Smartphone am Handgelenk: Nubia Alpha im Hands-On
Bezeichnet man die Nubia Alpha als eine Hybrid-Watch - also eine Mischung aus Smartphone und Smartwatch - ist das nicht so ganz richtig. Die Uhr lässt sich komplett unabhängig von einem Smartphone bedienen. Nubia selbst betont, dass es sich dabei um ein Smartphone handelt. Aus dem Smartphone kann aber wieder eine Uhr werden, in dem die Variante gewählt wird, die nur per Bluetooth-Verbindung mit einem separaten Smartphone funktioniert. Das interessant aussehende Gerät haben wir in einem Hands-On näher begutachtet.
Nubia Alpha
Klotz an zartem Handgelenk: Was stimmt hier nicht?
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Filigran, schlank, leicht, portabel und ideal für den sportlichen Einsatz - das sind schöne Eigenschaften,
die eine Smartwatch haben sollte, irgendwie aber auch ein Smartphone, das trotz großer Display-Ära
handlich und mobil bleiben soll. Was Nubia mit seiner Kreation aus Smartphone und Watch am Handgelenk
sagen will, hat nichts mit den genannten Wunschvorstellungen zu tun. Das Nubia Alpha soll ein Smartphone sein,
das am Handgelenk getragen wird. Wir legten das Gerät an und konnten uns trotz ein paar netten Features
nicht damit anfreunden. Das Ding ist groß und schwer und frisst jegliches angenehme Tragegefühl, was man
sich von einem Wearable wünscht, auf. Der Eindruck verstärkte sich als wir das Smartphone am Handgelenk
einer zierlichen jungen Dame sahen. NoGo!
K.I.T.T., fahr schon mal vor: Mit dem Nubia Alpha kann ganz normal telefoniert werden
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Eine Chance, angeguckt zu werden, hat das Gerät aber doch verdient. Die Umsetzung ist spannend und nicht zuletzt beeindruckend - und die Software des Nubia Alpha funktionierte am
Stand erstaunlich flüssig und machte einen ausgereiften Eindruck. Nubia setzt auf Googles Android 7.1 und 8 GB Arbeitsspeicher.
Eine gleichwertige App-Sammlung wie auf einem normalen Smartphone konnten wir nicht finden. Die verfügbaren Applikationen
waren auf den ersten Blick nicht umfangreicher wie bei normalen Smartwatches. Ob auf dem langen Display Social-Media-Apps
oder gar YouTube top angepasst läuft, wagen wir zu bezweifeln.
Video-Demo auf dem langgezogenen Display
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Das lang gezogene Display wirkt schön hell und die Auflösung ist auch nicht schlecht.
Der Bereich zum Scrollen durch die Menüs ist daher entsprechend groß, was ein
Vorteil gegenüber herkömmlichen Smartwatches mit teilweise sehr kleinem Displaybereich ist.
Zum Telefonieren tippt man einfach die Nummer in das Tastenfeld im entsprechenden Menü und
spricht wie David Hasselhoff in der Serie Knight Rider in die Uhr, pardon, das Smartphone, hinein.
Das funktioniert letztlich so auch schon bei der Apple Watch. Dem Nubia Alpha kann man so auch was diktieren -
Sprache-zu-Text-Transformation also. Nicht nur die Stimme kann eingesetzt werden, auch die Hand, um durch
die Menüs zu scrollen. Per Gestensteuerung muss das Display nicht berührt werden. Auch das funktionierte im
Rahmen des Hands-ons erstaunlich gut.
Sportfunktionen des Nubia Alpha
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Letztlich hat das Nubia Alpha viele Funktionen, die ein Smartphone auch hat, es ersetzen kann es aber nicht.
Wer dennoch darauf steht, sich ein so großes Gerät an das Handgelenk zu schnallen, hat die Wahl zwischen
verschiedenen Ausführungen: Die schwarze Farbvariante ist in zwei Versionen erhältlich: Entweder entscheidet man sich
für eine vollständig unabhängige Variante mit Nano-SIM-Unterstützung oder ohne. Dann braucht die "Smartwatch" ein Smartphone, um zu funktionieren.
Kosten soll die erste Variante 449 Euro, die zweite 549 Euro. Die Gold-Variante mit Nano-SIM-Support kostet 649 Euro.
Einschätzung: Wenn es schon das Nubia Alpha sein soll, dann mit Nano-SIM-Unterstützung, denn sonst können Käufer auch auf deutlich günstigere und mobilere Wearables zurückgreifen. Die innovative Umsetzung von Nubia ist grundsätzlich hervorzuheben. Auch wenn die Nubia Alpha irgendwie wie ein Prototyp wirkte, machte sie einen überraschend ausgereiften Eindruck.
Was wir nicht anfassen durften, war ein 5G-fähiges Smartphone des Herstellers ZTE. Mehr dazu lesen Sie in einer weiteren Meldung.