Offenlegung

Call by Call: Inkasso weiter umstritten

VATM fordert Offenlegung der Kosten für die Rechnungsstellung - Einrichtung eines Inkassobüros denkbar.
Von Andreas Schlebach

Der Streit zwischen der Deutschen Telekom und ihren Mitbewerbern um das Inkasso der Telefongebühren geht in die nächste Runde. Die Wettbewerber seien bereit, die Kosten für das Inkasso der Telekom anteilig zu übernehmen, sagte der Geschäftsführer des Verbandes der Anbieter von Telekommunikations- und Mehrwertdiensten (VATM), Jürgen Grützner, der Deutschen Presse-Agentur.

"Die Deutsche Telekom muss allerdings erst ihre Zahlen auf den Tisch legen", forderte Grützner. Dann werde man sehen, ob das Call by Call noch eine Chance habe. Durch die Weigerung der DTAG, die Kosten für das Inkasso offen zu legen, sei eine weitere "Eskalationsstufe" erreicht, meinte der VATM-Geschäftsführer.

Die Telekom hatte kürzlich angekündigt, das Inkasso für die Wettbewerber aus Kostengründen ab April kommenden Jahres einstellen zu wollen. Dagegen hatte der Präsident der Regulierungsbehörde, Klaus-Dieter Scheurle, erklärt, die DTAG sei auch weiterhin zur Rechnungsstellung und zur Weiterleitung der Gelder an die Wettbewerber verpflichtet. Sie könne sich nicht so einfach aus dem Inkasso zurückziehen.

Grützner begrüßte die Klarstellung der Regulierungsbehörde und betonte, der VATM sei bereit, mit der Telekom über alles zu reden, wenn diese ihre Daten offen lege. Auch die Einrichtung eines Inkassobüros komme in Betracht. Voraussetzung sei allerdings, dass die DTAG die Kundensätze herausgebe. Dazu sei die Telekom bislang aber nicht bereit gewesen. Für das Inkasso verlangt die Telekom gegenwärtig 4,5 Prozent vom Umsatz und 0,7 Pfennig pro Rechnungszeile.