Ausprobiert

Honor Holly: Dual-SIM-Smartphone mit Preis-runter-Aktion im Test

Mit dem Honor Holly geht der Hersteller einen neuen Weg, denn im Rahmen einer Aktion lässt sich der Preis des Gerätes reduzieren. Wir haben das Dual-SIM-Smartphones angesehen und verraten, ob sich der Kauf überhaupt lohnt. Lesen Sie im Test, wie sich das Holly im Alltag schlägt.
Von Rita Deutschbein

Ein 1,3 GHz schneller Quad-Core-Prozessor treibt das Honor Holly an. Genauer gesagt handelt es sich um den Mediatek MT6582. Der CPU zur Seite steht 1 GB Arbeitsspeicher, die Grafikeinheit bildet eine etwas schwachbrüstige Mali-400, die mit einer höheren Displayauflösung als eben HD überfordert wäre. Die Leistung des SoC (System on Chip) ist nicht besser oder schlechter als die anderer Cortex-A7-Prozessoren und reicht für das Surfen im Internet, das Ansehen kurzer Videos und das Spielen einfacher Android-Games vollkommen aus. Im Test bemerkten wir aber das ein oder andere Mal kleine Ruckler beim Scrollen durch Webseiten sowie kurze Wartezeiten beim Öffnen von Apps.

Unsere im Betrieb beobachteten Ergebnisse werden durch die Benchmark-Tests bestätigt: Im Gaming-Test von 3DMark Unlimited erreichte das Honor Holly nur magere 2 877 Punkte und liegt somit etwa auf dem Niveau des kürzlich von uns getesteten Wiko Birdy 4G (2 883 Punkte). Durch eine schwache Performance beim Multitasking sowie der mäßigen Gaming-Leistung kam auch im AnTuTu-Test nur ein Score von 18 992 heraus. Zum Vergleich: Flaggschiffe wie das Galaxy Note 4 (47 701 Punkte) und das Huawei Ascend Mate 7 (42 220 Punkte) erreichten im Test einen deutlich höheren Score. Dual-SIM-Slots sind beschriftet und fassen Micro-SIM-Karten
Bild: teltarif.de / Rita Deutschbein

Dual-SIM-Telefonie und Internet

Bei dem Honor Holly handelt es sich wie erwähnt um ein Dual-SIM-Smartphone, das Dual-SIM-Standby (beide SIM-Karten sind nicht gleichzeitig empfangsbereit) unterstützt. Nur einer der beiden SIM-Karten-Slots ist UMTS-fähig und somit für die Datennutzung ausgelegt. Der zweite Slot bietet hingegen Platz für eine SIM-Karte, über die reine Sprachtelefonie abgewickelt werden soll. Da die Einschübe beschriftet sind, sehen Nutzer auf den ersten Blick, welche SIM in welchen Slot gehört.

Die Verwaltung der Karten erfolgt über die SIM-Verwaltung im Menü. Via Schieberegler lassen sich hier die SIM-Karten auch deaktivieren, was besonders für diejenigen sinnvoll ist, die eine SIM beruflich nutzen und nach Feierabend ausschalten wollen. Wird eine deaktivierte SIM-Karte angerufen, wird der Anrufer automatisch zur Mobilbox weitergeleitet und in der Benachrichtigungsleiste des Holly zeigt sich ein Hinweis auf einen verpassten Anruf. Ein Blick ins Menü: Verwaltung der zwei SIM-Karten
Bild: teltarif.de / Rita Deutschbein
Weiterhin kann eingestellt werden, ob eine SIM standardmäßig für Sprachanrufe oder den Versand von SMS aktiviert werden soll. Alternativ fragt das Gerät vor dem Aufbau eines Gesprächs nach, über welche SIM-Karte dieses hergestellt werden soll. Die Gesprächsqualität überzeugt. Beide Gesprächspartner sind deutlich zu verstehen und störende Nebengeräusche wurden im Test zuverlässig herausgefiltert. Telefonate über den Freisprechmodus lassen sich ebenfalls führen, wobei der über den rückseitig angebrachten Lautsprecher ausgegebene Ton gerade in den Höhen zwar etwas blechern wirkt, im Gesamten aber gut zu verstehen ist. Ein Headset liegt dem Lieferumfang nicht bei.

Auf LTE müssen Nutzer des Holly verzichten. Schade, aber bei Dual-SIM-Geräten dieser Preisklasse nicht ungewöhnlich. Unterstützt wird das Internet via Mobilfunk nur über GPRS/EDGE sowie UMTS/HSPA+ mit bis zu 21 MBit/s im Downstream. Alternativ steht WLAN-n bereit. Das Funken im 5-GHz-Frequenzband ist jedoch nicht möglich.

