Ausprobiert

Samsung Galaxy S6 im Test: Moderne Fassade trifft auf Hochleistungs-Technik

Das Galaxy S6 ist das aktuelle High-End-Smartphone von Samsung. Im Test haben wir uns das neue Design aus Glas und Metall angesehen und sagen, wie die Bauweise ankommt. Außerdem haben wir die Leistung geprüft und dabei versteckte Neuerungen gefunden.
Von Rita Deutschbein

App-Wirrwarr: Wo bitte wurde hier abgespeckt?

Samsung liefert das Galaxy S6 mit Android 5.0.2 Lollipop sowie mit TouchWiz-Oberfläche aus. Eigentlich sollte das System im Vergleich zum Vorgänger aufgeräumter sein, da Samsung weniger Apps vorinstallieren wollte. Doch bei unserem Testgerät zeigt sich ein ganz anderes Bild: Es finden sich weiterhin Anwendungen wie HRS Hotels, cewe Fotobuch, pizza.de, Zalando und kaufDA, die den Speicher des Gerätes unnötig zumüllen. Zwar lassen sich diese Apps deinstallieren, doch wäre es schöner gewesen, Samsung hätte ganz auf deren Installation verzichtet – wie es eigentlich angekündigt war. Das Einstellungsmenü sowie die Apps: Abgespeckt wurde das System nicht
Bild: teltarif.de / Rita Deutschbein
Auch die Apps von Facebook, Instagram und Dropbox gehören zu den bereits installierten Programmen, wobei sich lediglich die Cloud-Speicher-App vollständig entfernen lässt. Die beiden anderen Programme sowie die Samsung-Anwendungen S Health, S Planner und Co. können lediglich deaktiviert, also ausgestellt, werden. Neu auf dem Galaxy S6 sind die Microsoft-Apps OneNote, OneDrive und Skype, die sich ebenfalls nur deaktivieren, nicht aber entfernen lassen.

Die TouchWiz-Oberfläche hat Samsung leicht überarbeitet und somit die Erkennung von Symbolen vereinfacht. Statt Anwendungen nur mit Piktogrammen zu kennzeichnen, sind viele Funktionen nun mit Kurz-Beschreibungen versehen. Ein Beispiel: Nun zeigt nicht mehr die Lupe den Weg zur Suche an, sondern das Wort Suche. Diese Änderungen sind kaum wahrnehmbar, machen den Umgang mit dem System aber etwas leichter.

Die Themes hat Samsung erstmals mit der Galaxy-A-Reihe eingeführt. Nun steht diese Gestaltung der Oberfläche auch für das Galaxy S6 zur Verfügung. Nur drei Themes sind vorinstalliert, weitere können aber kostenfrei heruntergeladen werden. Die Themes verändern die komplette Optik der Oberfläche, da sie mit neuen Designs für die App-Icons einhergehen. So lässt sich die Oberfläche individuell nach dem eigenen Geschmack anpassen. Fitness-Anwendungen werden über die App S Health verwaltet
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Auch auf die klassischen Samsung-Anwendungen wurde nicht verzichtet: Unter S Health werden sämtliche Fitness-Funktionen verwaltet – beispielsweise das Aktivitätslevel des Nutzers oder bestimmte Messwerte wie der Puls oder der Sauerstoffgehalt im Blut. Das Galaxy S6 bringt dafür nicht nur einen Schrittzähler, sondern auch den vom Note 4 bekannten Herzfrequenzmesser mit. Durch Auflegen des Fingers auf den LED-Blitz lässt sich der Puls sowie der Sauerstoffgehalt im Blut bestimmen. Inwieweit diese Messwerte medizinisch fundiert sind, bleibt dahingestellt.

Fingerabdrucksensor wurde verbessert

Geblieben ist beim Galaxy S6 der Fingerabdrucksensor, der als Alternative zum Passwort, Muster oder Zahlen-Code den Zugang zum Smartphone schützt. Allerdings hat Samsung ihn überarbeitet, sodass nun das bloße Auflegen eines registrierten Fingers ausreicht, um das Gerät zu entsperren. Beim Galaxy S5 mussten Nutzer den Finger noch über den Home-Button - unter dem der Sensor sitzt – streichen. Um das Galaxy S6 via Fingerabdruck zu entsperren, muss das Display des Smartphones eingeschaltet sein. Der Konkurrent Huawei hat dies beim Ascend Mate 7 besser gelöst: Hier reicht das Auflegen des Fingers aus, um das Smartphone aus dem Ruhezustand heraus zu aktivieren und zu entsperren.

Die Registrierung des Fingers ist etwas mühselig. Wir mussten im Test insgesamt 18-mal den Finger auf den Home-Button legen, bis der Prozess abgeschlossen war. Zur Sicherheit muss nach der Registrierung ein Passwort angelegt werden, das als Alternative das Galaxy S6 entsperrt, sollte der Scan des Fingerabdrucks fehlschlagen. Letzteres kann passieren, wenn der Finger feucht ist. Fingerabdrucksensor des Galaxy S6 scannt nun schon beim Auflegen des Fingers
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Fehlender Speicherkarten-Slot

Eingangs haben wir bereits von einem Makel berichtet, der dem neuen Design zu schulden ist - der fehlende Speicherkarten-Slot. Zwar bietet Samsung mit 32, 64 oder 128 GB einen größeren internen Speicher zur Wahl als noch bei den Vorgänger-Modellen. Doch ist dieser eben nicht erweiterbar. Musik, Dateien oder Fotos lassen sich somit nicht auslagern.

Bei unserem Testgerät waren von dem 32 GB internen Speicher bereits zum Start knapp 10 GB belegt, sodass Nutzern unterm Strich gerade noch 22 GB zur freien Verfügung bleiben. Aber es gibt auch positives zum Thema Speicher zu berichten: Samsung verwendet im Galaxy S6 den sogenannten UFS 2.0 Flash, den Nachfolger des bislang in Smartphones und Tablets zu findenden eMMC. Hinter UFS steht die Bezeichnung Universal Flash Storage, der im Vergleich zum Vorgänger in der Lage ist, Schreib- und Leseoperationen parallel auszuführen. Die Datentransferrate ist etwa doppelt so schnell wie bei eMMCs. Dennoch arbeitet der Speicherchip stromsparend und zehrt dadurch kaum am Akku.

Der Akku des Galaxy S6 lässt sich kabellos laden. Ob dies auch funktioniert und welchen Eindruck die Kamera im Test hinterlassen hat, lesen Sie auf der letzten Seite. Auch ist dort unser Fazit zu finden.

Inhalt:
Seite 1: Design, Verarbeitung und Handling
Seite 2: Display, Prozessor und Telefonie-Test
System, Fingerabdrucksensor und Speicher
Seite 4: Akku, Kamera und Test-Fazit

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