Auf einer Wellenlänge

ZDF sendet mindestens bis 2007 von Funktürmen der Telekom

Bei Rundfunk-Sendeanlagen ist die Konkurrenz noch nicht so weit wie beim Mobilfunk
Von Matthias Maetsch

Die Deutsche Telekom AG und das ZDF haben heute in Mainz einen neuen Vertrag über die Leistungsbeziehungen zwischen dem ZDF und der Deutsche Telekom AG unterzeichnet. Der Vertrag umfasst die Bereitstellung von Fernseh-Leitungsnetzen und -Sendeanlagen zur terrestrischen Versorgung (per Antenne) der Bundesrepublik mit dem ZDF-Programm sowie die Leitungsnetze für den Programmaustausch und die Kommunikation. Der Vertrag hat eine Laufzeit bis Ende 2006. Das Entgeltvolumen über den gesamten Zeitraum beträgt etwa 1,1 Milliarden Mark.

Seit den Dreißiger Jahren wurden in ganz Deutschland die Sendeanlagen der Rundfunk- und Fernsehstationen von der Post betrieben. Diese Post-Hoheit endete mit der Privatisierung der Telekom. Im Rahmen dieser Privatisierung wurden Sendeanlagen, Funkmasten und Funktürme Eigentum der Telekom bzw. wurden langfristige Miet- und Pacht-Verträge auf die Deutsche Telekom AG übertragen. So ist z.B. auch der bekannteste und mit 368 m höchste deutsche Fernsehturm [Link entfernt] am Berliner Alexanderplatz Eigentum der Telekom. Die Nutzung der Dienstleistungen der Telekom ist heutzutage die freie Entscheidung jeder einzelnen Rundfunkanstalt. Um jedoch eine ausreichende und flächendeckende Funkversorgung zu gewährleisten, sind notwendigerweise Verträge mit der Telekom abzuschließen. Mit der Einführung eines späteren digitalen Rundfunks wären auch andere Vertragspartner denkbar, da dann prinzipiell auch die dicht beieinander stehenden Basisstationen der Mobilfunk-Netzbetreiber nutzbar wären. Beim bisherigen analogen Rundfunk ist nur eine Sendestation auf einer bestimmten Frequenz innerhalb deren Reichweite möglich, da sich sonst die Sender gegenseitig stören würden. Man baut daher leistungsstarke Sender mit möglicht hochgelegenen Antennenanlagen auf, um eine große Reichweite zu erzielen und die vorhandenen Frequenzen optimal zu nutzen. Beim digitalen Rundfunk tritt dieses Problem nicht mehr auf, da hier die einzelnen Sender auf der gleichen Frequenz senden können, ohne sich gegenseitig zu stören.

Aus der langen Laufzeit des neuen Leistungs-Vertrages kann man daher auch ableiten, dass das ZDF bis zum Jahre 2007 nicht mit der Ablösung analoger Empfangstechnik zu gunsten digitaler Sendetechnik rechnet.