innovativ

Ausgefallene Neuheiten: Der Rückspiegel als Navi

Dazu ein MP3-Player im Headset und ein WLAN-Router fürs Auto
Von Marc Thorwartl

Vor einem Monat hatte die weltgrößte Computermesse CeBIT in Hannover ihre Tore geöffnet. Neben den Big-Playern der Branche präsentieren sich auch immer viele Klein- und mittelständische Betriebe in den Hallen, die versuchen, mit pfiffigen Nischenprodukten neue Trends zu setzen. Teltarif hat einige Juwelen für Sie herausgepickt, die jetzt auf den Markt kommen und in der Rubrik "Erstaunlich" durchaus für Furore sorgen könnten.

Bluetooth-Headset mit Speicherkarten-Slot: Bluetrek Bizz

Das französische ModeLabs–Konsortium zeigte zur CeBIT das Bluetooth-Headset Bizz. Zugegeben, Headsets gab es wie Sand am Meer, aber das Bizz ragte aus der Masse heraus. Gerade einmal 11 Gramm bringt der Bluetooth-2.0-Winzling auf die Waage. Der Lithium-Polymer-Akku hält 10 Tage im Standby-Betrieb durch und bei Dauergesprächen geht ihm erst nach sechs Stunden der Saft aus. Geladen wird das Bluetrek Bizz über USB.

Wenn schon eine Schnittstelle vorhanden ist, warum soll man sie nicht auch für andere Dinge nutzen? So oder ähnlich müssen die Techniker gedacht haben, denn sie verpassten dem Bizz auch gleichzeitig noch einen Slot für Micro-SD-Karten mit bis zu 8 GB Kapazität. Im Auslieferungspaket des Headsets sind zwei Ohrbügel, vier unterschiedlich große Ohradapter, ein Reiselader, eine USB-Verlängerung und ein farblich abgestimmtes Lanyard enthalten. Laut eigenen Aussagen stehen die Franzosen kurz vor dem Abschluss der Verhandlungen mit einem deutschen Netzbetreiber, der das Bluetrek Bizz in sein Portfolio aufnehmen möchte. Der anvisierte Verkaufspreis liegt bei 49 Euro.

Soundspaß für unterwegs: Audioplayer und Speicherkarte im Kopfhörer

Der schwedische Hersteller Skullcandy hat sich bereits vor Jahren auf Headsets spezialisiert. In das Stereoheadset Double Agent haben die Skandinavier jetzt einen SD-Kartenslot und einen MP3-Player integriert, der sämtliche gängigen Musikfiles direkt auf die Ohren abspielt. Schluss mit zusätzlichen MP3-Playern und Kabelgewirr beispielsweise auf der Skipiste oder beim Joggen. Einfach nur das Headset aufsetzen, und dem puren Musikgenuss steht nichts mehr im Weg. Die Lautstärkeregelung und Titelsuche erfolgt beim Double Agent über Schalter, die an den Ohrmuscheln angebracht sind. Die Akkus verfügen über eine Schnellladefunktion. Nach nur 60 Minuten am Netzgerät haben sie ihre volle Ladekapazität erreicht und gewährleisten bis zu fünf Stunden Dauerbetrieb. Der Double Agent wird für 79 Euro über den Verkaufstresen wandern.

Navigation im Rückspiegel

Der Automotive-Spezialist Paragon stellte auf der CeBIT seinen MirrorPilot, ein in den Rückspiegel integriertes Navigationssystem, vor. Im Unterschied zu anderen Lösungen, bei denen der Spiegel einfach über den bereits vorhandenen geschoben wird, ersetzt bei Paragon der MirrorPilot den Originalspiegel und wird fest montiert. Im Falle eines Unfalls bleibt er somit an seinem Platz und wird nicht als herumfliegendes Geschoss zum unkalkulierbaren Risiko.

Der 2,2 Zoll große Bildschirm ist nicht gerade üppig dimensioniert, durch die Nähe zum Auge aber ausreichend. Die Zieleingabe erfolgt wahlweise über die fünf Funktionstasten, die am unteren Rand des Spiegels angebracht sind, oder über die im Auslieferungspaket enthaltene Fernsteuerung. Ein TMC-Empfänger für die dynamische Navigation ist ebenfalls an Bord. Das Kartenmaterial, wahlweise in der D-A-CH- (Deutschland, Österreich, Schweiz) oder in der Europaversion, ist auf einer SD-Karte hinterlegt, die in einen Slot am Rand des Spiegelgehäuses geschoben wird. Da Paragon mit nahezu allen Fahrzeugherstellern eng zusammenarbeitet, dürfte beim nachträglichen Einbau die Ansteuerung über die Lenkradfernbedienung ebenfalls möglich sein. Zu einer klaren Aussage wollten sich die Paragon-Techniker am Messestand zwar nicht hinreißen lassen, aber bereits in der Vergangenheit hat Paragon des Öfteren Zugriff auf CAN- und MOST-BUS-Systeme von den Fahrzeugherstellern gewährt bekommen. Der Preis für den MirrorPilot ist allerdings happig: Erst ab 699 Euro wird der Spiegel zum Navigator. Hinzu kommen noch die Kosten für den Einbau.

Das Auto wird zum Büro

Mit Blaupunkt und Funkwerk Dabendorf (FWD) haben sich gleich zwei Hersteller ihre Gedanken zur wachsenden Nachfrage bei mobilen Office-Lösungen gemacht. Die Bosch-Tochter aus Hildesheim präsentierte in Hannover die Antennenlösung Shark. Der All-In-One-Empfänger deckt die Frequenzbereiche FM, AM, DAB, GSM 900 und GSM 1800 sowie UMTS und GPS für Navigationssysteme ab. Für die Montage wird eine ebene Fläche benötigt und zwangsläufig ist eine Bohrung erforderlich, falls sich die bereits vorhandene der Originalantenne als nicht geeignet erweist. Die Preisempfehlung für das Shark-Antennensystem liegt bei 205 Euro.

Noch einen Schritt weiter geht der Hersteller FWD, der dem Wunsch nach mobilen Hotspots Rechnung trägt. Ihr Antennen-Router-System verarbeitet und sendet Signale der Funkstandards UMTS, EDGE, HSDPA und GPRS und leitet die Signale via LAN oder WLAN an mobile Endgeräte im Innern des Fahrzeugs weiter. Der Router soll ab dem dritten Quartal 2008 erhältlich sein. Konkrete Preisvorstellungen konnte FWD noch nicht nennen.

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