Vodafone schließt LTE- und 5G-Funklöcher in den Alpen
Vodafone will sein Mobilfunknetz verstärkt auch in den Alpen ausbauen. Das hat der in Düsseldorf ansässige Mobilfunk-Netzbetreiber jetzt angekündigt und auch gleich eine neue Basisstation in Betrieb genommen, die auf der Aueralm in Bad Wiessee - weit abseits von Siedlungen und Verkehrswegen - steht. Solche Mobilfunkstandorte sollen es nicht nur den Kunden ermöglichen, ihre Eindrücke vom Ausflug in die Berge telefonisch oder in sozialen Netzwerken zu teilen. Die Mobilfunk-Infrastruktur soll auch einen Beitrag für mehr Sicherheit leisten.
Netzausbau in den Alpen
Foto: Vodafone
Früher sei es oft nicht möglich gewesen, bei Bedarf Notrufe abzusetzen. Das habe sich durch den Auf- und Ausbau der Handynetze geändert. So können für den Notfall konzipierte Apps den genauen Standort an die jeweils örtlichen Rettungsdienste übermitteln. Helfern können Tipps mit auf den Weg gegeben werden, um die Notfallsituation zu meistern. Die erste Mobilfunk-Station in den Alpen hat Mannesmann Mobilfunk, der Vorläufer von Vodafone, schon im Juni 1992 in Betrieb genommen.
Derzeit betreibt der Telekommunikationskonzern rund 400 Mobilfunk-Stationen in der deutschen Alpen-Region. 99,9 Prozent der Bevölkerung sind mit dem GSM-Netz von Vodafone versorgt. Das LTE-Netz des Betreibers erreicht rund 99 Prozent der besiedelten Gebiete. Zur tatsächlichen Flächenabdeckung sagte Vodafone nichts. Der Netzbetreiber räumte aber ein, dass der Netzausbau aufgrund der Geländestruktur in den Alpen besonders anspruchsvoll sei.
115 Mobilfunk-Projekte in acht Landkreisen
Vodafone will bis Mitte nächsten Jahres in den acht deutschen Alpen-Landkreisen insgesamt 115 Mobilfunk-Projekte realisieren. Damit sollen noch bestehende Funklöcher geschlossen und zusätzliche Kapazitäten geschaffen werden. In 55 Fällen will Vodafone die LTE-Versorgung optimieren. Dabei seien auch zwölf neue Standorte geplant. Acht bestehende Standorte, die bislang nur mit GSM-Technik in Betrieb sind, werden um 4G erweitert. In 35 Fällen erhalten bestehende Standorte zusätzliche Antennen, um weitere Kapazitäten zu schaffen.
Die bereits erwähnte Basisstation auf der Aueralm in Bad Wiessee bietet auch schon 5G-Versorgung. Sukzessive will Vodafone den neuen Netzstandard an alle rund 400 Mobilfunk-Standorten im Alpenraum bringen. Mehr als ein Drittel dieser Basisstationen seien bereits mit 5G aufgerüstet worden. Bis Mitte nächsten Jahres will Vodafone 45 bestehende Sendemasten um 5G erweitern. Zudem soll der neue Netzstandard an vier neuen Basisstationen zum Einsatz kommen.
Nach Vodafone-Angaben steigt der mobile Datenverkehr in den Alpen jährlich um etwa 28 Prozent. Der Netzbetreiber will mit dem LTE- und 5G-Ausbau der Kundennachfrage Rechnung tragen und dafür sorgen, dass die Kapazitäten auch dann nicht knapp werden, wenn immer mehr Kunden gleichzeitig auf den Internet-Zugang im Mobilfunknetz zugreifen.
In einer weiteren Meldung lesen Sie mehr zum aktuellen Ausbau aller deutschen Mobilfunknetze.