Hands-On

LG G3 im ersten Test: Das Smartphone, das das Leben leichter machen soll

Kein Metall-Gehäuse, kein Snapdragon 805. Dennoch hat das LG G3 neben einem QHD-Display noch einiges andere zu bieten. Wir haben uns das neue Flaggschiff der Koreaner in einem Hands-On näher angeschaut.
Aus London berichtet Rita Deutschbein

LG G3 mit Quick Circle Cover LG G3 mit Quick Circle Cover
Bild: teltarif.de / Rita Deutschbein
Gegen Konkurrenten wie das Samsung Galaxy S5, das Sony Xperia Z2 und das HTC One (M8) soll es antreten - das LG G3, das heute in London vorgestellt worden ist. Das G3 macht das Leben leichter, da sich viele Funktionen intuitiv bedienen lassen, so das Versprechen von LG. Wir haben uns das LG G3 in einem ersten kurzen Test näher angesehen und verraten Ihnen, ob das Gerät eines der Großen auf dem aktuellen Smartphone-Markt werden könnte.

QHD-Display zeigt strahlende Farben

LG G3

LG G3 mit Quick Circle Cover LG G3 mit Quick Circle Cover
Bild: teltarif.de / Rita Deutschbein
Das Neue am LG G3 ist vor allem dessen hochauflösendes Display. 2 560 mal 1 440 Pixel stellt der 5,5 Zoll große Bildschirm dar. Auf den ersten Blick lässt sich jedoch kaum ein Unterschied zu Smartphones mit Full-HD-Display feststellen. Keine Frage ist die Darstellung scharf und die Farben leuchtend. Doch fehlen bislang noch entsprechende Apps oder andere Inhalte, auf denen die hohe Auflösung ihre volle Pracht zeigen kann. Den Einwand, dass ein QHD-Display den Akku stark beansprucht, versucht LG mit einer neuen Technologie zu beseitigen. "3A (adaptive) Optimization" nennt der Hersteller seinen intelligenten Stromsparmodus, der für eine deutlich längere Akkulaufzeit sorgen soll. Ob sich die versprochenen Ergebnisse auch in der Praxis zeigen werden, wird ein genauer Test beweisen.

Trotz des großen Touchscreens ist das LG G3 vergleichsweise kompakt. Der leicht abgerundete Rücken sowie dessen glatte Oberfläche lassen das Gerät angenehm in der Hand liegen. Zudem hat LG auch beim G3 seinen mittlerweile bekannten Rear-Key-Button verbaut, der den Start-Knopf und die Lautstärkewippe auf die Rückseite verlegt. Die Seiten des Gerätes bleiben frei. Die Position der Knöpfe am Geräterücken machen die Bedienung sehr viel leichter und intuitiver, da der Knopf genau an der Stelle angebracht ist, an der sich der Zeigefinger befindet, während man das Smartphone hält. Enttäuschend ist jedoch, dass LG auf ein echtes Metall-Gehäuse verzichtet hat, das auf Vorab-Bildern angedeutet wurde. Dennoch wirkt das G3 durch seine gute Verarbeitung wertig. Ein weiterer Pluspunkt: Die Rückschale kann entfernt werden und der Akku lässt sich wechseln.

Flüssiges Arbeiten dank Snapdragon 801

Das Material: Beschichteter Kunststoff statt echtem Metall Das Material: Beschichteter Kunststoff statt echtem Metall
Bild: teltarif.de / Rita Deutschbein
Beim ersten Blättern durch die Homescreens konnten wir keine Ruckler oder Aussetzer festestellen. Das System lief absolut flüssig und auch Apps wurden ohne Verzögerungen gestartet. Verwundert hat uns die schnelle Reaktionszeit nicht, hat LG mit dem Snapdragon 801 doch einen der derzeit leistungsstärksten Prozessoren verbaut. Die vier Kerne werden mit maximal 2,5 GHz getaktet. Der Arbeitsspeicher fällt je nach Modell unterschiedlich groß aus: Die 16-GB-Version verfügt über 2 GB RAM, das Modell mit 32 GB Speicher hat 3 GB Arbeitsspeicher. Beide Speichergrößen bieten genügend Reserven für Multitasking und schnelle Spiele.

