Mehr als ein Drittel aller laufenden Großkredite in der Telekom-Branche

Die Telekom-Unternehmen haben in Deutschland so viele Kredite wie keine andere Branche aufgenommen. Grund dafür sollen in erster Linie die enormen Kosten für die UMTS-Mobilfunklizenzen sein. Wie das Wirtschaftsmagazin "Focus-Money" am Mittwoch unter Berufung auf eine Studie der Investmentbank USB Warburg berichtete, flossen im laufenden Jahr 35 Prozent aller Großkredite deutscher Banken in den Telekommunikationssektor. Dem Magazin zufolge verschafften sich Telekom-Firmen Kredite in Höhe von insgesamt 300 Milliarden Mark.

Das Magazin schreibt weiterhin, dass das Bundesaufsichtsamt für das Kreditwesen die Banken aufforderte, die von ihnen gewährten Kredite zu melden. Die Aufseher befürchten Probleme wegen der großen Abhängigkeit der Bankhäuser von der Telekom-Branche. Die Banken fürchteten deshalb, die Behörde könne eine Sonderprüfung gegen einzelne Institute einleiten. Das Amt könnte die Banken den Angaben zufolge zwingen, die Ausgabe neuer Kredite zurückzufahren oder bei laufenden Krediten die Sicherheiten zu erhöhen.

Erste Anzeichen einer genaueren Überprüfung der Kreditanträge gibt es bereits: Anfang der Woche hatte der Aktienkurs von MobilCom kräftig gelitten, nachdem sich Gerüchte häuften, dass MobilCom Probleme hat, Kredite für den Aufbau der UMTS-Netze aufzunehmen.