Handy-Mast mit Windturbinen erzeugt eigenen Strom
Windturbinen an einem Handy-Mast von Vantage Towers
Bild: Vantage Towers
Im Taunus nahe Bad Camberg ist heute
der erste hessische Mobilfunkmast mit integrierten Windturbinen für
eine eigene Stromversorgung offiziell in Betrieb genommen worden.
Die erzeugte Energie werde vor Ort für den Betrieb genutzt, und bei optimalen Windverhältnissen könne bis zu 100 Prozent des Bedarfs gedeckt werden, teilte Digitalministerin Kristina Sinemus mit. Mit Hilfe der kleinen Turbinen könne der Mobilfunk nachhaltiger und effizienter werden.
Mobilfunkversorgung soll krisenfester werden
Windturbinen an einem Handy-Mast von Vantage Towers
Bild: Vantage Towers
"Zudem wird die Mobilfunkversorgung krisenfester, da bei einem
etwaigen Ausfall des Stromnetzes das Back-up-System aus Batterien
unterstützt und der Mast weiterhin senden kann", erläuterte die
CDU-Politikerin. Das Land wolle mit allen beteiligten Unternehmen
prüfen, ob weitere Masten mit dieser Technik ausgestattet werden
könnten.
Am Mobilfunkmast in Bad Camberg sind auf einem Stahlgitter in einer Höhe von 40 Metern acht Windturbinen montiert. Mit dem Pilotprojekt an deutschlandweit 52 Funkmasten will der Betreiber Vantage Towers nach eigenen Angaben den Energieverbrauch verringern und Erfahrungen beim Betrieb sammeln.
Langfristig und in Kombination mit anderen erneuerbaren Energien wie Photovoltaik könnten die Kleinwindkraftanlagen auch für die Stromversorgung von Mobilfunkstationen eingesetzt werden, die nicht an das Stromnetz angeschlossen sind, wie das Ministerium erläuterte.
Neu ist diese Idee nicht: Der schwedische Netzwerkausrüster Ericsson hat bereits 2011 ein Konzept für Mobilfunk-Basisstationen vorgestellt, die mit Windenergie betrieben werden.