MIG: "Wo Menschen sind, muss Mobilfunk sein"
Auf Einladung der "Mobilfunkinfrastrukturgesellschaft mbH" (kurz "MIG") fand heute in Naumburg/Saale (Sachsen-Anhalt) unter dem Motto „Wo Menschen sind, muss Mobilfunk sein“ eine Fachtagung zu Mobilfunkausbau und -förderung in Deutschland statt. Über 100 Teilnehmer aus der Branche tauschten sich beim ersten „Naumburger Gespräch“ über Aspekte des Netzausbaus für eine verbesserte Mobilfunkversorgung aus. Im Zentrum stand insbesondere die Frage, wie mit "Herausforderungen in ländlichen Gebieten" (sprich Funklöcher in abgelegenen Gebieten) umgegangen werden kann.
Viel Prominenz vor Ort
v.l.n.r G. Ulrich (Landrat), Reiner Haseloff (Min.Präs. Sachsen-Anhalt), E.F. Wilmsmann (MIG), D. Kluckert (Staatssekretärin BMDV), H. Janssen (MIG), A. Müller (Obgm. Naumburg)
Foto: Torsten Biel, Naumburg / MIG
Die Veranstaltung wurde durch den Ministerpräsidenten des Landes Sachsen-Anhalt, Dr. Reiner Haseloff, und die parl. Staatssekretärin beim Bundesminister für Digitales und Verkehr, Daniela Kluckert (MdB), eröffnet. Ministerpräsident Haseloff freute sich, "dass die MIG in Naumburg ihren Sitz hat." Unter Verweis auf das mitteldeutsche Kohlerevier und den laufenden Ausstieg aus der Kohlenutzung ergebe sich ein "herausfordernder Strukturwandel". Damit neue innovative Unternehmen mit neuen Arbeitsplätzen angesiedelt werden können, braucht es eine gut ausgebaute Infrastruktur, gerade im Bereich der Telekommunikation. Und hier habe die MIG eine erfolgreiche Aufgabe.
Daniela Kluckert bestätigte, dass "ein flächendeckendes, leistungsfähiges und zuverlässiges Mobilfunknetz" die grundlegende Voraussetzung sei, um im wahrsten Sinne des Wortes „digital unterwegs“ zu sein.
Klares Ziel: Wo Menschen sind, muss Netz sein
Das Ziel ist klar wie herausfordernd: "Überall dort, wo Menschen leben, arbeiten oder unterwegs sind, muss es eine gute Mobilfunkversorgung geben". Hier müssten Netzbetreiber, Turmgesellschaften bis zu den Kommunen zusammenarbeiten.
MIG-Geschäftsführer Ernst-Ferdinand Wilmsmann war mit dem großen Interesse zufrieden: „Mobilfunkausbau geht nur gemeinsam. Ich freue mich, dass wir heute mit einem breiten Fachpublikum [...} diskutieren, und erhoffe mir Impulse, wie wir die Mobilfunkversorgung insbesondere in ländlichen Gebieten voranbringen.“
Zwei Panelrunden
Bei zwei Panelrunden diskutierten Experten über Förderung, Unterstützung und Begleitung einer flächendeckenden Mobilfunkversorgung. Über „Flächendeckender Netzausbau und Mobilfunkförderung - Bestandsaufnahme und Ausblick“ diskutierten der digitalpolitische Sprecher der Bundestagsfraktion Maik Außendorf (Grüne), Dr. Robert Henkel (Europäische Kommission), Christoph J. Heuer (Vantage Towers) und Dr. Bernd Sörries (Wissenschaftliches Institut für Infrastruktur und Kommunikationsdienste (WIK).
Den „Mobilfunkausbau in ländlichen Gebieten" bestritten Dr. Klaus Heider, zuständig für ländliche Entwicklung, Digitale Innovation im Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft, Thomas Ried (DFMG Deutsche Funkturm), Dr. Klaus Ritgen (Landkreistag), Christian Raupach (Bundesamt für Strahlenschutz) Dr. Christoph Riese (Fachanwalt für öffentliches Recht).
Wissenschaftlich wurde die Veranstaltung von Professor Dr. Thomas Fetzer, LL.M. (Vanderbilt), Inhaber des Lehrstuhls für Öffentliches Recht, Regulierungsrecht und Steuerrecht an der Universität Mannheim begleitet, der als ausgewiesener Experte im Telekommunikationsrecht gilt.
Die ersten „Naumburger Gespräche“ soll der Auftakt für weitere Fachtagungen der MIG rund um die Themen Mobilfunkausbau und Mobilfunkförderung in den kommenden Jahren sein.
Beweis für die Notwendigkeit der Gesellschaft
Ideale Gelegenheit für die MIG, über ihre Arbeit zu informieren. Gerade zu Anfang war die vom ehemaligen CSU-Minister Andreas Scheuer gestartete Behörde mit viel Argwohn und Kritik bedacht worden. Die MIG selbst betont, mit ihrem Wirken dazu beizutragen, die flächendeckende Mobilfunkversorgung in Deutschland weiter voranzubringen. Sie vermittelt zwischen Netzbetreibern, Turmgesellschaften und örtlichen Kommunen und Kreisen. Sie habe bisher über 1700 Markterkundungsverfahren durchgeführt, 28 Förderaufrufe veröffentlicht und konnte inzwischen sieben Fördermittelbescheide übergeben, teilte die MIG mit. Nicht immer waren Fördergelder notwendig, durch die Markterkundung konnte auch "beschleunigter eigenwirtschaftlichen Ausbau" ermöglich werden.
Ihren Aufgabenbereich sieht die MIG neben der Förderung auch bei Begleitung und Unterstützung des eigenwirtschaftlichen Mobilfunknetzausbaus. Die Mittel: Dialog und Kommunikation, Koordination und Beratung. In ländlichen Gebieten agiere die MIG als „Kümmerer vor Ort“ und stehe den beteiligten Akteuren helfend zur Seite.
Die MIG mit Sitz in Naumburg/Saale wurde 2021 gegründet und ist eine Tochtergesellschaft der bundeseigenen Toll Collect GmbH, die sich um die Autobahnmaut für LKW kümmert.
Beim Gigabit-Gipfel in Hessen wurden Förderbescheide der MIG übergeben.