Smart-TV-OS: Roku TV kommt nach Deutschland
Wer sich einen neuen Smart-TV kauft, bekommt bei Betriebssystemen mehr Auswahl. Neben bekannten Namen wie Google und Amazon bringt nun auch Roku sein eigenes TV-Betriebssystem Roku TV ab Werk auf Fernseher. Los geht es mit Geräten von Metz und TCL, wobei Geräte in der gesamten Produktreihe ab 32 Zoll angeboten werden. Roku präsentiert die Neuvorstellungen auch im Rahmen der diesjährigen IFA in Berlin.
Ergänzung zu Streaming-Playern
Roku TV von Metz
Foto: Roku
Roku TV kommt in Deutschland ergänzend zu den bereits verfügbaren Streaming-Playern bzw. der Roku-Streambar auf den Markt. Das TV-Betriebssystem unterscheidet sich unter der Haube kaum, jedoch gibt es einige zusätzliche Funktionen, um die Bedienung auf Fernsehern zu optimieren. So verzichtet der kalifornische Hardwarehersteller zum Beispiel auf eine manuelle Auswahl von HDMI-Ports per Tastendruck. Die angeschlossenen Geräte werden direkt über den Homescreen von Roku TV angesteuert.
Ein weiteres Feature ist die automatische Sendersortierung. Kanäle werden inklusive Senderlogos sofort nach dem Sendersuchlauf möglichst passend angeordnet, sodass im Zweifel nur noch wenig manuelle Änderungen durch den Zuschauer erforderlich sind. Dabei sortiert Roku TV alle Kanäle auch gleich passend nach der höchsten verfügbaren Auflösung an.
Regelmäßige Updates
Roku TV bekommt garantiert zwei Updates pro Jahr, diese sollen auch langfristig und für ältere Geräte angeboten werden. Unterstützt werden außerdem alle gängigen Voice Assistants von Amazon Alexa über den Google Assistant bis hin zu Apples Siri. Ist die Fernbedienung nicht verfügbar, können alle Fernseher außerdem über die optional verfügbare Roku-App angesteuert werden.
Insbesondere die Kooperation zwischen Roku und TCL besteht bereits in weiteren Ländern, demnach war auch ein zeitnaher Start in Deutschland zu erwarten. Derzeit kooperiere man außerdem mit insgesamt 20 Geräteherstellern. Für Roku dürfte die Expansion auf Smart-TVs in Deutschland nochmals zu einem ordentlichen Wachstumsschub führen, immerhin nutzen viele Fernsehzuschauer überhaupt keine externen Streaming-Player oder Sticks und greifen ausschließlich auf die vorhandene Oberfläche ihres Fernsehers zurück.
Hohe Marktdominanz
Aktuell dominiert vor allem Google den Smart-TV-Markt. Daneben setzen Hersteller wie Samsung, LG oder Hisense auf eigene Softwarelösungen. Amazon hingegen brachte sein Betriebssystem FireOS bislang hauptsächlich über Streaming-Sticks auf TV-Geräte, kooperiert jedoch seit einiger Zeit ebenfalls mit einzelnen Geräteherstellern.
Prinzipiell stehen die Chancen für einen Erfolg von Roku TV nicht unbedingt schlecht, schließlich ist die Entwicklung eines eigenen Betriebssystems für Gerätehersteller teuer und aufwändig. Dies ohne eine Abhängigkeit von Google und Amazon auszulagern, dürfte vor allem für Hersteller im Entry-Segment interessant sein. Bleibt somit abzuwarten, wer nach TCL und Metz mit weiteren Geräten auf den Markt kommt.
In einem Test haben wir uns bereits die Roku Streambar angeschaut.