4G

Telefónica schaltet LTE-Netz von E-Plus lokal testweise ab

Wir berichten darüber, wo das LTE-Netz von E-Plus zumindest vorübergehend abgeschaltet wurde und wie die Kunden weiterhin von Telefónica mit mobilem Breitband-Internet versorgt werden.
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Teile des LTE-Netzes von E-Plus abgeschaltet Teile des LTE-Netzes von E-Plus abgeschaltet
Foto: dpa
Wie berichtet hat Telefónica in der vergangenen Woche seine Testregionen für National Roaming über LTE und GSM ausgeweitet. Wurde das Testgebiet im Raum Köln/Bonn deutlich vergrößert, so kamen mit Augsburg, Leipzig und Chemnitz gleich drei neue Städte hinzu. Dabei reicht die Region Chemnitz laut Nutzer-Beobachtungen bis ins sächsische Vogtland.

E-Plus-Kunden haben in den genannten Gebieten Zugriff auf das GSM- und LTE-Netz von o2, nachdem es National Roaming über UMTS bundesweit schon seit dem Frühjahr 2015 gibt. Wer eine SIM-Karte aus dem o2-Netz verwendet, kann neben UMTS nun auch das GSM-Netz von E-Plus nutzen. LTE von E-Plus bleibt für o2-Kunden dagegen gesperrt. Stattdessen schaltet Telefónica das bisherige 4G-Netz von E-Plus in den Testregionen sukzessive ab.

LTE 1800 in Köln schon seit einigen Tagen nicht mehr verfügbar

Teile des LTE-Netzes von E-Plus abgeschaltet Teile des LTE-Netzes von E-Plus abgeschaltet
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Bereits in der vergangenen Woche stand zumindest in Teilen des Testgebiets im Rheinland nur noch das LTE-800-Netz von o2 zur Verfügung, während das bisherige LTE-1800-Netz von E-Plus nicht mehr zur Verfügung stand. Nun berichten Nutzer des Telefon-Treff-Forums, dass auch in Chemnitz die bisherige LTE-Versorgung von E-Plus eingestellt wurde, nachdem die Kunden nun das 4G-Netz von o2 zur Verfügung haben.

Bislang ist es nicht bekannt, ob es sich nur um vorübergehende oder dauerhafte Abschaltungen handelt. Denkbar wäre, dass Telefónica auf diesem Weg mit regionalen Tests in Erfahrung bringen möchte, ob das LTE-Netz von o2 von der Kapazität her ausreicht, wenn es von den Kunden des bisherigen E-Plus-Netzes mitgenutzt wird.

Bisherige E-Plus-LTE-Frequenz geht an Vodafone

Zu bedenken ist, dass der bislang für LTE von E-Plus genutzte Frequenzbereich um 1800 MHz an Vodafone abgegeben werden muss. Das bedeutet, dass das bisherige 4G-Netz der Düsseldorfer Telefónica-Marke zumindest in seiner jetzigen Form und mit den derzeit genutzten Parametern keine Zukunft mehr hat.

Ab Juni will Telefónica allen Kunden eine gemeinsame LTE-Netznutzung ermöglichen. Dabei war auf der Webseite von Base bereits zu lesen, dass sie ab Juli das 4G-Netz von o2 zur Verfügung haben. Dieses ist deutlich großflächiger ausgebaut als LTE von E-Plus. Es gibt aber auch Stellen, in denen E-Plus-Kunden bislang über 4G surfen können, während o2 nur GSM oder UMTS bietet. Eines der prominentesten Beispiele ist das Streckennetz der Berliner U-Bahn, das E-Plus als einziger Netzbetreiber mit LTE versorgt hat.

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