Back to the Mac

Apple lernt für Mac OS X Lion von iPhone und iPad

FaceTime für Mac ab sofort verfügbar - Mac OS X Lion erscheint im Sommer 2011
Von / Michael Friedrichs

In den letzten Monaten standen lange das Smartphone iPhone und der Tablet-PC iPad im Mittelpunkt der Aktivitäten bei Apple und ebenso im Zentrum der Wahrnehmung vieler Millionen Kunden von Apple. Nun wendet sich der Computerkonzern aus Kalifornien wieder der Mac-Plattform zu. Im Rahmen der Veranstaltung "Back to the Mac" kündigte Vorstandschef Steve Jobs eine neue Version des Betriebssystems Mac OS X an, die Konzepte und einige Funktionen des Tablet-Computers iPad auf den Mac-Rechner bringen soll.

Außerdem brachte der Apple-Chef zur heutigen Präsentation am kalifornischen Firmensitz in Cupertino zwei neue Modelle des dünnen Notebooks MacBook Air mit. "Wir denken, das ist die Zukunft der Notebooks", kommentierte Jobs die neuen Modelle. Das neue Macbook Air gibt es ab sofort mit einer Bildschirmdiagonale von 11,6 und 13,3 Zoll. Die jeweiligen Einsteigermodelle kosten - je nach Bildschirmdiagonale - 999 oder 1299 Euro und verzichten auf eine herkömmliche Festplatte, statt dessen setzt Apple auf die robustere Technik des Flash-Speichers. Das neue Macbook Air ist mit gut einem Kilo deutlich leichter als bisher, misst an der breitesten Stelle 1,7 Zentimeter, soll aber trotzdem nach Herstellerangaben 5 bzw. 7,5 Arbeitszeit durchhalten.

Facetime: Video-Telefonate ab sofort auch mit Mac-Rechnern

Das Apple iPad stand Pate für bestimmte Funktionen im neuen Mac OS X Lion. Das Apple iPad stand Pate für bestimmte Funktionen im neuen Mac OS X Lion.
Foto: engadget.com
Ebenso wurde heute abend FaceTime für den Mac vorgestellt. Die Software, die ab sofort als Beta-Version auf der Apple-Seite Facetime for Mac kostenlos heruntergeladen werden kann, ermöglicht Videoanrufe mit Nutzern von iPhone 4 und iPod touch sowie Anwendern anderer Mac-Rechner. Als Telefonbuch dienen die gespeicherten Kontakte im Adressbuch, zusätzliche Listen mit Gesprächsteilnehmern müssen nicht extra erstellt werden. FaceTime für den Mac funktioniert problemlos mit der integrierten Kamera und dem eingebauen Mikrofon in Mac-Notebooks, iMac und Apple LED Cinema Displays. Vorausgesetzt werden zudem Mac OS X Snow Leopard und eine Apple ID.

iPad meets Lion: Tablet-Funktionen im neuen Mac-Betriebssystem

Neben den beschriebenen Macbook Air-Modellen und Facetime für den Mac hat Apple-Chef Steve Jobs auch ein stark erweitertes Multimedia-Softwarepaket iLife'11 und auch eine erste Vorschau auf einige Features der kommenden Mac OS X-Version 10.7 gezeigt. Pate für "Lion" - so der Codename der neuen Version - hat hierbei das mobile Betriebssystem iOS und der erfolgreiche Tablet-PC iPad gestanden. Steve Jobs verspricht Mac-Nutzern nichts weniger als iPad-Feeling auf ihrem stationären Rechner. Im Fokus der Entwickler stehen unter anderem die Multitouch-Steuerung, das Ausführen von Anwendungen im Vollbild-Modus, die Auto-Speicherung von Dokumenten sowie der AppStore. Und genau diese Features werden beim kommenden Mac OS X 10.7 eine wichtige Rolle spielen. Der Löwe unter den Apple-Betriebssystemen soll im Sommer nächsten Jahres auf den Markt kommen.
Auf ein Feature müssen Mac-Nutzer allerdings nicht so lange warten. Innerhalb der nächsten drei Monate will Apple bereits mit dem AppStore für Mac-Rechner an den Start gehen und Nutzern - wie beim iPhone, iPad oder iPod touch - zahlreiche Anwendungen direkt auf den Rechner liefern. Der Mac AppStore ist direkt über das Dock zu erreichen und soll analog zur mobilen Variante neben kostenpflichtigen Anwendungen auch jede Menge kostenlose Apps enthalten. Damit will das Unternehmen unter anderem an den bisherigen Erfolg seines AppStore-Angebotes anknüpfen. Für Entwickler ändert sich übrigens nichts. Sie erhalten weiterhin 70 Prozent von den Verkaufserlösen.