Deutsche Telekom: Drastische Preissenkungen beim Internetzugang
Die Deutsche Telekom senkt zum 1. November die Kosten für Standleitungen ins Internet teilweise drastisch. So wurde die Grundgebühr für Firmen-T-DSL in der Variante 1 von DM 916,60 auf DM 317,64 reduziert. Waren bisher in der Grundgebühr allerdings bis zu 2,4 Gigabyte Datentransfer enthalten, zahlt man künftig ab dem ersten Byte Nutzungsgebühren von 16 Pfennig pro Megabyte. Überträgt man mehr als 5 Gigabyte, fällt der Megabytepreis in mehreren Stufen bis auf 9 Pfennig, die ab 25 Gigabyte monatlichem Transfer gelten. Das bisherige Modell mit harten Preisstufen, das den Internetzugang schlagartig erheblich verteuerte, wenn man eine Volumengrenze überschritten hatte, entfällt ersatzlos. Eine zeitbezogene Abrechnung gibt es nicht; Der Firmenzugang über T-DSL ist immer online.
Der T-DSL-Anschluss in der Variante 1 erreicht maximal das 24-fache ISDN-Tempo (vom Netz zum Kunden) bzw. das 2,5-fache ISDN-Tempo (vom Kunden zum Netz). Das entspricht 1,5 Megabit pro Sekunde downstream bzw. 160 kbit/s upstream.
Mit diesen Parametern wird T-DSL zu einer echten Konkurrenz zu den kürzlich vorgestellten Flatrate-Angeboten von Surf 1 und Digital Transfers. Die monatlichen Gebühren sind bei T-DSL zwar etwas höher als bei den Flatrates, da noch die Nutzungsentgelte hinzukommen. Im Gegenzug hat man aber bei T-DSL das höhere Tempo. Der Zugang ist wie bei einer Standleitung immer online, man muss sich also nicht erst einwählen. Während Flatrate-Angebote meist auf genau einen Rechner beschränkt sind, ist der Firmenzugang von T-DSL dafür ausgelegt, ein ganzes Firmennetzwerk ans Internet anzubinden. Man kann also problemlos neben seinem eigenen PC auch den der Freundin anschließen oder gleich eine ganze WG online bringen. Für KMU (kleine und mittelständische Unternehmen) ist T-DSL ebenfalls ein sehr attraktives Angebot.
Es gibt leider zwei Haken: Die Installation kostet einmalig DM 1474,70. T-DSL wurde im März in acht Großstädten gestartet. Bis Ende dieses Jahres soll es in 34 Städten verfügbar sein, bis Ende 2000 sind ca. 200 Ortsnetze geplant. Wer außerhalb der Ballungsräume wohnt, wird leider noch warten müssen.
Apropos Nutzungsentgelt: Da selbst grafikintensive Webseiten mit 100 bis 200 Kilobyte auskommen, betragen die Volumengebühren beim normalen Websurfen nur Pfennige. Auch der gezielte Download von Software ist bezahlbar - eine neue Version von Netscape kostet ca. DM 2,50. Teuer ist hingegen das Betrachten von Videos, insbesondere dann, wenn man für diese die volle Geschwindigkeit von T-DSL ausreizt.
Die kleine Schwester von T-DSL ist "T-Online Speed": DM 99,- Grundgebühr im Monat (inklusive ISDN) sowie DM 99,- für ein 50 Stunden-Paket bzw. DM 149,- für 100 Freistunden. Ist man länger online, bezahlt man 3 Pfennige pro Minute. Die Geschwindigkeit ist in diesem Fall auf 768 bzw. 128 Kilobit beschränkt (downstream/upstream). T-Online Speed ist nur vom Einzelplatz und nur über spezielle Onlinesoftware nutzbar. Dafür gibt es keine volumenabhängigen Nutzungsentgelte - ideal für alle, die gerne MPEGs und andere große Dateien aus dem Netz saugen.