Bald weniger Funklöcher an Autobahnen & Bahnstrecken
Die Deutsche Telekom und Vodafone haben einen massiven Mobilfunk-Netzausbau entlang wichtiger Verkehrswege angekündigt. Das Ziel: Weniger Funklöcher entlang wichtiger Verkehrswege. So hat die Telekom schon im Mai eine Kooperation mit der Autobahn GmbH beschlossen. Insgesamt 400 zusätzliche Mobilfunkmasten sollen die Geschwindigkeit für den mobilen Internetzugang erhöhen und dafür Sorge tragen, dass während der Fahrt weniger Gespräche abbrechen.
Telekom weiht Autobahn-Sender in Schellenbach ein
Foto: teltarif.de
Mit mindestens 200 MBit/s im Downstream sollen Telekom-Kunden über LTE und 5G auf der Autobahn im Internet surfen können. Die Autobahn GmbH stellt dem Netzbetreiber Flächen in unmittelbarer Nähe zur Fahrbahn zur Verfügung, um die erforderliche Infrastruktur aufzubauen. Jetzt trägt die Zusammenarbeit zwischen Telekom und Autobahn GmbH erste Früchte. An der Rastanlage Schellenbach im Saarland konnte die erste im Rahmen der Kooperation geplante Basisstation errichtet werden.
Mobiler Mast mit GSM, LTE und 5G
Der mobile Mast hat die Netztechnologien GSM, LTE und 5G an Bord und funkt in den Frequenzbereichen um 800, 900, 1800 und 2100 MHz. Mit den Autobahnstandorten in Heidesheim, Hauxberg und Wolfratshausen stehen die nächsten drei Mobilfunkstationen bereits fest. Der Bau der Masten an den ausgewählten Standorten erfolgt, sobald die entsprechenden Baugenehmigungen vorliegen. Das gilt auch für den neuen Mast in Schellenbach. Bei diesem handelt es sich derzeit noch um eine mobile Lösung. Die Funkqualität beeinflusst das nicht.
Die neue mobile Basisstation der Telekom
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Noch in diesem Jahr will die Telekom bis zu 75 weitere Mobilfunkstandorte an Autobahnen in Betrieb nehmen. Bis Mitte 2024 soll die Zahl auf rund 200 neue Standorte steigen. Ende kommenden Jahres werden die geplanten rund 400 neuen Masten angestrebt. Bisher sind entlang der Autobahnen rund 6300 Basisstationen im Telekom-Netz aktiv.
Vodafone: 5G Standalone an mehr als der Hälfte aller Bahnstrecken
Vodafone hat seit Jahresbeginn einen Schwerpunkt beim Mobilfunk-Netzausbau auf Bahnstrecken gelegt. Bundesweit seien seit Jahresbeginn 1237 Bauprojekte umgesetzt wurden. Dabei habe der Konzern 225 neue Mobilfunk-Masten in Schienennähe errichtet, um bisherige Funklöcher zu schließen. Allein in Nordrhein-Westfalen wurden 36 neue Basisstationen aufgebaut, 31 neue Sender gibt es an bayerischen Bahnstrecken und 29 neue Stationen vermeldet Vodafone für Bahnstrecken in Niedersachsen.
Mit weiteren Ausbaumaßnahmen sorgte Vodafone für mehr Kapazität, schnelle Reaktionszeiten und eine zuverlässigere Datenübertragung. An 66 neuen Standorten wurde neben LTE auch 5G integriert. Auf mehr als 15.000 Schienenkilometern steht 5G Standalone zur Verfügung. Mehr als 1800 von insgesamt 3250 Bahnhöfen in Deutschland seien mit dem 5G-Netz versorgt.
Vodafone-Netzausbau an Bahnstrecken
Foto: Vodafone
Während Vodafone am Berliner Hauptbahnhof derzeit vor allem Baumaßnahmen zur Erhöhung der Kapazität durchführt, erhalten die Bahnhöfe in Frankfurt, Köln, Leipzig und Hamburg aktuell eine 5G-Versorgung in den Innenräumen. Im Rahmen einer Kooperation mit der Deutschen Bahn sollen bis 2025 alle stark frequentierten Zugstrecken mit einem lückenlosen LTE-Netz versorgt sein.
Bahn will Empfang im Zug verbessern
Deutsche Bahn will ebenfalls zur besseren Mobilfunkversorgung im Zug beitragen. So will das Unternehmen in den kommenden Jahren 70.000 Fenster von 3300 ICE- und IC-Wagen mit einem Laser bearbeiten, sodass die Mobilfunksignale direkt über die Scheiben in den Zug gelangen. Bisher waren dafür Repeater in den Zügen nötig, die das Mobilfunksignal verstärken und nach innen tragen.
In einer weiteren Meldung lesen Sie, wie die Bahn mit einem Labor-ICE 5G im Zug testet.