Ansage

Streaming: Warner startet "Max" in Sky-Märkten

Der ehema­lige RTL-Chef Gerhard Zeiler ist bei Warner Bros. Disco­very für das inter­natio­nale Geschäft verant­wort­lich. Bezüg­lich eines Starts von "Max" in Deutsch­land findet er klare Worte.
Von Björn König

Speku­lationen über einen poten­ziellen Start von "Max" in Deutsch­land keimen immer wieder auf, doch nun findet Gerhard Zeiler dazu klare Worte. Der ehema­lige RTL-Chef ist heute für das inter­natio­nale Geschäft von Warner Bros. Disco­very verant­wort­lich und stellte auf der Moffett Nathanson Media, Internet and Commu­nica­tions Confe­rence klar, welche konkreten Pläne der US-Medi­enriese für seine Expan­sions­stra­tegie in Europa hat.

Part­ner­schaft mit Sky hat Ende

Foto: APA Der ehemalige RTL-Chef Gerhard Zeiler verantwortet die internationale Warner-Strategie
Foto: APA
Zeiler betonte zwar, dass Sky stets ein guter Partner für Warner Bros. Disco­very war, dennoch wolle und werde man den konzern­eigenen Strea­ming-Dienst in den drei bishe­rigen Sky-Märkten starten. Gemeint sind hiermit Groß­bri­tan­nien, Deutsch­land und Italien. "Wir sehen jeden Tag, dass diese Inhalte funk­tio­nieren". Ein genaues Start­datum blieb Zeiler schuldig, doch mit dieser Aussage ist jetzt zumin­dest klar, dass eine weitere Verlän­gerung der Part­ner­schaft über das kommende Jahr hinaus für Warner Bros. Disco­very wohl nicht mehr vorstellbar ist.

Zeiler machte in diesem Zusam­men­hang auch deut­lich, welche Voraus­set­zungen für einen Start von "Max" in neuen Märkten gene­rell Voraus­set­zung sind. So erwarte man, in jedem einzelnen Markt mindes­tens zu den Top-3-Strea­mern aufzu­steigen. Andern­falls setze man in den jewei­ligen Märkten weiterhin auf Part­ner­schaften mit anderen Medi­engruppen. Für Deutsch­land ist Warner offen­sicht­lich opti­mis­tisch, dieses Ziel kurz- bis mittel­fristig zu errei­chen.

Werbung ist wichtig

Zeiler betonte außerdem, dass man bei einem Strea­ming-Rollout auch auf Werbung setzen wolle. Diese sei nicht nur für Distri­buti­ons­partner wichtig, sie biete auch Zuschauern die Option zu einem einfa­cheren Einstieg. Zudem sei Werbung mit Blick auf das inter­natio­nale Broad­cast-Geschäft in Europa rele­vant. Der Warner-Manager unter­strich zwar, dass Strea­ming in Europa vergleichbar schnell wie in den USA wachse, was jedoch nicht für das soge­nannte "Cord Cutting" gelte. In Europa exis­tiert unter den Haus­halten somit noch eine höhere Treue zu klas­sischen Verbrei­tungs­wegen wie Kabel oder Satellit.

Inter­essant ist nun, wie Sky auf das Ende der Part­ner­schaft mit Warner Bros. Disco­very reagiert. Es sieht aber stark danach aus, als ob man in Unter­föh­ring bereits mit einer solchen Entwick­lung gerechnet hat. So setzte die Comcast-Tochter bereits auf ein Bundle mit Para­mount+ und auch das Angebot an eigenen Inhalten wurde in vergan­gener Zeit weiter ausge­baut.

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