Denon und Marantz: Internetradio hören kostet jetzt Geld
Ein von der Umstellung betroffenes Empfangsgerät von Denon
Bild: Denon
Netzwerkplayer und -receiver können meist auch
Internetradio abspielen. Das gilt allerdings oft nur so lange, wie
sie über das Netz auf ein Verzeichnis zugreifen können, in dem die
Adressen der einzelnen Sender hinterlegt sind.
Für viele Kundinnen und Kunden der Schwestermarken Denon und Marantz ist daher nun Schluss mit Internetradio - es sei denn, sie zahlen Gebühren an den Verzeichnisdienst-Anbieter vTuner, berichtet die Stiftung Warentest.
Konkret stehen Besitzern von Internetradios oder internetfähigen Audio-Receivern dieser beiden Hersteller aktuell nur noch die auf den Geräten gespeicherten Sender zur Verfügung. Neue Sender suchen und einspeichern sei hingegen nicht mehr möglich, weil sich die Zusammenarbeit zwischen Denon/Marantz und vTuner geändert habe.
Drei Dollar im Jahr nach Registrierung
Ein von der Umstellung betroffenes Empfangsgerät von Denon
Bild: Denon
Die Hersteller informieren online darüber, dass alle Nutzer, die
weiter Internetradio über die Geräte hören möchten, für den
vTuner-Dienst bezahlen müssen - und zwar drei US-Dollar (rund 2,67 Euro) jährlich nach einer Registrierung bei vTuner und einer
Freischaltung des jeweiligen Gerätes.
Ähnliche Erfahrungen mussten schon Kundinnen und Kunden von Sony und Yamaha machen. Während Sony 2015 die Zusammenarbeit mit vTuner ganz einstellte und Besitzer betroffener Geräte fortan auf Internetradio verzichten mussten, wechselte Yamaha 2019 von vTuner zum Verzeichnis-Dienstleister Airable.
Selbsthilfe mit der FRITZ!Box
In manchen Fällen können sich Verbraucher auch selbst helfen: Besitzer einer FRITZ!Box des Herstellers AVM zum Beispiel können den WLAN-Router bei vielen Modellvarianten für Internetradio einrichten: im Einstellungsmenü unter "Heimnetz/Mediaserver/Internetradio".
Beherrscht das betroffene Internetradio oder Netzwerk-Audiogerät die Standard DLNA beziehungsweise UPnP, wählt man anschließend nicht mehr die Internetradio-Funktion, sondern die Netzwerkwiedergabe mit der FRITZ!Box als Mediaserver und schließlich in der folgenden Liste den Eintrag Internetradio.
Mehr dazu lesen Sie in unserer separaten Meldung: FRITZ!Box - wenn der Router das Internetradio rettet.