IFA-Trends im Überblick
Bild: teltarif.de / Rita Deutschbein
Es geht nicht ohne Fernseher, große Fernseher versteht sich. Doch die
Elektronikmesse IFA, die für die Besucher am Freitag, den 4. September,
ihre Tore öffnet, ist so vielfältig, dass für jeden etwas Unterhaltung
herausspringt. Und egal ob Smartphone oder Streamingplayer - fast
alles ist miteinander vernetzt. Die fünf wichtigsten Trends im Überblick:
Die großen Flat-TVs
IFA-Trends im Überblick
Bild: teltarif.de / Rita Deutschbein
Groß, ultrahochauflösend, gebogen und natürlich smart
heißen die TV-Trends der diesjährigen IFA. 2014 waren zur Messe noch
viele Fragen rund um Standards und Anschlüsse für Ultra-HD-Auflösung
(UHD) offen. Das hat sich nun geändert, wie die Gesellschaft für
Unterhaltungs- und Kommunikationselektronik (gfu) erklärt: "Die
Neuheiten der führenden Hersteller unterstützen den jüngsten,
besonders effizienten Video-Kompressionsstandard HEVC (H.265), haben
HDMI-Anschlüsse für hohe UHD-Datenraten und entsprechen den
Kopierschutzanforderungen künftiger UHD-Medien." Außerdem wird auf
der Messe die UHD-Blu-ray-Disc samt Playern vorgestellt.
Einige Top-TVs unterstützen schon einen erhöhten Kontrastumfang
(HDR), der gerade erst in die Kinos kommt. Beim Smart-TV stehen in
diesem Jahr die Betriebssysteme wie Android, Tizen oder WebOS im
Fokus, die Streaming oder Apps erst möglich machen. "Der Einsatz
bereits etablierter und weit verbreiteter Betriebssysteme erleichtert
auch die Vernetzung der Fernseher mit Tablets, Smartphones und
modernen Hausgeräten", erklärt die gfu, die die IFA veranstaltet.
Keine Technik-Messe ohne Smartphones
Im Trend liegen derzeit vor allem große Smartphones mit mindestens 5 Zoll
Displaydiagonale und LTE - beides ehemalige Premium-Merkmale, die nun
schon in der Mittelklasse zu finden sind, sagt Arndt Polifke, Global
Director für Telekommunikation beim Marktforscher GfK. "Die
Herausforderung für die Hersteller besteht darin, Kaufanreize durch
immer neue technische Spezifikationen zu bieten bei einem weitgehend
gesättigten Markt in Deutschland und Europa."
Oberklasse-Modelle kommen deshalb etwa in innovativen Formfaktoren,
Metallgehäusen, mit besseren Kameras, 4K-Videofunktion, Highend-CPUs,
drahtloser Ladefunktion oder hochwertigen Displays. Dabei beobachtet
der Experte eine Polarisierung der Käufergruppen und des Angebots:
"Preisbewusste und junge Kunden bekommen für 150 bis 200 Euro viel
bessere Geräte als noch vor ein oder zwei Jahren." Viele Verbraucher
leisteten sich aber nach wie vor die Flaggschiffe - auch wegen des
Images und der Reputation. Generell machen die immer größeren
Smartphones den Tablets Konkurrenz. "Da gibt es tatsächlich eine
gewisse Substitution", sagt Polifke. "Das Wachstum bei Tablets ist
global deutlich abgeflaut, und inzwischen ist die Nachfrage je nach
Region sogar leicht rückläufig."
Wearables: Technik am Handgelenk
Eine neue Entwicklung sieht GfK-Experte Polifke in der
Konvergenz der Wearable-Typen Fitnesstracker, Smartwatch und
Sportuhr: "Es entsteht eine breitere, universellere Mitte." So
bekommen etwa Tracker Benachrichtigungsfunktionen, Sportuhren lernen
das Messaging, und Smartwatches erhalten das im Sportbereich übliche
GPS-Modul und werden klassischen Armbanduhren ähnlicher - etwa durch
runde Gehäuse und Displays. "Trotz überlappender Funktionen gibt es
aber nach wie vor eine Nachfrage nach spezialisierten Produkten für
einzelne Anwendungsbereiche", sagt Polifke.
Smart Home: Der Trend geht weiter
Im Bereich Smart Home zeichnet sich zur IFA der Anfang vom Ende der
Insellösungen ab. Bisher lieferten viele Hersteller unterschiedliche
Steuerlösungen und Apps für viele einzelne Geräte. Nun gibt es
mehrere Allianzen wie Allseen, Qivicon oder Thread Group, die
Protokolle, Schnittstellen und Apps für Thermostate, Schalter,
Einbruchsmelder, Steckdosen und Licht, aber auch für Weiße Ware und
Unterhaltungselektronik vereinheitlichen. "Damit gewinnt das Ganze an
Reiz", sagt Polifke. Denn innerhalb einer Allianz hat es der
Verbraucher nicht nur einfacher, er erhält auch Zukunftssicherheit:
"Man ist nicht gezwungen, alles auf einen Schlag zu erneuern."
Kabellose Musik
Per Bluetooth oder WLAN angebundene Lautsprecher
und Kopfhörer bleiben ebenso gefragt wie Streamingplayer oder
netzwerkfähige Anlagen: Jeder Vierte (24 Prozent) denkt laut einer
gfu-Studie über den Kauf eines Gerätes für Musikstreaming nach. Für die
gfu-Studie wurden im Mai dieses Jahres 1000 Haushalte von
Value_A Marketing Intelligence befragt.
Ein weiterer Kinotrend für daheim: AV-Receiver unterstützen nun oft auch
3D-Tonformate wie Dolby Atmos, Auro 3D oder DTS:X. Dabei erweitern
Decken-Effektlautsprecher den Mehrkanalsound um die Höhendimension.
IFA: Das Treffen der Großen
Die IFA hat sich über die Jahre zu einer der wichtigsten Messen für Hersteller
vieler Technik-Bereiche entwickelt. Früher eher eine Ausstellung für weiße Ware,
ist die IFA nun Schauplatz vor allem neuer mobiler Geräte. Aber auch Haushaltslösungen,
Kameras und Gesundheitsprodukte spielen auf der Messe eine Rolle.
Die zunehmende Bedeutung der IFA haben auch die Großen der Branchen erkannt. Samsung,
Huawei, LG, Sony und Co. Buhlen um die Aufmerksamkeit der Besucher. Gleichzeitig sind
es diese Hersteller, die die mitunter größten Pressekonferenzen abhalten. Samsung ist
in diesem Jahr bereits etwas früher dran: Bereits am 13. August wird das Unternehmen
voraussichtlich die fünfte Generation des ursprünglich immer auf der IFA präsentierten
Galaxy Note vorstellen. Von Huawei erwarten wird das neue Mate-Modell namens Mate 8
und Sony wird wieder eine Reihe an Produkten – von Kameras über Smartphones bis hin zu
Tablets – am Start haben. Acer, Asus und Lenovo sind hingegen klassische Vertreter im
Bereich PC und Notebook und LG lockt mit einer Open-House-Veranstaltung.
Auf der IFA in Berlin wird also einiges los sein. Wie in jedem Jahr sind wir vom ersten
Pressetag an auf der Messe unterwegs und berichten für Sie von allen wichtigen Neuerungen.