Die Kapazität des internen Speichers lässt sich mittels microSD-Karte erweitern - um satte 2 Terabyte, zumindest theoretisch. Denn Nutzer werden sicherlich kaum eine Speicherkarte mit einer derart hohen Kapazität zuhause liegen haben.

Kamera mit Laser und größenverstellbare Tastatur

Im ersten Test fokussiert die Kamera sehr schnell Im ersten Test fokussiert die Kamera sehr schnell
Bild: teltarif.de / Rita Deutschbein
Die Kamera löst maximal 13 Megapixel auf, spielt also in der Riege der Oberklasse-Smartphone-Kameras mit. Eine Besonderheit ist jedoch der Laser, der die Tiefe misst und somit den Autofokus unterstützen soll. Welche Ergebnisse diese Laser-Unterstützung bei Fotoaufnahmen bietet, konnten wir in unserem ersten Test allerdings noch nicht ausprobieren. Bewerten können wir jedoch die Reaktionszeit der Kamera: Sie fokussiert innerhalb weniger Millisekunden und löst ohne Verzögerungen aus - alles mit nur einem Klick auf das Display. So lassen sich innerhalb weniger Sekunden mehrere Bilder hintereinander aufnehmen.

Die Frontkamera scheint mit ihren 2,1 Megapixel zunächst wenig spektakulär. Allerdings hat LG in der App eine Gestensteuerungsfunktion implementiert, die besonders bei Selfie-Aufnahmen hilfreich sein soll. So kann beispielsweise über die geballte Faust ausgelöst werden, was wie folgt funktioniert: Hält der Nutzer seine Hand mit ausgestreckten Fingern in den Aufnahmebereich der Frontkamera, erscheint ein kleiner Bildschirm auf dem Display. Wird die Hand nun zur Faust geballt, ist dies das Zeichen für die Kamera-App, einen Countdown zu starten. Das System zählt nach unten und zeigt die Sekunden an, die bis zum Auslösen bleiben. Zeit genug für den Nutzer, sich für das Foto in Position zu stellen.

Ein weiteres nettes Gimmick ist die größenverstellbare Tastatur. Auf Wunsch kann der Nutzer die Tastatur nach oben hin ausdehnen, wodurch die Tasten größer werden und sich auch im Hochformat besser tippen lassen. Auch die Swype-Eingabe wurde angepasst, was das Schreiben einfacher macht, da das "Smart Keyboard" von LG den Schreibstil des Nutzers lernt.

Ein Blick auf die Oberfläche und kurzes Fazit

Die Benutzeroberfläche des LG G3 wirkt sehr aufgeräumt, fast schon clean. Das liegt unter anderem am neuen Flat-Design, dessen sich LG bedient. Grundlage des Systems ist Android 4.4.2. Funktionen wie die Entsperr-Technologie Knock Code bringt auch das LG G3 mit. Neu sind die Widgets für den Startbildschirm, die auf das LG Quick Circle Cover angepasst sind. Die Cover ersetzen die Rückseite des Smartphones und können somit fest mit dem Gerät verbunden werden. Besonders gut gefallen haben uns die zahlreichen Farben, in denen LG die Hüllen anbietet.

Mitte des kommenden Monats soll das LG G3 in die Läden kommen. Die Preise liegen bei 549 Euro für die 16-GB-Version und bei 599 Euro für die 32-GB-Variante. Mit dieser Preisgestaltung ist das neue Smartphone geringfügig günstiger als viele Konkurrenten. Abzuwarten bleibt, ob das LG G3 in einem ausführlicheren Test die ersten guten Eindrücke bestätigen kann.

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