4G

o2 LTE in der Berliner U-Bahn im Test

Wir wollten wissen, wie gut LTE von o2 in der Berliner U-Bahn funktioniert. E-Plus-Kunden können das Netz mitnutzen. Wir haben Speedtests durchgeführt, Streaming ausprobiert und im Internet gesurft.
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o2 LTE in der Berliner U-Bahn im Test o2 LTE in der Berliner U-Bahn im Test
Foto: teltarif.de
Wie berichtet hat Telefónica derzeit mit erheblichen technischen Problemen zu kämpfen. So ist das LTE-Netz von o2 zum Teil so stark überlastet, dass die Übertragungsgeschwindigkeit auf EDGE-Niveau sinkt. Dass diese Erfahrungen kein Einzelfall waren, zeigten Tests, die wir im Rahmen des OnePlus-3-Launches vorgenommen haben. Auch hier erreichten wir zum Teil nicht mehr als 150 bis 200 kBit/s im Downstream. Erst am späteren Abend besserte sich die Situation wieder.

Ganz anders sahen hingegen die Erfahrungen aus, die wir mit LTE von o2 während eines Tests in den Berliner U-Bahn-Linien 2 und 9 gemacht haben. Die Berliner U-Bahn wurde bislang von E-Plus mit LTE versorgt. Im Zuge der Abschaltung des 4G-Netzes der Düsseldorfer Telefónica-Marke und der Freigabe des LTE-Netzes von o2 für Kunden aus dem E-Plus-Netz wurde die U-Bahn-Versorgung in der Bundeshauptstadt nun von E-Plus auf o2 umgebaut. Das National Roaming für E-Plus-Kunden ist möglich, so dass alle Kunden in den Telefónica-Netzen nun LTE in der Berliner U-Bahn zur Verfügung haben.

LTE in der U9 nicht immer stabil

o2 LTE in der Berliner U-Bahn im Test o2 LTE in der Berliner U-Bahn im Test
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Während der Fahrt in der U9 zwischen den Haltestellen Turmstraße und Zoologischer Garten fiel auf, dass das LTE-Signal nicht immer stabil vorhanden war. Hin und wieder war der Empfang schwach oder das von uns für den Test verwendete Huawei Mate 8 buchte sich sogar ins UMTS-Netz um, das weiterhin die Netzkennung von E-Plus verwendet.

Deutlich stabiler war der LTE-Empfang in der U2 zwischen den Haltestellen Zoologischer Garten und Rosa Luxemburg Platz. Hier hatten wir deutlich seltener als in der U9 nur 3G-Empfang - und das, obwohl die Strecke deutlich länger war. In beiden Linien hinterließ das LTE-Netz aber immer dann, wenn es verfügbar war, einen guten Eindruck.

Selbst Streaming in der U-Bahn funktionierte im Test

Live-TV über LTE in der U-Bahn Live-TV über LTE in der U-Bahn
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Für normales flüssiges Surfen reichte die Performance stets aus und auch das Mitverfolgen der aktuellen Spiele der Fußball-Europameisterschaft über den Audio-Livestream von Sport1.fm war bis auf zwei oder drei kurze Aussetzer möglich. Über die Zattoo-Streams mit für die mobile Nutzung optimierter Bandbreite konnten wir auch über einen längeren Zeitraum in der U2 fernsehen. Über Sky Go gelang teilweise auch der Empfang von Sky Sport News HD.

Im Downstream erreichen wir bis zu 34 MBit/s, während die Upstream-Werte bei bis zu 16 MBit/s lagen. Im Schnitt lagen die Messwerte bei 15 bis 25 MBit/s im Downstream bzw. 5 bis 12 MBit/s im Upstream. Die Ansprechzeiten lagen zwischen 36 und 72 ms, wobei wir den schlechtesten Wert nur bei einer einzigen Messung verzeichnet hatten. Typische Werte waren rund 38 bis 52 ms.

LTE-Netz in der U-Bahn hinterlässt guten Eindruck

Gute Performance unter der Erde Gute Performance unter der Erde
Foto: teltarif.de
So problematisch die LTE-Versorgung von o2 "über dem Erdboden" in Berlin derzeit auch ist: In der U-Bahn hinterlässt das Netz einen völlig anderen Eindruck. Dabei haben wir die Messungen zwischen 17 und 19 Uhr vorgenommen - also in einem Zeitraum, als es noch vor wenigen Monaten an gleicher Stelle oft Überlastungserscheinungen gab. Kunden als den Netzen der Deutschen Telekom und von Vodafone haben in der Berliner U-Bahn weiterhin nur das GSM-Netz und demnach maximal EDGE-Geschwindigkeit zur Verfügung.

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