Netflix

Fans sauer: Netflix setzt Sci Fi-Serie nach nur zwei Staffeln ab

Netflix ist bekannt für die Produk­tion hoch­ka­rä­tiger Serien. Die Science Fiction-Serie "Altered Carbon" wird nun aus Kosten­gründen nach zwei Staf­feln abge­setzt. Das kommt bei Fans nicht gut an.
Von Björn König

Foto: Diyah Pera/Netflix Altered Carbon geht bei Netflix nicht in die Verlängerung
Foto: Diyah Pera/Netflix
Es ist in der Tat eine dysto­pi­sche Zukunft, von der "Altered Carbon" erzählt. In dieser ist es möglich, das mensch­liche Bewusst­sein zu digi­ta­li­sieren und es in unter­schied­liche Körper zu trans­fe­rieren. Im Mittel­punkt dieser düsteren Vision steht der slowa­kisch-japa­ni­sche Elite­soldat Takeshi Kovacs, gespielt von Joel Kinnaman.

250 Jahre nach dem Tod seines Körpers wird er auf der Erde in den Körper eines Poli­zisten über­tragen. Er erhält einen Auftrag vom wohl­ha­benden Meth Laurens Bancroft, der um sein Leben fürchtet, da dieser bereits ermordet wurde und nur dank seines Backups noch weiter­lebt. Bei seinen Unter­su­chungen verbündet sich Kovacs mit der künst­li­chen Intel­li­genz Poe sowie der Poli­zistin Kristin Ortega. Dass diese Serie aufwändig produ­ziert wurde, wird bereits in der ersten Folge mehr als deut­lich. Und genau dies scheint nun wohl für Netflix ein Grund für die Abset­zung zu sein.

Dritte Staffel abge­sagt

Foto: Diyah Pera/Netflix Altered Carbon geht bei Netflix nicht in die Verlängerung
Foto: Diyah Pera/Netflix
Obwohl das Thema der Serie sehr speziell ist, hatte sie durchaus ihre Fange­meinde. Und die ist nun über das plötz­liche Aus ziem­lich verär­gert. Zumal Netflix schon einige andere Produk­tionen relativ früh wieder einge­stellt hat. In diesem Falle lag es aber wohl am Verhältnis zwischen Produk­ti­ons­kosten und Zuschau­er­zahl, die nach Einschät­zung des Strea­mers aus Los Gatos nicht stimmte.

Aller­dings speku­lierte das ameri­ka­ni­sche Tech-Portal CNET auch darüber, dass die Serie einfach zu verrückt und merk­würdig für den Groß­teil des Netflix-Publi­kums sei. Dennoch, dass der Strea­ming-Dienst eine Serie rein aus Kosten­gründen absetzt, erscheint aktuell eher unge­wöhn­lich. Zum einen gingen nämlich in der Corona-Phase die Abon­nen­ten­zahlen und damit Einnahmen deut­lich in die Höhe, ande­rer­seits hatte Netflix kürz­lich eine Mega-Produk­tion für 200 Millionen US-Dollar ange­kün­digt. An Geld scheint es also nicht unbe­dingt zu mangeln.

Netflix "rettet" auch Serien

Es ist jedoch keines­wegs so, dass Netflix nur teure oder wenig erfolg­reiche Serien wieder aus dem Programm nimmt. Nicht selten bekommen beim kali­for­ni­schen Streamer auch abge­setzte Serien anderer US-Networks eine zweite Chance. Das traf unter anderem auf die Thriller-Serie "Desi­gnated Survivor" mit Kiefer Suther­land von ABC Studios zu.

Oder es werden sogar erfolg­reiche Produk­tionen aus der Vergan­gen­heit wieder neu aufge­legt. Ein Beispiel hierfür ist die Sitcom "Full House", die als "Fuller House" fort­ge­setzt wurde. Es zeigt sich jedoch beim Strea­ming-Markt­führer ein deut­li­cher Trend, Serien gene­rell nach weniger Staf­feln auslaufen zu lassen. Ob das ausschließ­lich den Kosten oder auch einem geän­derten Sehver­halten der Zuschauer geschuldet ist, lässt sich aus den Entschei­dungen des Unter­neh­mens nicht ableiten.

Ärger­lich, aber verständ­lich

Natür­lich ist die Abset­zung von "Altered Carbon" für die Netflix-Abon­nenten keine schöne Sache, aber durchaus nach­voll­ziehbar. Eine sehr teure Serie für ein vergleichs­weise kleines Publikum zu produ­zieren, macht für den Streamer letzt­end­lich keinen Sinn. Dennoch hätte man bei der Zuschau­er­ana­lyse auch einen anderen Weg gehen können. Sinn­voller wäre gewesen, nur eine Pilot­folge zu produ­zieren und dann zu schauen, wie die Serie beim Publikum ange­nommen wird.

Die Abon­nenten nach zwei Staf­feln "hängen" zu lassen, macht wiederum keinen guten Eindruck und dürfte beim zahlenden Publikum Fragen hinter­lassen. Denn werden in Zukunft auch andere Serien schon nach zwei Staf­feln endgültig abge­setzt, wird die Zahlungs­be­reit­schaft für Netflix mögli­cher­weise nicht zunehmen. Zumal die Preise in der Vergan­gen­heit bereits deut­lich stiegen und auch der Gratis-Monat entfiel.

In einer weiteren Meldung disku­tieren wir, ob Kino­filme bald exklusiv im Strea­ming laufen.

Mehr zum Thema Netflix