Webradio mobil

Test: Radiostationen aus aller Welt via Internet im Auto hören

Passende Empfänger kommen im Sommer von Blaupunkt auf den Markt
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Wer ein UMTS-Smartphone besitzt und über ein Autoradio mit Line-Eingang verfügt, muss allerdings nicht auf eines der neuen Blaupunkt-Geräte warten, um Internetradio im Auto zu hören. Software-Lösungen wie das Nokia-Internetradio für Nokia-Handys, die LCG-Jukebox für Symbian- und Windows-Mobile-Smartphones oder FStream für das Apple iPhone und das iPhone 3G machen viele aktuelle Mobiltelefone zu einem Internetradio-Empfänger. Dieser kann über den Line-Eingang mit dem Autoradio verbunden werden, so dass die Musik über das im Fahrzeug eingebaute HiFi-System zu hören ist. Die LCJ-Jukebox-Software
Foto: LCG

Wir haben mit den mobilen Internetradio-Empfang mit der LCG-Jukebox auf einem Nokia E51 und mit FStream auf dem Apple iPhone 3G getestet. Darüber hinaus wollten wir wissen, wie gut die von inzwischen zahlreichen Radiostationen angebotenen iPhone-Applikationen funktionieren. Dazu testeten wir den Empfang des Fußballradios 90elf auf der Autobahn.

GPRS-Empfang für Radiostreams zu schwach

Bei den Tests zeigte sich schnell, dass herkömmlicher GPRS-Empfang für die Wiedergabe der meisten Radiostreams zu schwach ist. Selbst schmalbandige Sendungen wie der im AAC+ Modus ausgestrahlte, speziell für die mobile Nutzung gedachte Stream von Radio 700 sind bei Tempo 140 auf der Autobahn nur noch mit Aussetzern zu hören, wenn nicht wenigstens eine EDGE-Verbindung zur Verfügung steht.

In Städten und Ballungsgebieten, wo man meist auf gute UMTS-Abdeckung trifft, sind dagegen selbst Radioprogramme, die mit 128 kBit/s und somit nahezu in HiFi-Qualität senden, noch ohne Aussetzer hörbar. Verlässt man die Städte, so empfiehlt sich für den mobilen Radioempfang ein Handynetz mit guter EDGE-Abdeckung, die auch abseits der mit UMTS versorgten Regionen ausreichende Performance für stabilen Radioempfang bieten. T-Mobile bietet EDGE bereits flächendeckend an, Vodafone hat ebenfalls schon weite Teile Deutschlands versorgt, während EDGE bei E-Plus und o2 noch im Aufbau ist. 90elf auf dem iPhone
Foto: teltarif

Schmalband-Streams bieten stabileren Empfang

Unabhängig vom verwendeten Endgerät und von der verwendeten Software bieten schmalbandige Streams den besten Empfang. Wenn dafür als Codec AAC+ oder Ogg Forbis verwendet wird, muss nicht einmal die Klangqualität schlechter sein als bei einem für den Empfang über den heimischen DSL-Anschluss optimierten Stream. Viele Radiostationen senden mit verschiedenen Bandbreiten und Codecs. Oft findet man eine auch für die Nutzung im Auto brauchbare Empfangsmöglichkeit. Im Zweifelsfall empfiehlt es sich, alle vom Sender bereitgestellten Streams zu testen.

Bei der iPhone-Applikation von 90elf und bei der LCG-Jukebox auf dem Nokia E51 wurde die Verbindung zum Stream nach einer Unterbrechung automatisch wieder hergestellt. FStream mussten wir zu diesem Zweck oft von Hand neu starten, was gerade während einer Autofahrt zu einem Risiko werden kann. Ebenfalls wichtig: Der Internetradio-Empfang verursacht einen erhöhten Verbrauch an Akku-Kapazität. Wer auf dem Handy später noch erreichbar sein möchte, sollte daher an einen Zweit-Akku oder an ein Ladekabel denken.

Großes Datenpaket oder Flatrate wählen

Nicht zuletzt muss beim mobilen Webradio-Empfang auch bedacht werden, dass dabei je nach Nutzungsverhalten größere Datenmengen übertragen werden. Dabei spielt es keine Rolle, ob direkt das Handy als Empfänger dient oder ob man später zu einem der neuen Blaupunkt-Autoradios greift. Demnach empfiehlt sich ein größeres Datenpaket oder eine mobile Internet-Flatrate. Hinweise zu solchen Tarifen finden Sie auf unserer Infoseite zu diesem Thema.