Die Navigation mit dem Holly ist nur via GPS möglich, Glonass wird nicht unterstützt. Ebenso fehlt NFC. Zur drahtlosen Übertragung von Daten steht Nutzern jedoch Bluetooth 4.0 bereit.

Bildqualität der Kamera kann nicht überzeugen

Das Holly besitzt eine 8-Megapixel-Hauptkamera und auch eine Frontkamera, die Fotos mit maximal 2 Megapixel aufnimmt. Die Hauptkamera bietet Features wie einen LED-Blitz, eine f/2.0-Blende und Weitwinkel und kann daher einen verhältnismäßig großen Bildraum erfassen. Das Kamera-Menü ist einfach zu bedienen und bietet dem Nutzer viele Einstellungsmöglichkeiten. Neben Modi wie Nacht, Sonnenuntergang, Party und Portrait kann auch der Weißabgleich sowie die Belichtungszeit bestimmt werden. Auch HDR-Aufnahmen unterstützt die Kamera. Kamera das Holly bietet viele Features, aber nur mittelmäßige Fotoergebnisse
Bild: teltarif.de / Rita Deutschbein
Die Qualität der Fotos ist jedoch nicht berauschend. Bei gut ausgeleuchteten Kunstlichtverhältnissen wirken die Aufnahmen etwas verschwommen und die Farben zu blass. Zwar sind die Farbräume gut voneinander abgetrennt, doch wirkt die Gesamtaufnahme so als läge ein Schleier über dem Bild. Besser werden die Bilder bei schlechten Lichtverhältnissen ohne Blitz. Das Gerät optimiert die Aufnahmen sichtbar, macht sie automatisch heller, ohne dabei aber zu künstliche Ergebnisse zu erzeugen. Ein gelbliches Rauschen ist im Bild zwar zu sehen, doch sind die dargestellten Motive gut zu erkennen, wenn ihnen auch etwas die Detailschärfe fehlt.

Zur Verdeutlichung haben wir die Testbilder in Originalgröße angehängt.

Akkuleistung solide, scheitert aber unter Last

Der Akku des Holly lässt sich wechseln und bietet eine Kapazität von 2 000 mAh. Für ein Gerät ohne LTE-Modul und nur mit HD-Auflösung sollte diese Kapazität ausreichen, um gut einen Tag über die Runden zu kommen. Und wirklich reicht eine Akkuladung für etwa eineinhalb Tage Betrieb bei durchschnittlicher Smartphone-Nutzung mit etwa drei 15-Minuten-Telefonaten, gelegentlichem Surfen im Netz und dem ein oder anderen Youtube-Video aus.

Wird das Gerät jedoch stark beansprucht, macht die Batterie überraschend schnell schlapp, vor allem, wenn wir das Display mit voller Helligkeit betreiben. Im Akku-Test von PCMark kamen wir auf einen nicht überragenden Wert von 4 Stunden und vier Minuten unter Volllast. Wie beim Benchmark-Test erreichte das Honor Holly somit einen ähnlichen Wert wie das Wiko Birdy 4G (4 h, 10 Min.) Unter der Haube: Wechselbarer Akku und Slots für SIM- und SD-Karte
Bild: teltarif.de / Rita Deutschbein

Fazit: Dual-SIM-Smartphone mit gutem Preis-Leistungs-Verhältnis

Die Einzelnoten im Handy-Test:
  • Technische Ausstattung: 2
  • Bedienung, Handling, Software: 2,5
  • Hardware, Verarbeitung, Material: 2
  • Basis-Feature des Handys: 2
  • Einschätzung des Redakteurs: 1,8
  • Gesamtnote: 2,1
Das Honor Holly zeigt sich für ein Dual-SIM-Smartphone dieser Preisklasse solide. Sowohl die Verarbeitung als auch die Grundmerkmale der Ausstattung überzeugen. Im Bereich Telefonie zeigt das Smartphone seine Stärken, vor allem, da bei der Dual-SIM-Funktion für den Nutzer wichtige Einstellungen einfach gelöst sind. Die Leistung des Prozessors reicht für die wichtigsten Anwendungszwecke aus, kann aber grafisch anspruchsvolle Aufgaben nicht bewältigen. Nutzer müssen auch weitere Abstriche hinnehmen: Darunter das fehlende LTE, die nicht überzeugende Kamera und das etwas abgespeckte Emotion UI und die fehlenden Kopfhörer im Lieferumfang.

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