifel ist die Darstellung
farbstark und kontrastreich. Selbst bei genauem Hinsehen konnten wir keine Treppchenbildung oder einzelne
Pixel erkennen. Für das menschliche Auge ist der Unterschied zur Full-HD Auflösung des Galaxy S5
aber selbst im direkten Vergleich nicht auszumachen. Deutlich wird er nur mit technischer Hilfe,
beispielsweise im Makromodus.
Display des Galaxy S6 (links) und des S5 (rechts) im Vergleich: Das S6 erscheint minimal heller
Bild: teltarif.de / Rita Deutschbein
Was im Vergleich beider Displays jedoch auffiel, ist ein minimaler Grünstich auf weißen Flächen des
SuperAMOLED-Displays des Galaxy S6, der jedoch
nur in bestimmten Blickwinkeln auftritt. Unser S5-Vergleichsgerät zeigte im gleichen Blickwinkel
hingegen einen Hang ins Rotstichige. Bei gerader Sicht auf das Display ist von dieser Verfremdung
der Farben jedoch nichts zu erkennen. Zudem zeigt sich der Screen des Galaxy S6 bei maximaler
Helligkeit einen Tick heller als der Galaxy-S5-Bildschirm.
Dadurch, dass bei SuperAMOLED-Displays jedes einzelne Pixel für sich beleuchtet wird, wirken die Farben
noch kräftiger, teilweise sogar etwas knallig. Wird ein Pixel "ausgestellt", ergibt sich ein tiefer
und unverwaschener Schwarzton. Auch der Blickwinkel des Galaxy S6 zeigt sich AMOLED-typisch
stabil. Selbst bei sehr schräger Sicht auf den Bildschirm verfremden die Farben kaum und der Screen verliert
nur minimal an Helligkeit.
Der Blickwinkel bleibt auch bei schräger Sicht auf den Screen stabil
Bild: teltarif.de / Rita Deutschbein
Bricht Rekorde: Exynos-7420-CPU im Benchmark-Test
Unter der Haube arbeitet der neueste Clou aus der Prozessor-Schmiede von Samsung: der Exynos 7420. Hinter dem Namen verbirgt sich ein im 14-Nanometer-Verfahren gefertigter Chip mit acht Kernen, die im big.LITTLE-Prinzip geschaltet werden. Die vier energiesparenden, dafür aber weniger leistungsstarken A53-Kernen haben eine Taktrate von 1,5 GHz, die übrigen A57-Kerne sind hingegen für rechenintensive Aufgaben vorgesehen und erreichen eine Taktrate von 2,1 GHz. Dem Prozessor zur Seite stehen 3 GB Arbeitsspeicher.
Dem Exynos 7420 werden zwei Vorteile zugesprochen: Zum einen soll der Chip ein sehr gutes
Strommanagement bieten und daher eine längere Laufzeit des Gerätes ermöglichen. Zum anderen wird er
bei Power-Anwendungen weniger gedrosselt, was ihn zu einem der aktuell schnellsten Smartphone-Chips
auf den Markt macht. Zum Chip gehört eine integrierte Grafikeinheit namens Mali-T760, die zu den
derzeit schnellsten ARM-Grafiklösungen gehört.
Der Slot für die Nano-SIM befindet sich nun im Metall-Rahmen
Bild: teltarif.de / Rita Deutschbein
Doch was bedeutet dies für den Nutzer im Alltag? Nun, mit dem Galaxy S6 bekommt er ein Smartphone,
das über die aktuelle High-End-Ausstattung verfügt. Es lässt sich absolut flüssig bedienen und reagiert
zügig auf Eingaben. Klassische Szenarien wie das Surfen durch Webseiten, das Arbeiten mit verschiedenen
Anwendungen gleichzeitig (Multitasking) aber auch anspruchsvollere Nutzungsszenarien wie grafisch
hochauflösende 3D-Games mit schnellen Bildwechseln meistert das Galaxy S6 ohne Probleme.
Im Performance-Test von AnTuTu lässt das Galaxy S6 alle bislang von uns getesteten Smartphones hinter sich zurück. Mit einem Score von 63 294 schlägt es nicht nur Top-Modelle wie das HTC One M9 (48 929) sondern auch das Nvidia-Shield-Tablet (55 183). Das Ergebnis des Unlimited-Test von 3DMark - einem Test zur Feststellung der Grafikfleistung des Smartphones - kann sich ebenfalls sehen lassen. Mit 21 576 Punkten wird das Galaxy S6 nur durch die Smartphone-Konkurrenten Nexus 6 (23 248) und HTC One M9 (21 625) geschlagen. Der Abstand zu diesen Geräten ist aber so gering, dass er Messschwankungen geschuldet sein kann.
