Endgültiges UMTS-Aus: o2 schaltet letzte Sender ab
Nach der Deutschen Telekom und Vodafone verabschiedet sich jetzt auch Telefónica vom UMTS-Standard. Am 30. Dezember schaltet der in München ansässige Mobilfunk-Netzbetreiber die letzten noch verbliebenen 3G-Sender ab. Dazu gehört beispielsweise eine Basisstation in Wuppertal. Die freiwerdenden Frequenzen werden von Telefónica künftig für das LTE-Netz genutzt.
Anders als Telekom und Vodafone hat Telefónica im Sommer das UMTS-Netz nicht in ganz Deutschland abgeschaltet. Stattdessen wurde die Umwidmung des bislang für 3G verwendeten Frequenzspektrums für den neueren und effizienteren LTE-Standard im Laufe der vergangenen Monate schrittweise - Region für Region - vorgenommen. Waren im Sommer noch 16.000 UMTS-Standorte im o2-Netz aktiv, so sind es jetzt nur noch rund 300 Basisstationen, die am vorletzten Tag des Jahres ebenfalls abgeschaltet werden.
o2 schaltet UMTS endgültig ab
Foto: Telefónica
UMTS erreichte in allen deutschen Mobilfunknetzen nie den Ausbaustand, den die heutigen LTE-Netze bieten. o2 beendete im Vergleich zu seinen Mitbewerbern den 3G-Ausbau in die Fläche besonders früh. Später profitierten die Kunden von der Übernahme des E-Plus-Netzes. Zunächst mit National Roaming und später durch die Zusammenlegung der Netze von E-Plus und o2 wurde ein Versorgungsgrad von rund 90 Prozent der Bevölkerung erreicht.
LTE für (fast) alle
Das LTE-Netz der Telefónica ist nach Unternehmensangaben mittlerweile für mehr als 99 Prozent der Bevölkerung verfügbar. Mit 5G versorgt der Konzern aktuell etwa 30 Prozent der Bevölkerung. Bis Ende 2025 soll der neue Netzstandard deutschlandweit zur Verfügung stehen. Im Vergleich zur Telekom verläuft der Ausbau bei o2 indes eher schleppend. Die Telekom gibt schon jetzt eine 90-prozentige Haushaltsabdeckung mit 5G an.
UMTS galt vor 20 Jahren als Hoffnungsträger für ein neues mobiles Zeitalter. Der Standard ermöglichte erstmals einen schnellen mobilen Internet-Zugang. Entsprechend begehrt waren die Frequenzen, die bei der Auktion im Jahr 2000 für insgesamt über 100 Milliarden Mark versteigert wurden. Der kommerzielle Start der 3G-Netze erfolgte jedoch erst 2004, als auch erste UMTS-fähige Endgeräte wie das Nokia 7600 auf den Markt kamen.
Heute wird für den mobilen Internet-Zugang das LTE- und 5G-Netz genutzt. Zusätzlich betreibt Telefónica das GSM-Netz zur Basisversorgung für Telefonie und den Austausch von SMS-Nachrichten. Wie o2 den 5G-Ausbau beschleunigen will, lesen Sie in einer weiteren Meldung.