Unerlaubt

Fax-Spam: BNetzA schaltet prophylaktisch Rufnummern ab

Falls Sie noch Faxe empfangen können, bekommen Sie oft Faxe die uner­wünschte Werbung enthalten. Das kann zur Abschal­tung von Rufnum­mern beim Absender führen.
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Wer Werbefaxe ohne Einverständnis verschickt, bekommt alle Nummern abgeschaltet, die Bundesnetzagentur greift durch. Wer Werbefaxe ohne Einverständnis verschickt, bekommt alle Nummern abgeschaltet, die Bundesnetzagentur greift durch.
Image licensed by Ingram Image/piyaphunjun-fotolia.com, Logo: BNetzA, Montage: teltarif.de
Viel­leicht kommen diese Faxe zu Ihnen, weil der Absender glaubt, dass Sie eine Firma sind oder ernst­haft daran inter­essiert sein könnten oder weil es ihm schlicht egal ist und er "viel hilft viel" denkt. Das Fax kann Werbung für ille­gale Radar­warn­geräte, den Verkauf von Neu- oder Gebraucht­wagen oder gebrauchte Bauma­schinen enthalten oder - ganz aktuell - Werbung für einen Schnell­ver­sand von Corona-Schnell­tests oder Atem­schutz­masken sein.

BNetzA reagiert auf Leser-Beschwerde

Ein teltarif.de-Leser hatte einige solch unver­langte Faxe bekommen und diese im April diesen Jahres an die Bundes­netz­agentur weiter­geleitet.

Bundes­netz­agentur infor­miert Verbrau­cher

Wer Werbefaxe ohne Einverständnis verschickt, bekommt alle Nummern abgeschaltet, die Bundesnetzagentur greift durch. Wer Werbefaxe ohne Einverständnis verschickt, bekommt alle Nummern abgeschaltet, die Bundesnetzagentur greift durch.
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In diesen Tagen erhielt der Leser eine E-Mail der Bundes­netz­agentur mit Akten­zei­chen. Darin steht:

"In obiger Ange­legen­heit komme ich auf Ihre Beschwerde über uner­laubte Werbe­faxe und Werbe-E-Mails der Unter­nehmen „AMEDICAL“ und „MEDICAL ONE“ zurück. Mit den Werbe­sen­dungen wurden über­wie­gend Corona-Schnell­tests, aber auch Atem­schutz­masken ange­boten.

Aufgrund Ihrer Angaben sowie weiterer gleich­lau­tender Beschwerden habe ich zunächst ange­hört und eine Abmah­nung ausge­spro­chen. Da das rechts­wid­rige Handeln dennoch fort­gesetzt wurde, habe ich bereits am 05.05.2021 und am 26.05.2021 mit drei Bescheiden die Abschal­tung von jeweils zwei auf den unver­langt zuge­sen­deten Werbe-Faxen ange­gebenen Rufnum­mern ange­ordnet. Zusätz­lich habe ich weitere vier­und­zwanzig dem Unter­nehmen zuge­teilte Rufnum­mern, die nicht auf den Werbe­faxen ange­geben waren, abschalten lassen. Obgleich diese Rufnum­mern noch nicht rechts­widrig genutzt wurden, erfolgte deren Abschal­tung präventiv.

Sollten Sie sich in dieser Ange­legen­heit wegen mehrerer unter­schied­licher bewor­bener Rufnum­mern beschwert haben, kann es vorkommen, dass Sie mehrere Mittei­lungen dieser Art erhalten. Dies lässt sich aus tech­nischen Gründen leider nicht immer vermeiden."

Soweit das Schreiben der Bundes­netz­agentur.

BNetzA schaltet prophy­lak­tisch ab

Inter­essant ist, dass die Bundes­netz­agentur dem Unter­nehmen auch prophy­lak­tisch (vorsorg­lich) Rufnum­mern abge­schaltet hat, die vom Unter­nehmen noch gar nicht beworben wurden. Für seriöse Unter­nehmen ist das unan­genehm, wenn sie auf einmal nicht mehr erreichbar sind oder laufend neue Nummern "orga­nisieren" und bekannt geben müssen. Seriöse Unter­nehmen reagieren daher prompt auf einen Austra­gungs­wunsch des irrtüm­lich adres­sierten Kunden oder achten von vorn­herein gleich darauf, dass sie nur geprüfte Adressen mit Faxen versorgen.

Oft über­teu­erte Produkte

Der Leser hatte sich die Ange­bote aus Neugierde ange­sehen. Die genannten Preise seien netto (ohne Mehr­wert­steuer) wie im Geschäfts­leben üblich, nur die ange­botenen Produkte gebe es in jedem Droge­rie­markt deut­lich güns­tiger, auch in geringen Stück­zahlen.

Neue Spammer aktiv

Zeit­gleich mit der E-Mail der Bundes­netz­agentur gingen beim Leser erneut ein Spamfax für Anti-Corona-Produkte ein. Inter­essantes Detail: Diesmal verwen­dete der Spammer eine inter­natio­nale Toll-Free-Rufnummer, die mit 00800 beginnt und aus allen deut­schen Netzen kosten­frei erreichbar sein muss (sofern der Inhaber der Nummer das möchte, andern­falls müsste eine kosten­lose Ansage auf die Nicht­erreich­bar­keit hinweisen). Ob der Spammer damit vor einer Abschal­tung durch die Bundes­netz­agentur sicher ist? Sicher ist das nicht.

Wer selbst von Faxspam beläs­tigt wird, kann sich bei der Bundes­netz­agentur auf einer eigens dafür einge­rich­teten Seite melden.

Damit das oft in die Jahre gekom­mene Faxgerät nicht zur nächt­lichen Stunde los rattert oder kost­bares Thermo- oder Drucker­papier verbraucht, sollte auf einen Fax2email-Dienst ausge­wichen werden. Dann landet das Fax als PDF-Datei im E-Mail-Eingang und kann bei Bedarf mit wenigen Klicks "entsorgt" werden.

Auch inter­essant: Ein "Deal Icon" bietet Google in seinem Google-Play-Apps­tore.

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