Samsung Galaxy S5 | Samsung Galaxy S6 | |
---|---|---|
Bildschirmdiagonale | 5,10 Zoll | 5,10 Zoll |
Display-Auflösung | 1080 x 1920 Pixel | 1440 x 2560 Pixel |
Prozessor-Typ | Snapdragon 801 | Exynos 7420 |
Prozessorkerne (gesamt) | 4 | 8 |
Prozessor-Takt | 2,50 GHz | 2,10 GHz |
Arbeitsspeicher (RAM) | 2,0 GB | 3,0 GB |
Gesamte Speichergröße | 16,00 GB | 32,00 GB |
Mobilfunk | LTE, HSPA+, EDGE, GSM | LTE, HSPA+, EDGE, GSM |
Mobilfunk max. Downstream (LTE) | 150,00 MBit/s | 300,00 MBit/s |
WLAN-Standard | Wi-Fi 5 (802.11 a/b/g/n/ac) | Wi-Fi 5 (802.11 a/b/g/n/ac) |
Milliamperestunden | 2800 mAh | 2550 mAh |
Akku-Wechsel möglich | ja | nein |
NFC | ja | ja |
Auflösung | 5312 x 2988 Pixel | 5312 x 2988 Pixel |
Länge | 140,0 mm | 143,4 mm |
Breite | 71,5 mm | 70,5 mm |
Dicke | 7,9 mm | 6,8 mm |
Gewicht | 145,0 g | 138,0 g |
BS-Version bei Verkaufsstart | 4.4.2 (Kitkat) | 5.0 (Lollipop) |
Auch erhältlich als: |
Samsung Galaxy S5 32GB Samsung Galaxy S5 Duos Samsung Galaxy S5 (Plus) |
Samsung Galaxy S6 (64GB) Samsung Galaxy S6 (128GB) |
Stand:
03.05.2024
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Internet und Telefonie unter der Lupe
Das Galaxy S6 zeigt sich sehr verbindungsfreudig. Es beherrscht neben Quad-Band-GSM und -UMTS auch LTE Cat.6 in den in Deutschland genutzten Frequenzen und ermöglicht somit Geschwindigkeiten von bis zu 300 MBit/s im Downstream. Beachtet werden sollte, dass statt einer Micro-SIM eine Nano-SIM-Karte im neuen Flaggschiff verwendet werden muss.
Abseits des Mobilfunks steht WLAN 802.11 a/b/g/n/ac mit MIMO-Technik bereit. Netzwerke findet das
Smartphone zuverlässig und Verbindungen werden stabil gehalten. Zur drahtlosen Übertragung von Daten
gibt es außerdem noch Bluetooth 4.1 LE und NFC sowie GPS und Glonass zur Navigation. Auch einen
Infrarot-Sensor bringt das neue Flaggschiff mit. Damit deckt das Galaxy S6 eigentlich alle wichtigen
Techniken ab.
Die untere Kante des Galaxy S6 mit Lautsprecher, microUS-Port und Klinkenstecker
Bild: teltarif.de / Rita Deutschbein
Was wäre ein Telefon ohne Telefonie? Das Galaxy S6 besitzt ein starkes Funkmodul sowie gute Filter,
die störende Nebengeräusche während eines Telefonats zuverlässig herausfiltern. Der Gesprächspartner klingt
natürlich und unverzerrt. Im Freisprechmodus überzeugt der Lautsprecher, der im Vergleich zum
Galaxy S5 nun unten im Metall-Rahmen sitzt und Töne voluminös und ausgeglichen wiedergibt. Die
Lautstärke kann weit nach oben geregelt werden, sodass sowohl Töne - beispielsweise bei der Video- oder
Musik-Wiedergabe - aber auch die Stimme des Anrufers bei lauter Umgebung gut zu verstehen sind.
Inhalt:
Seite 1: Design, Verarbeitung und Handling
Display, Prozessor und Telefonie-Test
Seite 3: System, Fingerabdrucksensor und Speicher
Seite 4: Akku, Kamera und Test-Fazit