Smart Home

Gemeinsamer Standard für Smart Home geplant

ABB, Bosch, LG und Cisco schmieden Allianz
Von Jennifer Buchholz mit Material von dpa

Industrie-Allianz plant Zusammenarbeit im Bereich Heimvernetzung Industrie-Allianz plant Zusammenarbeit im Bereich Heimvernetzung
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Eine Allianz der Elektronik- und Netzwerkunternehmen ABB, Bosch, Cisco und LG will einen neuen Standard für das vernetzte Heim durchsetzen. Sie planen eine offene Software-Plattform, über die Hausgeräte aus den Bereichen Energie­management, Sicherheits­technik und Komfort sowie Unterhaltungs­elektronik ver­schiedener Anbieter gesteuert werden können. Zudem soll es möglich sein, dass auch die Geräte unter­einander Informationen austauschen. Technische Details zu der geplanten Plattform nannten die am Konsortium beteiligten Unter­nehmen zunächst nicht.

Industrie-Allianz plant Zusammenarbeit im Bereich Heimvernetzung Industrie-Allianz plant Zusammenarbeit im Bereich Heimvernetzung
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Durch die Vernetzung und Kommunikations­möglichkeiten der Geräte untereinander können diese inter­agieren. Dies bedeutet zum Beispiel, dass das Smart Home die Wetter­vorher­sagen aus dem Internet beziehen kann und bei einem nahenden Unwetter gegebenen­falls geöffnete Fenster auto­matisch schließen kann. Nicht nur Schutz vor Wetter­einflüssen kann das Smart Home bieten. Auch die Sicher­heit wird verbessert. So kann während der Abwesenheit der Bewohner das Licht oder das Unterhaltungs­system zufällig ein- und ausgeschaltet werden, um mögliche Einbrecher abzuschrecken.

Bereits vorhandene Lösungen bedienen nur einen Hersteller

Zwar sind bereits schon heute ähnliche Anwendungen vorhanden, allerdings kann mittels der ausgewählten Software nur ein Herstellertyp oder ein Nutzungsbereich angesteuert werden. Die beteiligten Unternehmen wollen durch ihre Kooperation die Kompatibilität ihrer Geräte untereinander ermöglichen und auf diese Weise herstellerübergreifende Lösungen im Bereich Heimvernetzung ermöglichen.

Die einsetzbaren Elektrogeräte sollen mit einem Kompatibilitäts-Zertifikat versehen werden. Sie sollen dann über Funknetze wie WiFi, ZigBee oder über Kabelverbindungen wie KNX miteinander kommunizieren. Mit Hilfe einer zentralen Steuereinheit können die einzelnen Geräte oder auch Geräte­gruppen be­ziehungs­weise Bereiche angesteuert werden. Die Verbindung zum Internet soll entsprechend gesichert sein, damit nur Berechtigte auf die Funktionen im einzelnen Smart Home zugreifen können.

Heimvernetzung benötigt Herstellerkooperationen

Smart Home funktioniert mit einem Steuerungselement Smart Home funktioniert mit einem Steuerungselement
Bild: Bosch
Das Smart Home (Smart House, Smart Living, eHome) gilt als großes Zukunfts­geschäft, bisher hemmt aber unter anderem das Software-Durcheinander die Entwicklung. Die Anbieter setzen in der Regel auf eigene Lösungen. Versuche, einen Standard zu etablieren, schlugen bisher fehl. Im neuen Konsortium fehlen zwar bisher viele namhafte Hausgeräte-Hersteller. Mit den Elektro­konzernen ABB und Bosch, dem Netzwerk-Ausrüster Cisco und dem Elektronik­riesen LG haben sich aber einige Schwer­gewichte der Branche zusammengetan.

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